Kapitel 68

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Melissa's Sicht
Heute war Freitag und wir fuhren in das Internat, um es uns anzugucken. Dort angekommen erwartete uns eine Frau, die uns herzlich begrüßte und uns herum führte. Es war ein großes Internat. Die Zimmer in denen die Schüler wohnten waren meist mit zwei Betten ausgestattet, einem Tisch, zwei Schränken und einem kleinen Badezimmer. Es sah sehr gemütlich aus und ich konnte mir gut vorstellen, hier zu wohnen. Ich musste wohl zugeben, dass es mir wehtat, dass zu denken, aber ich musste da jetzt durch.

Die Leiterin fragte mich lächelnd:
„Und, wirst du nächstes Jahr zu uns kommen?"

Der nächste Satz, entschied meine nächsten drei Jahre. Ich tat es:
„Sieht wohl so aus. Ja, es würde mich freuen."

Sie gab mir die Hand:
„Das freut mich."

Ich fragte:
„Muss ich noch eine Bewerbung oder so schreiben?"

Sie winkte ab:
„Nein, dass steht jetzt fest. Du musst nichts mehr schreiben. Deine Eltern müssen noch einige Formulare ausfüllen, aber mehr nicht."

So schnell ging es. Es war beschlossene Sache. Nächstes Jahr würde ich hier wohnen. Das war ziemlich krass. Meine Eltern sagten nicht viel dazu. Das haben sie sich selbst ausgedacht, also können sie sich nicht beschweren.

Wir verabschiedeten uns und fuhren nach Hause. Auf dem Weg fragte ich:
„Könnt ihr mich bei Daniel rauslassen?"

Dad nickte und fuhr zu ihm. Ich stieg aus dem Auto und drückte unsicher die Klingel. Daniel machte die Tür auf und sah direkt, dass ich etwas hatte. Er zog mich ins Haus und dann in sein Zimmer. Ich ließ mich auf sein Bett fallen:
„Dan, ich muss dir was sagen."

Es war das erste Mal, dass ich ihn mit seinem Spitznamen ansprach. Besorgt kam er zu mir:
„Was hast du?"

„Ich werde nächstes Jahr auf ein Internat gehen."

Dan nahm meine Hand und setzte sich neben mich:
„Was? Wie kommst du da drauf? Du bleibst hier! Warum solltest du gehen?"

Ich erzählte ihm alles und schloss mit:
„Es tut mir leid." die Begründung ab.

Er nahm mich in die Arme:
„Entschuldige dich doch nicht. Wir schaffen das. Es ist wichtig, dass du es willst und ich unterstütze dich, okay?"

Ich drückte ihn fest an mich:
„Danke, Dan."

Ich vertraute auf unsere Beziehung. Wir liebten uns beide und würden diese drei Jahre schon irgendwie überstehen. Schließlich hatten wir die Wochenenden und die Ferien für uns und konnten dort machen was wir wollten.

Nichts auf der Welt wird uns trennen können. Auch nicht die Entfernung zwischen uns. Im Herzen sind wir immer zusammen. Es ist wichtig, dass man sich einander vertraut. Ohne Vertrauen funktioniert eine gute Beziehung nicht. Und ich vertraue ihm. Er hat mir gezeigt, dass man alles zusammen durchstehen kann.

Er hat mir gezeigt, dass man sich irren kann, aber die Fehler auch wieder gut machen kann. Man muss verzeihen können, denn jeder hat eine zweite Chance verdient und jeder sollte sie nutzen. Sie ist etwas besonderes und sie ist einmalig.

Durch Larissa habe ich die Zweifel meiner Vergangenheit geklärt und bin nun mehr als glücklich sie wieder gefunden zu haben. Sie ist mir wichtig. Sie ist meine Schwester und ein wichtiger Teil meines Lebens. Man sollte für seine Geschwister dankbar sein, auch wenn sie einen manchmal nerven. Sie sind die Menschen, die man am meisten lieben sollte. Egal ob man sich oft sieht oder nicht, es ist wichtig zu wissen, dass sie besonders sind und dass es nicht selbstverständlich ist, sie zu haben.

Man merkt die Wichtigkeit eines Menschen meistens erst, wenn man ihn nicht mehr regelmäßig bei sich hat und dann ist es zu spät. Liebt jeden Menschen, den ihr in euren Umfeld habt und denkt daran, dass eure Feinde, eure größten Fans sind und dass die Leute, die euch runter machen wollen, wissen, dass ihr bereits über ihnen steht. Niemand sollte sich von irgendjemandem ärgern lassen. Man kann nur über die Dummheit der anderen lachen, wenn sie nicht wissen, was sie an euch haben.

Seid selbstbewusst und verfolgt immer euer Ziel! Je anstrengender der Weg, desto kostbarer ist das Ziel!

Lost My TwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt