Part 20

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Lou's Sicht

"Irgendwas wegen versuchten Mordes." erklärte er. Was? Wie bitte?

Ich verschluckte mich tierisch an meinem Kaffe, zog dann aber meine Hand weg und sprang auf. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Er stand auch auf und kahm näher.

"Nein das stimmt nicht! Wirklich! Du glaubst das doch nicht.. oder?" fragte er entäuscht.

Natürlich traue ich es ihm nicht zu aber um das beurteilen zu können kannte ich ihn zu schlecht.

Er kahm immer näher, aber je näher er kahm um so mehr versuchte ich nach hinten auszuweichen. So lange bis eine Mauer mich daran hintderte. Irgendwann stand er genau vor mir. Seine Hände jeweils rechts und links von meinem Kopf an die Wand gelehnt.

"Honey ich werde dir alles erklären. Aber vorher muss ich etwas tun das ich schon längst hätte tun sollen!" flüsterte er. Ich zitterte überall am ganzen Körper und hatte ein total unwohles Gefühl im Magen.

Sein Gesicht näherte sich meinem. Er sah mir mit seinen blauen leuchtenden Augen direkt in meine, dann wanderte sein Blick zu meinen Lippen und im nächsten Moment lagen seine auf meinen. Wir küssten uns. Und diesmal nicht nur eine Millisekunde sondern so richtig. Das unwohle Gefühl in meinem Magen wurde zu einem unbeschreiblichen. Als würden Millionen kleine Schmetterlinge in mir explodieren.

Seine Hand wanderte über die Komplette Seite meines Oberkörpers und blieb bei meiner Taille stehen. Die andere Hand lag auf meiner Wange. Ich legte meine Hände um seinen Nacken. Unser Kuss vertiefte sich. Er hob mich hoch und drückte mich gegen die Wand. Alle Gedanken die ich vor einigen Sekunden noch hatte waren wie weg geblasen. Ich glaubte ihm. Niemals hätte er einen Menschen umbringen können.

Unser Kuss wurde immer sinnlicher, immer leidenschaftlicher. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließen wir voneinander ab. Schwer atmend sahen wir uns einfach nur an. Er lächelte, ich tat es ebenso.

"Ich.." fing ich an zu reden doch er unterbrach mich.

"Psst honey, lass mich zu erst. Ich hab einiges zu erklären." flüsterte er. Er gab mir noch einen schnellen kurzen Kuss und zog mich dann mit sich aufs Sofa. Er erzählte mir von dem Autounfall mit seiner mum. Es tat mir so unglaublich leid für ihn. Wenn ich meine mum verloren hätte.. Hätte mich das genau so fertig gemacht. Schrecklich was für Vorwürfe er sich machen musste.

"Ich muss in ein paar Stunden zurück. Bis meine Unschuld bewiesen wurde."

"Was? Also U-Haft oder so? Hast du denn keinen guten Anwalt?"

"Hätte ich einige. Aber im Moment fehlt mir einfach das Geld."

"Was? Ich dachte dein Dad ist erfolgreicher Geschäftsmann?"

"Das ist er aber ich hab ihm zu viel Scheiße eingebrockt. Da hat er kurzer Hand meine Creditkarte und meine Konten sperren lassen. Ich sollte doch selbst für mein Geld arbeiten."

Ich nickte verständnisvoll. Dann zog er mich in eine Umarmung.

"Wird schon schief gehen."

"Wer könnte denn bei der Polizei angerufen haben?"

"Ich weiß wer das war. Verständlich."

"Wer soll das denn gewesen sein?"

"Mein Cousin."

"Mh okay und wieso sollte er dir das antun?"

"Weil John mein Cousin ist."

Ich sah ihn total geschockt an und drückte ihn weg von mir.

Was?! John und Connor waren Cousins? Wie konnte ich das nicht mitbekommen haben? Jetzt mal ehrlich, die beiden waren Cousins? Aber wie können sie dann so krass etwas gegeneinander haben? Wie können Sie sich gegenseitig so fertig machen wenn sie eine Familie waren?

Ich sprang vom Sofa auf und lief wie ein aufgescheuchtes Huhn immer wieder hin und her.

"John und du? Wie? Das kann doch garnicht sein! Wieso weiß ich das nicht?"

"Hey Honey, tut mir leid, ich wusste nicht-"

"Nein Connor! Nicht honey! Wieso lügt ihr mich alle ununterbrochen an?"

"Ich wusste doch nicht das-"

"Jaja du wusstest nicht. Nie wusste jemand irgendwas."

Ich stampfte wütend zur Türe und verließ seine Wohnung.

Du kannst ihn doch jetzt nicht da oben so alleine sitzen lassen?

Und wie ich das kann!

Ich knallte meine Wohnungstüre zu, sagte Ryan das Connor oben ist und schloss mich dann im Bad ein um zu duschen. Danach zog ich mich um. Ich wollte zu Jenna fahren weil wir uns länger nicht gesehen hatten. Als ich in den Flur kahm stand Ryan dort. Vor der Haustür ein Beamter der Connor Handschellen anlegte. Ich wusste nicht was ich tun sollte und musste einfach weg da.

Nachdem ich Sekunden wie angewurzelt dort stand drückte ich mich vorbei an Ryan aus der Türe und ging an Connor und dem Beamten vorbei. Ohne auch nur einen von den dreien anzusehen. Ich war schon aus der Einfahrt raus bis ich Connor's Stimme hörte.

"Lass mich los du Penner ich muss nochmal zu ihr!" brüllte er den Polizisten an.

Ich drehte mich langsam und unsicher um. Der Polizist hielt Connor fest und setzte ihn ins Auto. Er wurde plötzlich ruhig als sein Blick auf meinen traf.

"Honey? Ich lie-" und peng war die Türe des Wagens zu. Ich konnte ihn auch nicht mehr sehen weil sie Scheiben abgedunkelt waren. Verdammt was wollte er da grade sagen?

Doch nicht das L-Wort oder?

Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.

Danke, ich habs verstanden!

Geschockt stand ich da, keinen Plan was ich tun oder sagen sollte. Ryan stand im Flur und sah mich entgeistert an. Er rief mir irgendetwas zu doch ich verstand nichts. Ich nahm gar keine Geräusche mehr war und meine Sicht wurde verschwommen.

Ich setzte mich einfach in mein Auto und fuhr los.

Keine Ahnung wo hin, einfach nur los.

bad neighborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt