Kapitel 4

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Larissa's Sicht
Nun saß ich in dem rollenden Auto mit zwei Jungs und den Eltern der beiden. Ich saß in der Mitte und rechts und links saßen die beiden Jungs. Am Liebsten hätte ich außen gesessen aber nein der größere von den beiden wollte ein Gentleman sein und ließ mich vor ihm ins Auto steigen und der kleine Junge hatte noch einen Kindersitz, der konnte also nicht in die Mitte.

Der große Junge starrte mich an. Ich hätte liebend gerne gesagt „Auffälliger geht's nicht, oder?". Aber ich wollte nicht schon auf der Fahrt einen Streit anfangen, also guckte ich vorne aus der Windschutzscheibe.

Nach einer halben Stunde Fahrtzeit sind wir angekommen. Ich stieg hinter dem großen Junge aus. Er nahm mein Gepäck aus dem Kofferraum und trug es ins Haus. Die Mutter schloss die Tür auf und trat herein. Ich zog meine Schuhe aus und stellte sie zu den anderen. Die Mutter legte einen Arm um mich:
„Herzlich Willkommen in deinem neuen Zuhause, Larissa. Ich bin Stephanie und das ist mein Mann Christian. Natürlich kannst du auch gerne Mum und Dad zu uns sagen, dass ist ganz dir überlassen. Ich möchte dass du weißt, dass wir immer für dich da sind. Wenn du Probleme oder Sorgen hast kannst du immer zu uns kommen. Fühl dich bitte wie zu Hause und wenn dich etwas stört, dann sag es uns ganz offen. Okay?"

Ich stand in einem hellen Wohnzimmer mit weißen Möbeln, alles war sah sehr modern aus. Der große Junge sagte:
„Ich werde dir dein Zimmer zeigen."
Er ging zurück in den Flur und eine Treppe hinauf. Er öffnete die erste Tür rechts und stelle meine Koffer ab. Das Zimmer war ziemlich groß und hatte schöne Möbel. Ich bedankte mich:
„Danke."

Er lächelte:
„Ich bin Patrick und 16Jahre. Du kannst gerne zu mir kommen, wenn du etwas brauchst. Mein Zimmer ist direkt neben deinem."

Patrick hatte hell-braune Haare und war locker fünf Zentimeter größer als ich. Er hatte braune Augen und sah nicht schlecht aus. Aber halt, was denke ich da? Er ist jetzt mein „Bruder" und in Geschwister verliebt man sich nicht, oder vielleicht doch? Ich hatte keine Ahnung. Aber ich denke eher nicht. Er lächelte mir zu und ich ihm zurück.

Er fragte:
„Es ist bestimmt nicht leicht in einem Heim zu leben, aber ich verspreche dir, dass ich dir helfen werde, dass du hier ein so schönes Leben wie möglich hast. Also, brauchst du irgendwas?"
Ich fand es unheimlich süß von ihm, mir das Gefühl zu geben, dass ich dazu gehöre. Ich sah ihn an:
„Nein, danke erstmal nicht."

Er nickte mir zu und verließ das Zimmer. Ich räumte meine Sachen in den großen weißen Schrank, der etwas mit pink verziehrt war. Ich hatte ein schönes Fenster und das Bett war himmlisch weich. Ich hatte mich von Anfang an in dieses Haus verliebt. Es klopfte an der Tür und Stephanie kam herein:
„Ist alles so weit okay? Ich hoffe dir gefällt das Zimmer?"
Ich stimmte sofort zu:
„Ja, das Zimmer ist wunderschön. Vielen Dank, dass ich bei ihnen wohnen darf."

Sie antwortete:
„Ach bitte Larissa. Du kannst doch „du" zu uns sagen. Wir sind deine Familie."
Ich wurde leicht rot. Sie sprach weiter:
„Ich weiß nicht, wie es ist in einem Heim zu leben und ich weiß nicht warum du dort warst oder was für eine Vergangenheit du hinter dir hast. Aber wenn du möchtest können wir über alles reden und ich verspreche dir, wenn du nicht möchtest, dass ich es weitererzähle, dann mache ich es auch nicht."

Sie war echt nett zu mir. Ich beschloss sie etwas aufzuklären:
„Ich weiß nichts über meine Vergangenheit. Ich wurde zwei Jahre nach meiner Geburt weggegeben und war seitdem noch nie wieder in einer Familie."
Die Mutter sah mich mitfühlend an und legte eine Hand auf meine Schulter:
„Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, damit du dich hier wohlfühlst. Das ist sicher nicht leicht für dich, aber du bist nicht alleine. Und jetzt können wir erstmal zu Mittag essen. Komm mit."

Lost My TwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt