Kapitel 54

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Melissa's Sicht
Am nächsten Morgen wachte ich mit einem Lächeln auf den Lippen auf.  Ich hatte von dem gestrigen Abend geträumt. Wie er mich küsste und mir seine Liebe gestand.

Verschlafen stand ich auf und stellte mich vor meinen Spiegel. Ein lächelndes, ausgeschlafenes, glückliches Mädchen stand mir gegenüber. Ihre Augen strahlten und ihr Lächeln war so breit wie nie zuvor. Die Liebe verändert die Menschen.

Ich streckte mich und ging in die Küche zum Frühstück. Mum gab mir einen Kuss auf die Wange:
„Guten Morgen, Schatz."

„Morgen."

Erwiderte ich leise. Ich holte mir einen Teller und schmierte mir ein Nutella-Brot. Nach dem Frühstück putzte ich mir die Zähne und ging unter die warme Dusche. Ich zog mir neue Klamotten an und warf das erste Mal an diesem Morgen ein Blick auf mein Handy.

Eine neue Nachricht.

Daniel
Guten Morgen. Ich hoffe du hast gut geschlafen. Ich habe mich gefragt, ob du Lust hättest heute mit mir den Tag zu verbringen?

Sofort antwortete ich ihm.

Melissa
Guten Morgen. Klar, habe ich Lust. Kommst du zu mir?

Es dauerte nicht lange, bis er antwortete.

Daniel
Ja, bin in einer halben Stunde da.

Melissa
Bis gleich.

Bevor er kam, musste ich noch mein Zimmer ein wenig aufräumen. Ich machte mein Bett und räumte einzelne Kleidungsstücke, die noch auf dem Sofa lagen, in die Wäsche.

Zufrieden betrachtete ich mein Zimmer. Sehr ordentlich. Ich legte viel Wert auf Ordnung, weil ich mich sonst irgendwie so unorganisiert fühlte. Es klingelte.

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich noch meine Jogginghose trug, so viel zum Thema der Organisation.

„Melissa! Es hat geklingelt. Mach mal auf!"

Egal. Er wird es aushalten, mich in einer Jogginghose zusehen. Warum sollte ich mich extra umziehen? Ich rannte förmlich die Treppen runter, bis ich schließlich die Tür aufriss:
„Hey, Daniel."

Er kam rein und schloss mich in seine Arme:
„Hey, Melissa."

Er drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. Hoffentlich sahen es meine Eltern  nicht. Ich wollte es nicht, dass sie mir dabei zusehen. Daniel löste sich von mir und zog seine Schuhe aus. Ich schloss die Tür und schnappte nach Daniel's Hand, um ihn in mein Zimmer zu ziehen.

Als jedoch jemand hinter uns hustete drehten wir uns schlagartig um und ich ließ Daniel's Hand los. Meine Mum stand dort und lächelte:
„Hallo, Daniel."

Daniel kratzte sich am Hinterkopf:
„Hallo."

Überfordert mit der Situation, wollte ich flüchten, wusste aber nicht wie. Niemand sagte ein Wort, bis meine Mutter das Wort ergriff:
„Ihr seid also zusammen?"

Ich stieg von einem anderen Bein auf das andere und schaute auf meine Armbanduhr. Auch das tat ich oft, wenn ich nervös war. Daniel antwortete ihr:
„Ja, sind wir."

Sie schien sich zu freuen und lachte:
„Dann hoffe ich, dass eure Liebe lange hält."

Ich lächelte sie an:
„Danke, Mum. Wir gehen hoch."

Sie nickte und ließ uns alleine. Wir liefen die Treppen hoch in mein Zimmer. Dort erklärte ich:
„Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich in einer Jogginghose vor dir stehe. Nur irgendwie hatte ich keine Zeit mehr mich umzuziehen."

Lost My TwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt