9.

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- Sicht Taehyung-

Eine knappe Viertelstunde später klingelte es an meiner Tür. Meine Eltern waren nicht zuhause. Ich lief die Treppen runter und öffnete die Tür. Ich fiel Yoongi sofort um den Hals. Überrumpelt blieb er im Türrahmen stehen. Dann umarmte er mich zögernd. Ein paar Minuten standen wir dort regungslos. Ich kniff meine Augen zu und versuchte an nichts zu denken. Ich hörte einfach dem Herzschlag und dem stoßartigem Atem meines Hyungs zu. Dann irgendwann hob mich Yoongi leicht an und trug mich rein. Hinter uns schloss er die Tür.
"Komm, wir gehen mal in dein Zimmer." Murmelte er mit seiner ruhigen, dunklen Stimme in mein Ohr. Ich nickte. Ich ließ ihn los, drehte mich um und lief die Treppen hoch. Yoongi folgte mir. Oben angekommen in meinem Zimmer setzte ich mich mit gesenktem Blick auf mein Bett. Yoongi setzte sich direkt neben mich. Stille. Nur das ticken einer Uhr.
"Du träumst also schlecht, Tae?" Dumme Frage. Ich nickte.
"Was träumst du denn? Bitte sag es mir" sagte er ruhig.
"Hyung, ich will nicht darüber sprechen." Ich schaute zu ihm auf. Er sah mir direkt in meine glasigen Augen.
"Aber Taehyung, ich will dir helfen. Ich höre dir zu, ich Rede mit niemanden darüber. Was hast du für Albträume---"
"Sei einfach Leise!" Sagte ich etwas lauter mit brüchiger Stimme. Wieder stiegen mir Tränen in die Augen. Schnell wischte ich sie mit meinem Handrücken weg. Ich schluchzte. Dann, aufeinmal umarmte mich Yoongi von der Seite.
"Du kannst mit mir darüber reden Taehyung. Hat es mit einer Person zu tun?" Ich nickte zögernd.
"Jungkook?" Fragte er. Autsch, direkt ins Schwarze getroffen. Ich begann laut aufzuschluchzen. Mehr Tränen rollten über mein Gesicht.
"Da habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen, Hm." Ich sagte nichts sondern schluchzte leise weiter vor mich hin. Yoongi sagte nichts mehr. Ich hörte wie er seufzte. Dann zog er mich an meiner Teilie auf seinen Schoß. Was macht er?
"Warum sind es denn Albträume, wenn Jungkook doch etwas positives für dich ist?" Raunte er leise mit beruhigender Stimme. Erinnerungen von Träumen überfluteten mich. Leise begann ich zu wimmern. Ich versuchte es zu unterdrücken. Yoongi drückte sanft meinen gesenkten Kopf gegen seine Brust.
"Es ist okay, weine dich aus. Manchmal tut das gut. Ich glaube du hast es nötig. Alles wird gut, versprochen." Redete er gutmütig auf mich ein. Ich drehte meinen Körper auf seinem Schoß, sodass ich mit meinen Beinen seinen Oberkörper umschlingen konnte. Ich drückte mein Gesicht gegen seine Brust und wimmerte leise vor mich hin. Er umarmte mich fest. Er legte seinen Kopf auf meinem ab und wippte leicht hin und her, um mich zu beruhigen. Bestimmt saßen wir da eine halbe Stunde so, es kam mir zumindest so vor. Irgendwann wurde mein Schluchzen und Wimmern weniger. Erst als ich noch einmal seufzte und somit komplett beruhigt war, löste Yoongi sich langsam von mir.
"Erzähl mir nur das was du willst. Aber erzähl mir etwas von deinen Träumen." Ich nickte und atmete tief durch.
"In meinen Träumen kommt jedes mal Jungkook vor. Es ist aber ein schlechter Traum weil... wie soll ich sagen... zum ersten ist immer eine bedrückende und beängstigende Atmosphäre. Außerdem ist Jungkook nicht der, der er sonst immer ist. Er ist böse und kalt. Er zeigt keine Liebe. Ich fühle mich allein, verletzt und schwach. Er macht Sachen die mir Angst machen und mich traurig stimmen. In manchen träumen ist noch ein Junge. Ich kann nie erkennen wer es ist. Aber er steht Jungkook sehr nahe, näher als ich. Ich stehe quasi daneben und bin... allein." Yoongi schaute mir durchgehend in die Augen. Er nickte als ich fertig war.
"Das ist aber nicht alles, stimmt's?" Ich stimmte ihm mit einem nicken zu.
"Was macht er den für Sachen mit dir?" Ich schwieg. Yoongi versuchte Augenkontakt aufzubauen, aber ich wich ihm aus.
"Nagut, reicht für heute. Taehyung, ich glaube du vermisst ihn einfach. Du fühlst dich leer und alleine, weil er nicht bei dir sein kann. Ich kenne das Gefühl. Der Schmerz geht vorüber wenn er wieder da ist, glaub mir. Bis dahin bin ich für dich da. Du kannst immer zu mir kommen, okay?" Ich nickte und lächelte. Ich umarmte ihn nochmal. Es tat gut ihn in meiner Nähe zu haben. Es war gerade einfach alles zu viel für mich. Er gab mir wieder etwas Sicherheit. Ich atmete nochmal tief durch. Es ging mir wieder besser.
"Danke Hyung." Flüsterte ich.

  What Is Love? || Taegi || BTS Texting ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt