Eine Weile liefen sie zu zweit durch das kleine Fest. Zu ihren Errungenschaften zählten bis jetzt eine Kürbissuppe und ein Früchtepunsch. Außerdem hatte sich Harley fest vorgenommen, sich im laufe des Nachmittags, der langsam immer Nebelverhangener wurde, ein paar Maroni zu ergattern. Auch wen sie es nie für möglich gehalten hatte, sie hatte doch tatsächlich Spaß. Den Kindern dabei zuzusehen, wie sie Gesichter in Kürbisse schnitzten, das Gelächter der Besucher und die Wirkung des warmen Alkohols, versetzten sie in einen Rausch aus Glückseligkeit. Sie hatte nie wirklich die Zeit solche Feste zu besuchen, generell war sie kein Mensch der viel für so etwas übrig hatte. Das glaubte sie zumindest. Wenn sie das hier so betrachtete, erfüllte sie eine leichte Wehmut. Harley hatte sich nie die Zeit dafür genommen. Es war eine vollkommen neue Welt. Selbst an Silvester hatte sie entweder gearbeitet, oder geschlafen. Erst in Asgard war sie auf Feste gegangen. Diese konnte man zwar nicht im geringsten mit dem vergleichen, was man auf Midgard feierte, aber dennoch, es war für sie ein Anfang gewesen. Deshalb nahm sie sich fest vor, wenn sie das alles überstanden hatte, würde sie so einiges nachholen. Sie wollte auf einen Weihnachtsmarkt, sie wollte das Feuerwerk am Times Square bewundern, einmal einen Kürbis schnitzen und in einen Laubhaufen springen. Harley wollte leben.
„Was ist das?" fragte Loki und brachte sie zum stehen. Harley folgte seinen fragenden Blick und las das Schild was vor ihnen aus dem Boden ragte. Es war lieblich verziert und beschriftet. Auf einer Seite verjüngte es sich um einen Wegweiser darzustellen.
„Fortune Nut Cracker" las sie laut vor und zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung."
„Wir sehen uns das an" bestimmte er, nahm ihre Hand und fädelte sie um seinen Ellbogen. Behütend legte er seine Hand auf ihre und zog sie weiter. Ein kleiner Trampelpfad führte sie durch eine Reihe Apfelbäume und endete vor einem großen Lagerfeuer. Auch hier hatten sich einige Leute versammelt. Neugierig beobachtete sie die Menschen, wie sie kleine Objekte in das Feuer schmissen und gespannt in die Flammen linsten. Ab und an konnte man einen lauten Knall vernehmen, gefolgt von Gelächter oder Gestöhne. Harley beobachtete die Leute eine Zeit lang, bis ihr Blick suchend herum ging und an einen der Bäume hängen blieb. Etwas war daran befestigt und ein Schild konnte sie darüber erkennen. Auch ihre Begleitung nahm davon Notiz und steuerte gleich darauf zu. Es war ein Korb der um die raue Rinde gebunden war und das Schild darüber gab dazu die Erklärung ab. Neugierig las sie die, in lieblicher Handschrift gelesenen Zeilen.
„Ein Orakel?" fasste Harley zusammen und musste kichern. Im Korb war eine raue Menge an Walnüssen zu finden. Das Schild forderte die Menschen auf, sich eine zu nehmen und Namen darauf zu schreiben. Single Männer und Damen konnten darauf die Namen ihrer, in Frage kommenden Liebsten schreiben. Die Nuss, die am hellsten brannte, für die standen die Chancen am besten. Paare sollten ihre Namen auf die Nuss Schreiben und sie in die Flamme werfen um zu erfahren, welch eine Zukunft für sie in Frage käme. Prüfend nahm sie sich eine Nuss und drehte sie in der Hand herum.
„Das ist doch lächerlich" flüsterte sie der Nuss zu, „Als ob du das könntest."
„Finden wir es heraus" sagte Loki und schnappte ihr die Nuss weg. Er löste sich von ihr und nahm sich einen der Stifte, die im Korb verstreut lagen und begann damit, die Nuss zu beschriften.
„Also glaubt ein Gott aus Asgard an Irdische Bräuche?" zog sie ihn auf. „Nein" sagte er und sah von der Nuss auf, „Aber wo bleibt denn der Spaß, wenn man alles zu ernst nimmt?"
Harley schnaufte belustigt auf.
„Und mit welchen Namen beschriftest du die Magischen-Walnüsse?"
Er beendete sein schreiben und legte den Stift zurück in den Korb. Mit einem verschmitzten Lächeln streckte er ihr die Nuss entgegen und seine Mimik formte sich zu einem triumphierenden Schmunzeln. Er hatte mit dem schwarzen Filzstift klar und deutlich zwei Namen darauf geschrieben. „Harley" und „Loki".
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Feuerteufel (Loki FF)
FanfictionNew York stand einem neuen, skrupellosen Killer gegenüber. Den Feuerteufel. Diesen Namen gab das FBI ihm nicht ohne Grund. Jeder einzelne Tatort, trug seine ganz persönliche Handschrift: Geschwärzte Wände. Verkohlte Leichen. Fehlende Körperteile. Ha...