Kapitel 24

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Melissa's Sicht
Ich lag in meinem Bett. Es musste später Nachmittag sein. Meine Eltern waren unten. Ich starrte an die Decke und hörte Musik. Mein Lieblingslied: Let her go

You only need the light when it's burning low
Only miss the sun when it starts to snow
Only know you love her when you let her go
Only know you've been high when your're feeling low
Only hate the road when you're missing home
Only know you love her when you let her go
And you let her go

Dieser Text sprach mir aus der Seele. Ich liebte ihn.

„Melissa!"

Meine Mutter rief. Was wollte sie jetzt schon wieder? Konnte sie mich nicht mal in Ruhe lassen? Anscheinend nicht. Ich riss mir die Kopfhörer aus den Ohren und schrie:
„Was?"

Sie antwortete:
„Komm runter!"

Alter, was wollte sie? Sie nervte mich. Seitdem ich wusste, dass ich eine Zwillingsschwester hatte und sie es mir verheimlicht hatte, umso mehr. Ich reagierte so gut wie immer genervt, wenn sie was von mir wollte. Ich stand auf und ging die Treppen runter. Dann stand ich vor ihr:
„Was?"
Sie schien nicht zu merken, dass sie mich nervte:
„Wir wollen essen."

Dann iss alleine. Ich esse später in meinem Zimmer. Ich traute mich jedoch nicht, es auszusprechen und suchte mir eine Ausrede:
„Ich gehe jetzt duschen. Ich esse später."

Mit diesen Worten ließ ich sie zurück.

Unter der Dusche machte ich mir Gedanken über Larissa. Wir hatten uns lange nicht mehr gesehen. Ich wollte sie treffen, doch es ist schwierig, wenn es einem verboten wird. Aber es durfte nicht sein, dass mir meine Eltern den Kontakt verbieten konnten, oder? Nein. Ich wollte es mir nicht verbieten lassen! Ich werde sie treffen!

Wir waren Schwestern und die halten zusammen, habe ich zumindest mal gehört.

Wie dumm wäre ich, wenn ich mir den Kontakt mit ihr verbieten lassen würde? Zu dumm, auf jeden Fall.
Ich stieg aus der Dusche, zog mich an und föhnte mir meine Haare.
In meinem Zimmer nahm ich mein Handy zur Hand und schrieb Larissa.

Melissa
Hey, Larissa. Ich will mich mit dir treffen, wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Kommst du morgen zu mir?

Ich schickte die Nachricht ab. Sie war zuletzt gestern Abend online gewesen. Komisch? Hoffentlich war alles gut bei ihr.
Mein Magen knurrte. Ich ging in die Küche und machte mir was zum Essen. Ich setzte mich an den Tisch und genoss die Ruhe. Doch diese hielt nicht lange an.

Denn meine Eltern setzten sich zu mir. Meine Mutter fragte:
„Was machen wir jetzt nach der 10.Klasse beruflich?"
Nicht schon wieder dieses Thema. Ich nuschelte:
„Weiß nicht."

Ich wollte Schule machen und meine Eltern wollten bis jetzt immer, dass ich bei ihnen in der Firma anfangen sollte. Meine Mutter stöhnte:
„Melissa, du musst das jetzt aber irgendwann mal wissen. Du musst dich bewerben!"
Ich verteidigte mich:
„Aber ich weiß doch nicht, was ich machen will. Ich will nicht in die Firma. Ich will Schule machen!"

Mein Vater sagte:
„Ja, darüber haben wir uns Gedanken gemacht. Wir geben dir zwei Möglichkeiten. Entweder fängst du bei uns in der Firma an oder du wirst auf ein Internat gehen."

Was, ein Internat? Früher wollte ich auf ein Internat, aber davon wussten die beiden nichts. Außerdem wollte ich dahin, weil ich mir vorgestellt habe, dort „Geschwister" zu finden, aber jetzt habe ich eine Schwester und jetzt soll ich auf ein Internat? Und sie lassen mir nur die Wahl mit der Firma?

Mir kamen die Tränen:
„Aber... das ist unfair!"

Ich sprang auf und rannte in mein Zimmer. Das konnte doch nicht deren Ernst sein. Wie konnten sie nur?
Es tat weh, zu wissen, dass die Eltern einen loswerden wollen. Wie hatte Larissa dass nur ausgehalten? Meine Eltern liebten mich nicht. Sie wollten mich loswerden, wenn ich nicht das machte, was ihnen am Liebsten wäre.

Wenn ich nicht, wie eine Puppe am Faden tanzte, wurde ich bestraft oder was? Ich verstand die Welt nicht mehr und ich war alleine.
Ich hatte niemanden. Meine Eltern nahmen mir alles Weg. Meine Wünsche für die Zukunft, meine Freunde und sogar meine Schwester. Sie waren ungerecht.

Den restlichen Abend blieb ich in meinem Zimmer. Ich dachte über ihre Wort nach und plötzlich fiel mir etwas auf. Meine Eltern wollten mich nicht wirklich auf ein Internat schicken. Sie dachten, dass ich zwischen den beiden Möglichkeiten auf jeden Fall in ihre Firma gehen würde. Sie dachten, ich würde nicht auf ein Internat gehen. Das machte Sinn, aber da hatten sie sich mächtig getäuscht.

Sie wollen eine Antwort. Sie bekommen eine Antwort, aber mit Sicherheit nicht die, die sie sich erhofften.

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Hey,
ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Hinterlasst mir gerne eine Rückmeldung oder Ideen, wie es weiter gehen soll.
Ich möchte noch erwähnen, dass ich leider nicht auf eure privaten Nachrichten antworten kann, da es ein paar Komplikationen mit meiner E-Mail gibt. Sobald ich wieder schreiben kann, werde ich euch antworten.
M❤️
Neverendinglove_

Lost My TwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt