What Is Love? || Taegi || BTS Texting ff

56.

-Sicht Taehyung-

"Weißt du wie es für mich war, wenn er mich schlug, enttäuscht auf mich herab sah und sowas sagte wie 'Du bist nicht mein Sohn' oder 'So eine Kreatur habe ich nicht gezeugt' oder 'Eine Schande für unsere Familie' oder 'Du bist eine Krankheit' o-oder 'Menschen wie du müssten tot sein'?" fragte er, schluchzend, mit schmerzverzerrtem Gesicht. Ich schüttelte den Kopf, sah ihn mitleidig an.

"Ich weiß nicht warum... aber in letzter Zeit habe ich öfters Flashbacks. Ich erinnere mich an den Schmerz, an die Bilder in meinem Kopf, an meinen Vater, an seine Worte, an Yinghyun und daran, wie schwach, hilflos und armselig ich war. Ich wünschte ich könnte die Zeit zurück drehen und anders handeln. Verdammt, ich hätte alles anders machen müssen, dann wäre ich nicht zu diesem etwas geworden, was ich jetzt bin. Dank meinem Vater hatte ich starke Selbstzweifel, habe seine Worte irgendwann geglaubt und habe mich auch so gefühlt wie er mich betitelt hat. Nur schwer konnte ich das ablegen, habe es nie wirklich. Heute bin ich ein verschlossener und vorsichtiger Mensch. Ich habe Angst davor zu lieben und Menschen zu verlieren, die mir wichtig sind." beschrieb er sich selbst. Mir wurde so einiges klar. Alles machte Sinn. Das Bild, dass er damals gepostet hatte, wie er sich benommen hat, als Jungkook ihn an Silvester geschlagen hatte, sein Verhalten allgemein, einfach alles. Sogar, warum er den Gedanken so ablehnte, jemanden zu daten oder gar zu lieben.

"Der Streit zwischen meinem Vater und mir hat sich nie geklärt. Ich will meine Vergangenheit hinter mir lassen, aber ich schaffe es nicht. Ich weiß nicht warum. Sie holt mich immer öfter wieder ein. Ich habe Angst, dass sie mich irgendwann ganz einholt. Was dann? Und warum jetzt? Ich fühle mich so... verwundbar, durcheinander und... und..." er senkte seinen Blick und sein Mund formte sich zu einem dünnen Schlitz. Er kniff seine Augen zusammen. Leise schluchzte er. Ich merkte, wie er seine Tränen unterdrückte. Ich stand auf und setzte mich vorsichtig auf seinen Schoß, nahm ihn in den Arm und raunte:

"Es ist okay, weine dich aus. Manchmal tut das gut. Ich glaube du hast es nötig. Alles wird gut, versprochen." Es war genau das, was er damals zu mir gesagt hatte, als ich weinen musste, aufgrund meiner Albträume und es versuchte es zu verkneifen. Er sah mich an und musste unter Tränen schmunzeln. Dann umarmte er mich fest und drückte sein Gesicht gegen meinen Arm. Leise weinte er. Ich wusste, ich musste ihm irgendwie helfen. Ich würde ihn und seinen Vater wieder versöhnen. Er sollte nicht mehr so leiden. Das er mich verletzt hatte, war für diesen Moment vergessen.

Am nächsten Tag schrieb ich mit Junki. Ich wollte ihn um Informationen über seinen und Yoongis Vater bitten. Allgemein wollte ich ihm von meinem Plan erzählen.

Jetzt

Taehyung:
Hey Junki, ich hab da mal eine Frage cx

Junki:
Na Kleiner? Was gibt's? Ich beantworte alles ;)

Taehyung:
Kannst du mir sagen, wo euer Vater im Moment wohnt? Also die genaue Adresse?

Junki:
Wofür denn?

Taehyung:
Ich möchte zu ihm und mit ihm über Yoongi reden. Yoons hat mir übrigens von seiner Vergangenheit mit seinem Vater erzählt...

Junki:
Wow, es überrascht mich, dass er mit jemandem darüber geredet hat. Er redet in letzter Zeit nicht mal mehr mit mir gerne darüber. Aber ich kann dir trotzdem nicht helfen, Süßer. Es ist keine gute Idee ihn zu besuchen

Taehyung:
Warum nicht?

Junki:
Der Mann ist verrückt. Er wollte nichts mehr von uns und wir nicht mehr von ihm. Wir sind fertig miteinander, du solltest nicht wieder alles aufreißen

Taehyung:
Ich glaube nicht, dass Yoongi mit der Sache abgeschlossen hat. Bzw ich weiß es, er hat es mir gesagt. Vielleicht würde es helfen, wenn die zwei sich nach langem mal wieder aussprechen? Oder vielleicht kann ich etwas machen, mit eurem Dad reden oder so

Junki:
Taehyungie, lass es. Halt dich bitte daraus, okay? Du hast keinen Schimmer, wie extrem das alles war. Ich werde dir nichts geben, keinen Namen und keine Adresse. Nur zu deinem Wohl ;*

Taehyung:
Nagut, trz danke

Das war wohl nichts. Doch so schnell ließ ich meinen Plan nicht fallen. Die Tage verabredete ich mich mit Yoongi. Jedes Mal wenn er weg war, durchsuchte ich seine Unterlagen. Ich hoffte, irgendeinen hilfreichen Hinweis zu finden. Doch auch Plan B ging nicht auf. Dann blieb mir nur noch Plan C. Die Mutter anstiften. ich unterhielt mich mit ihr unauffällig, mit dem Hintergedanke, dass sie genauso wie Junki reagieren würde, wenn sie von meinem Plan erfährt.

"Ja, Yoongi war schon ein wilder Junge." Erzählte sie mir schmunzelnd, an der Küchenzeile lehnend mit einem Kaffee in der Hand. Wir redeten über seine Kindheit und was er damals für Dummheiten gemacht hatte. Ich hatte es hinbekommen, sie in ein Gespräch zu leiten, was über sein Leben vor dem Umzug ging. So würde ich bestimmt die ein oder andere Info aus ihr raus bekommen, ohne, dass sie es merkt.

"Haben sie vielleicht Kinderfotos? Oder eine Geburtsurkunde? Mich würde es sehr interessieren. Ich habe auch noch alte Kinderfotos." Fragte ich. Sie überlegte kurz und ging mit den Worten 'Ja, irgendwo müsste ich ein Album haben' in ihr Schlafzimmer. Zurück kam sie mit einem Fetten Fotoalbum. Sie wischte den Staub vom Buchdeckel und öffnete es vorsichtig. Gleich als erstes kam die Geburtsurkunde zum Vorschein inklusive Elternnamen, Geburtsstadt und sogar der alten Adresse.

"Uhm, könnten sie mir auch einen Kaffee machen?" fragte ich mit einem Engelslächeln. Sie nickte, begann wieder eine Geschichte über den kleinen Rotzlöffel Yoongi und bereitete meinen Kaffee zu, mit dem Rücken zu mir gewendet. Unauffällig holte ich mein Handy raus und machte ein Foto von der Urkunde. Schnell steckte ich mein Handy wieder in meine Hosentasche und Blätterte im Fotobuch. Als Yoongis Mum den Kaffee neben mich abstellte und sich zu mir an den Tisch setzte, bedankte ich mich mit einem Lächeln, sodass der Heiligenschein förmlich über meinem Kopf flog.

Yoongis Dad, ich glaube, ich werde dir bald mal einen Besuch abstatten.

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Happy Valentines Day :D!