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-Sicht Yoongi-

Es war nun Sonntag. Gestern Nacht wollte ich Jungkook nicht mehr schreiben. Lieber wollte ich mich mit ihm heute treffen. Also schrieb ich ihn an.

Jetzt

Yoongi:
Hey Jungkook, ich bzw. Taehyung hat ein Problem. Er möchte sich nicht wirklich helfen lassen, aber jemand muss ihm helfen. Also versuche ich es. Aber jetzt brauche ich deine Hilfe. Können wir uns heute treffen? Es ist wichtig, es geht um Taes Gesundheit.

Jungkook:
Yoongi, du machst mir Angst. Was willst du mir sagen? Was hat er denn?

Yoongi:
Wollen wir uns in einer Stunde bei dir treffen? Es ist etwas komplizierter. Aber keine Angst, er will sich nicht umbringen oder sowas... hoffe ich

Jungkook:
Ok, in einer Stunde bei mir. Oh, und Yoongi?

Yoongi:
Hm?

Jungkook:
Sind wir wieder gut miteinander?

Yoongi:
Mh weiß ich noch nicht. Aber für heute, ja. Wir können das ja gleich mit klären :)

Jungkook:
Ok :)

-eine Stunde später-

Ich saß mit Jungkook und Jimin in Kooks Zimmer. Ich hatte ihnen erzählt, dass Tae in letzter Zeit nicht aß und was am gestrigen Abend passiert war. Sie erzählten mir, dass sie nichts auffälliges mitbekommen hatten, er sah in der Schule ja immer happy aus.

"Ich bin mir sicher, dass er seinen Schmerz versteckt. Wenn er wirklich Bulimie hat, dann will er natürlich nicht, dass jemand davon mitbekommt." Sagte ich.

"Ich weiß nicht. Sonst war Tae immer jemand, der seine Gefühle offen zeigte. Außerdem 'spielt' er seine gute Laune ziemlich realistisch. Was meinst du, Kookie?" Überlegte Jimin. Doch der dachte gerade angestrengt nach.

"Irgendwas ist faul. Aber er ist so glücklich. Yoongi, ich habe wenig mitbekommen, aber von außen scheint echt alles ok." Sagte er. Ich seufzte.

"Nur, weil ein Mensch sich verändert hat, heißt es noch lange nicht, dass er sich auch anders verhält. Vielleicht hat sich etwas Weltbewegendes in seinem Leben verändert, aber trotzdem lächelt er weiterhin. Er versteckt alles hinter einer Maske, hinter einer Wand. Sie ist klar und unverändert, lacht so schön wie immer. Doch dahinter ist es das reinste Chaos. Ich glaube Tae ist so ein Mensch." Jimin und Jungkook sahen mich an und nickten dann langsam.

"Vielleicht hast du recht. Meinst du er ist noch nicht über die Trennung hinweg?" fragte Jungkook dann leise.

"Er hat dich mit seinem ganzen Herz geliebt, Jungkook. Außerdem trägt er eure Partnerkette, die du ihm zum Geburtstag geschenkt hast, immer noch." beantwortete ich seine Frage. Er senkte niedergeschlagen seinen Kopf. Jimin strich ihm aufmunternd über den Rücken.

"Du brauchst dich nicht schuldig fühlen. Klar, du bist ein Faktor, aber was hättest du besser machen können? Nichts. Und... mein Korb hat ihm wohl den Rest gegeben." Murmelte ich.

"Warte, was!?" sagten Jimin und Kooks fast gleichzeitig. Oops, ich glaub, ich habe ein wichtiges Detail beim Erzählen vergessen.

"Ehm... Tae hat mir vor kurzem gebeichtet, dass er etwas für mich empfindet. Und ich habe ihn abgewiesen." Ich zeigte den beiden den Chatverlauf.

"Oh Gott, der Arme." wisperte Jimin. Jungkook raufte sich durch die Haare.

"Ich weiß nicht was ich machen soll." gab ich dann zu. Stille.

"Ich glaub du kommst nicht drum rum nochmal mit ihm zu reden. Du weißt nicht genau, was in ihm vorgeht. Erst wenn du weißt, was genau Sache ist, kannst du weiteres unternehmen." Begann Jungkook zu überlegen.

"Verabrede dich mit ihm und entschuldige dich für deine Worte. Dann taste dich langsam heran. Und vielleicht solltest du dann auch etwas von deinen Dingen erzählen, die dich beschäftigen, damit er nicht alleine dasteht." Beendete Jimin den Gedankengang. Ich nickte langsam.

"Ich hoffe nur, er lässt mich nach all dem wieder an sich heran." sprach ich leise.

Wir drei redeten noch eine Weile. Jungkook und ich waren eigentlich wieder versöhnlich miteinander. Ich beschloss mich gleich heute mit Tae zu treffen. Es war erst ein Uhr, weshalb noch genug Zeit war. Ich beschloss ihm nicht zu erzählen, dass ich vorbei kommen würde. Also stand ich nun vor seiner Tür, hoffte das er sie öffnete und mich rein ließ. Ich klingelte und musste nicht lange warten, bis die Tür aufging. Tae sah nir überrascht in die Augen.

"Hey, was willst du?" Fragte er monoton aber auch leicht verwirrt.

"Ich will mich bei dir entschuldigen. Es war falsch was ich gesagt habe. Und... darf ich reinkommen? Dann können wir das in Ruhe klären." Begann ich vorsichtig. Er sah mich mit leerem Blick an, nickte dann und ging schweigend vor. Auf dem Weg in sein Zimmer fragte ich:

"Wo sind denn deine Eltern?" Er antwortete Stumpf:

"Nicht da." Ich nickte und seufzte. Ich hoffe, das Gespräch gleich wird einfacher. Seine Eltern waren ständig unterwegs, nicht nur wegen Arbeit. Da hat Tae natürlich viel Freiraum um seine Trauer auszuleben. Wenn er weint, sich übergibt oder rumschreit, sie würden es nicht mitbekommen. Leise setzte ich moch auf sein Bett. Ich schaute mich um. Das einzige auffällige war eine Menge an leeren Essensverpackungen in seinem Mülleimer.

"Suchst du jetzt nach Beweisen, dass ich 'meinen Körper kaputt mache' oder 'rumheule'?" Fragte er mit einer Augenbraue hochgezogen. Ich seufzte tief und schloss meine Augen um mich zu sammeln.

"Taehyung, es tut mir leid was ich gesagt habe. Ich kann verstehen, dass dich das alles mitnimmt. Wir hatten am Abend der Trennung darüber gesprochen, weißt du noch? An dem Abend habe ich dir gesagt, ich bin immer für dich da. Und nicht nur dann. Das meine ich auch so. Ich mag es nicht sehen wie du leidest. Aber das, was ich gestern gesagt habe, kam aus der Wut heraus. Sie waren nicht ernst gemeint. Ich will nicht, dass du stirbst, weinst, oder alleine mit deinen Problemen bist. Ich habe mnich in dem Moment hilflos gefühlt. Ich wollte dir helfen uns du blickst mich ab. Dabei weißt du selbst, du musst reden, Taehyung. Egam ob nur über deine Gefühle mit mir oder deinen Eltern oder über die Bulimie mit einem Therapeuten. Verstehst du? Und dann habe ich diese Dinge gesagt. Aber ich meine sie nicht so, wirklich. Es tut mir leid." Erklärte ich, während ich ununterbrochen in seine Augen sah. Er schaute manchmal weg, doch beim letzten Satz, trafen sich unsere Blicke wieder.

"Du hast mich verletzt, Yoongi." Merkte er leise an. Es tat weh das zu hören. Es tat so weh, und es tat mir so leid.

  What Is Love? || Taegi || BTS Texting ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt