-Sicht Yoongi-
Ich stützte mein Gesicht in meine Hände und verdeckte so meine Augen. Meine Ellenbogen stützte ich auf meinen Oberbeinen.
"E-Es tut mir verdammt leid, Tae. Ich weiß, das macht es auch nicht wieder gut." sagte ich bedrückt. Ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte, damit er mir verzieh.
"Ist ok, Hyung. Ich weiß sowieso nicht mehr was ich fühle. Meine Gefühle sind taub geworden." lächelte er mild. Doch sein Lächeln hatte etwas verletztes. Irgendwie machte es mich wütend. Wütend auf mich, wütend auf diese Welt.
"Ich vergebe dir, ich will mich nicht mit dir streiten." fügte er mit traurigen Augen hinzu. Ich schluckte und nickte dann dankend.
"Und wie geht es jetzt weiter?" versuchte ich die Konversation in die richtige Richtung zu leiten. Er starrte ins leere und sagte nichts.
"Tae, so wie es jetzt ist kann es nicht weitergehen." sagte ich dann irgendwann direkt. Er raufte sich die Haare und nickte dann.
"Du hast ja recht." Seufzte er schwer.
"Aber was? Ich kann meine Probleme nicht so einfach beseitigen... Außerdem habe ich mir schon etwas überlegt." begann er dann. Ich sah ihn fragend an.
"Ich würde gerne... Abstand von dir nehmen. Ich glaube, ich halte das nicht durch. Ich schaffe das nicht, so zu tun als wäre nichts. Yoongi, das wird mir zu viel. Weißt du, manchmal wünschte ich, wir wären uns nie begegnet. Vielleicht hätte ich nicht diese Schmerzen und vielleicht wäre ich sogar noch mit Jungkook zusammen." sagte er leise mit gesenktem Blick. Ich biss meinen Kiefer zusammen.
"Willst du damit sagen, dass alles meine Schuld ist?" fragte ich mit vorwerfenden Unterton.
"N-Nein! Ich meine nur... Yoongi, kannst du es nicht einfach verstehen und akzeptieren? Du willst doch nichts von mir, dann ist doch alles gut, oder?" antwortete er schnell.
"Nein, kann ich nicht. Tae, du bist... wie ein kleiner Bruder für mich. Ich liebe dich doch irgendwie... Ich möchte nicht, dass unsere Freundschaft kaputt geht." stammelte ich. Er sah mich durchdringend an. Dann stand er auf und seufzte.
"Okay, dann verstehst du mich eben nicht. Da ist die Tür, ich möchte nicht mehr mit dir reden." Er zeigte auf die Tür und sah mich dabei nicht an.
"Aber Tae... du kannst mich jetzt nicht einfach rausschmeißen. Bitte, lass uns alles in ruhe bereden. Okay?" begann ich fast verzweifelt.
"Und ich soll weiter darauf warten, dass du mich verletzt? Jede Sekunde die du hier sitzt ist Folter für mich. Dich zu sehen, zu wissen... d-das du mich nicht willst. Nur als 'Freund' oder 'kleinen Bruder'. Sachen zu hören wie 'Ich liebe dich doch irgendwie', obwohl sie nicht so gemeint sind. Yoongi, ich lass mich nicht mehr verarschen. Bitte, mach es nicht schwerer als es schon ist." redete er auf mich ein. Doch ich bewegte mich nicht von meinem Platz.
"Ich hab dich lieb, du bist mir wichtig. Aber ich habe nun mal keine Gefühle für dich. Ich kann dagegen auch nichts machen." gab ich vorsichtig von mir.
"Achja? Und was war das mit den Umarmungen und den Küssen? Was war das mit der Nacht an Silvester? Was war der Kuss im Regen? Auch sowas zwischen Freunden oder was man mit einem kleinen Bruder macht? Oder hat dir das alles nichts bedeutet? Mir nämlich schon. Hör auf mit mir zu spielen. Ich bin nicht eure Puppe, mit der ihr machen könnt was ihr wollt. Das bin ich nicht mehr. Ich lass mich nicht mehr so behandeln wie alle lustig sind, ich bin schon kaputt genug." sprach er ernst und schroff. Ich schwieg, weil ich keine Antwort hatte. Er hat Recht, warum habe ich diese Dinge gemacht? Ich weiß nicht, ob ich vielleicht doch etwa empfand. Ich war zu sehr von meiner Angst benebelt. Aber gerade ging es mir um Taes Gesundheit. Wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben wollte, dann musste ich das wohl früher oder später akzeptieren. Vielleicht hat er auch Recht und es wäre besser so. Aber vorher hole ich ihn aus seinem Loch.
"Wenn du das so willst, okay. Aber Tae, ich gehe nicht, bevor wir nicht eine Lösung für deine Sucht gefunden haben. Du musst mit deinen Eltern reden, du musst zu einem Arzt, einem Therapeuten. Bitte. Wenn du es nicht für mich tun willst, tu es für dich." redete ich bettelnd auf ihn ein. Er hatte sich bereits wieder gesetzt.
"Yoongi, das ist immer noch meine Sache und---"
"Nein, stopp! Das will ich nicht mehr hören. Du brauchst Hilfe, Punkt. Diese Ausrede, dass doch alles deine Entscheidung ist, gilt nicht mehr. Also was ist?" unterbrach ich ihn. Er sah mich für eine Weile nur mit einem bösen und intensiven Blick an. Dann sprach er ernst:
"Nagut, ich werde jemanden davon erzählen. Unter einer Bedingung. Erzähle mir einer deiner Probleme, erzähl mir von dir etwas, was dich bewegt." Ich sah ihn an. Ich sank meinen Blick. Ich konnte nicht.
"Ich wusste es." sagte er bitter. Dann stand er auf, nahm meine Jacke und ging zur Tür.
"Verschwinde, Yoongi. Wir sind fertig miteinander." sagte er kalt. Ich sah, wie weh ihn das tat, aber er hielt es gerade für richtig. Zum ersten mal wollte er andere Leute verstoßen, um sich selbst zu schützen. Dass genau ich diese Person sein musste, kam mir weniger entgegen. Langsam ging ich aus seinem Zimmer. Doch vor seiner Zimmertür blieb ich schon wieder stehen.
"Fuck, Taehyung! Ich werde nicht gehen! Ich werde dich jetzt nicht alleine lassen! Weil ich genau weiß, wenn ich jetzt gehe, wirst du weinen, wahrscheinlich wieder essen und dich dann übergeben wollen. Dann wirst du nicht schlafen können, wieder weinen und am nächsten Morgen alles von vorn! So. Geht. Das. Nicht. Weiter! Und ob du mich danach hassen wirst oder nicht ist mir egal! Ich werde dich wieder auf die Beine stellen! Taehyung, du bist mir wichtiger als die meisten Personen in meinem Leben. Es gibt nur zwei, die mir vielleicht wichtiger sind. Und das sind mein Bruder und meine Mutter. Aber du bist der, der von außen am nächsten an meinem Herz steht. Bitte, wenn ich dich verliere, verliere ich einen Teil von mir. Du bist mir so wichtig, du kannst--" begann ich etwas lauter und aufgewühlt. Doch er unterbrach mich.
"Stopp! Sein Leise! Bitte. Du kannst mich mal! Es mag sein, dass ich dir etwas bedeute, aber sei verdammt nochmal nicht so egoistisch und mach es mir nicht so schwer! Denkst du ich will dir nicht so nahe wie möglich sein? Aber ich muss loslassen und das geht nicht, wenn du die ganze Zeit an mir klebst! Bitte! Yoongi, bitte!" sprach er verzweifelt. Zum Ende hin wurde seine stimme brüchiger.
"Ich kann nicht." sprach ich leise.
"Soll ich nachhelfen? Du vertraust mir nicht, du verletzt mich, du bist egoistisch, du bist mein Problem und du kannst mich mal! Verschwinde, ich will dich einfach nicht mehr sehen! Yoongi, verschwinde! Verschwinde! Los! Hau ab!" begann er laut, Tränen begannen sich in seinen Augen zu sammeln. Er begann mich weiter Richtung Ausgang zu schieben. Ich wusste einfach nicht mehr, was ich machen soll.
Ohne wirklich nachzudenken, drehte ich mich zu ihm um. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und drückte meine Lippen auf seine. Er erwiderte nur leicht. Langsam löste ich mich wieder und sah in seine Augen. Doch leider sah ich nicht das, was ich erwartet hatte. Enttäuscht, verletzt und einfach nur traurig schauten seine unschuldigen Augen zu mir auf. Und im nächsten Moment bekam ich heftig eine gescheuert. Ein ziehen ging durch meine Wange, ich hielt sie mir vor Schmerz.
Scheiße, was habe ich mir nur dabei gedacht?
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What Is Love? || Taegi || BTS Texting ff
Fanfic[ABGESCHLOSSEN] In der Geschichte wird vorkommen: ~Vkook ~Jikook ~☆Taegi☆ ~GANZ VIEL DRAMA ~Am Anfang viel Texting ~Soft Yoongi (spoiler hust) ~Bissl Daddy-Kink 🌚 ~Smut 🌚 ~Dunkle Geheimnisse ~NOCH MEHR DRAMA ~Traurige Lebensgeschichten ~LOVE ~F...