part 22

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"Bleibt bitte gleich unten, es gibt Abendbrot. Koffer könnt ihr danach packen." bat uns unser Vater und wir befolgten seine Bitte und setzten uns an den Essenstisch. "Was gibt es Dad?" fragte Josh ihn. Kurz war ich erstaunt, das war das erste mal seit dem kleinen und zugegeben auch etwas peinlichen Vorfall in der Drogerie das Josh wieder mit ihm redete. Auch Dads bitte kam unerwartet. Er wusste anscheinend nicht so recht wie er mit Josh reden soll, verständlich wenn man denkt sein Sohn wäre bisexuell. Ich musste anhand der Stimmung mir kräftig das Lachen verkneifen. "Es gibt Bratkartoffeln mit Omlett." beantwortete Dad Joshs Frage. Nach ein paar Minuten war die Küche mit dem Geruch, gebratener Kartoffeln bedeckt und mein Hunger verstärkte sich, obwohl ich erst bei Niall Nudeln verdrückt hatte. Dad nahm sich erst mein Teller und füllte mir Kartoffeln und ein Omlett rauf und tat dann bei ihm und Josh das selbe. Still setzte er sich auf sein Stuhl gegenüber von Josh. Das essen verging ebenfalls ruhig, es war eigentlich nicht üblich das es während des Essens ruhig war aber ich denke Josh betete innerlich das Dad das Thema 'Sexuelle Orientierung' nicht ansprach und verhielt sich dementsprechend leise. Dad wiederum dachte bestimmt gerade über das Gespräch nach, was ich umso amüsanter fand. "Fertig, ich packe schon mal Koffer." versuchte Josh einen Fluchtversuch zu starten. "Josh warte bitte kurz, wir müssen reden." 

Wir müssen reden. Dieser Satz, ob er wollte oder nicht, erinnerte mich ungemein an diese kitschigen Filme wo die Frau dem Mann etwas wichtiges sagen müsse. Enden tat es meist mit einer Trennung oder Versöhnungssex. Obwohl beides in diesem Fall nicht möglich war, was ich stark hoffte, verschluckte ich mich am Satz meines Dads an meinem Getränk. Tja Bruderherz, Fluchtversuch gescheiterte. 

Leise lies sich Josh auf sein Stuhl, neben mir fallen. Sein Blick glitt kurz zu mir, er spiegelte einen Hilfeschrei wieder. Um noch etwas lustiges mit zu bekommen, bevor ich Koffer packen ging, formte ich mit meinen Lippen das Wort 'Gleich'. Darauf hin verdrehte Josh die Augen, wenigstens war etwas Dank in ihnen zu sehen. "Dad bevor du was sagst i-" "Ja mein Sohn, ich weiß du würdest wahrscheinlich am liebsten was daran ändern. Aber das musst du nicht, ich stehe immer hinter dir. Egal für welches Geschlecht du dich entscheidest." unterbrach ihn unser Vater mit geschlossenen Augen, anscheinend war ihm das Gespräch sehr unangenehm, verständlich. Für Josh allerdings war es bestimmt auch nicht sehr leicht, was ich durch seinen gequälten Gesichtsausdruck sehen konnte. Ich fand diese Situation aber mehr als lustig und wollte noch etwas sinnvolles beisteuern, nur damit Dad Josh etwas besser verstehen könnte, falls es jemals mal der Fall wäre das Josh auch zum anderen Geschlecht tendierte. Auch wenn genau dieses nie passieren wird. "Pass auf Dad.." sagte ich ruhig und schaute kurz zu Josh, welcher mich erfreut anblickte. Sorry, Bruderherz. "Willst du gar nicht wissen wie es dazu kam? Ich meine er hatte ja bisher nur die Vorliebe für weibliche Geschöpfe, stellst du dir nicht die Frage 'Warum dieser Wandel?'" versuchte ich meinen Vater philospohisch zu fragen, er guckte mich aber nur fragend an. Nachdem ich meine Frage ausgesprochen habe, spürte ich förmlich Joshs Blicke welche sich in meinen Rücken bohrten. "Ähm.. Ja?" ich schenkte meine Aufmerksamkeit wieder meinem Vater, welcher mich ängstlich anschaute. Ich klopfte ihm auf die Schulter und ging aus der Küche aber nicht ohne Josh nochmal liebevoll durch die Haare zu wuscheln. "Frag ihn am besten selbst!" flötete ich meinem Dad zu und sprintete die Treppe in mein Zimmer hoch. Dort angekommen sprang ich aufs Bett und konnte mein Lachen nicht mehr zurückhalten. Die Vorstellung wie mein Vater rücksichtsvoll aber dennoch etwas geschockt auf Joshs Antwort wartet und Josh welcher wiederum meinen Tod plant.

Wenigstens sind wir jetzt quitt, meiner Meinung nach zumindest.

Gut gelaunt und mit meinem andauernden Lächeln im Gesicht schaltete ich mein Handy an um Musik laufen zu lassen. Die ersten Töne von Ellie Goulding 'Burn' begannen und ich packte laut mitsingend meinen Koffer. Ich brauchte Sachen für Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag. Mit verschränkten Armen stand ich vor meinem Bett, worauf meine Klamotten für die Reise schön zusammen gelegt drauf lagen. Doch plötzlich riss jemand die Tür auf und kam mit lauten Schritten in mein Zimmer. "Danke für die Hilfe Lexa!" zischte mich mein Bruder an und ich drehte mich zu ihm. "Bitte Brudi" lächelte ich ihn zuckersüß an was ihn noch wütender machte. "Willst du mich verarschen?! Ich dachte du willst es Dad erklären!" fuhr er mich an, okay vielleicht war es nicht sehr nett von mir aber jeder bekommt seine gerechte Strafe. "Sorry Josh, aber das war nur gerecht." meinte ich ruhig und versuchte ihn dadurch auch etwas zu besänftigen. "Gerecht?! Na warte Schwesterchen" meinte er und schmiss mich aufs Bett um sich über mich zu setzten. Fragend schaute ich ihn an, er grinste mich jedoch nur teuflisch an und fing an mich zu kitzeln. "Ahh! Josh! Haha.. Hö-.. haha... Hör auf!" brachte ich gerade noch zwischen meine Lachanfälle raus und strampelte um dieses Schwergewicht von mir zu kriegen. Nach kurzer Zeit der Qual,lies er von mir ab und setzte sich von mir runter. Erleichtert atmete ich aus und setze mich ebenfalls auf. "Sind wir jetz quitt?" fragte ich meinen Bruder vorsichtig. Er stand aber nur auf und lief langsam Richtung Tür "Wir werden sehen.." murmelte er geheimnisvoll auf dem Weg zur Tür. "Achso." er blieb am Türrahmen stehen und schaute mich mit einem Grinsen, welches mir etwas Angst machte, an. "Die da" er zeigte auf meine Unterwäsche, speziell auf meine BHs, "werden Niall ganz bestimmt gefallen" er schloss die Tür hinter sich und lies mich mit einem hoch roten Kopf alleine. Ich starrte einige Zeit noch abwechselnd von der Tür zu meiner Unterwäsche und dann wieder zurück, zum Schluss stand ich jedoch Augen verdrehend auf um meine Sachen einzupacken.

New Friends,New School,New Love (German 1D Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt