31_Eine Portion Speck und Vergangenheit bitte

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Stöhnend legte sie sich auf die hellblaue Couch und lehnte sich gegen die orientalischen Polster. Alles was sie Schmerzstillendes in ihrem Blut hatte, war schon längst draußen. Harley stand diesem jetzt unbewaffnet entgegen. Warum hatten sie sich nicht ein zwei Tabletten (Dosen) mitgehen lassen? Hoffentlich könnte sie bald in eine Apotheke kommen und sich ausrüsten. Das hielt doch keiner aus! Mürrisch streckte sie ihre Beine aus, konnte sich dabei ein weiteres Stöhnen nicht verkneifen.

Loki spähte um die Ecke und betrachtete sie besorgt. Harley zwang sich zu einem Lächeln, was sie nicht wirklich zustande brachte. Natürlich durchschaute er sie und kam vorsichtig näher. Sie wusste nicht genau wann, vielleicht als sie den Nilgram entgegenstand, oder als sie fast gestorben war, aber sie hatte es aufgegeben gegen Loki zu spielen. Als sie im Krankenhaus aufgewacht war und sie ihn nicht finden konnte, wurde ihr bewusst, wie sehr sie von ihm abhängig war. Es war eine Abhängigkeit. Immerhin würde sie sterben, sollte er sich von ihr entfernen. Um wenigstens noch den letzten Rest ihrer Würde zu behalten, hielt sie aber ihre Füße still. Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als sich der Gott zu ihr setzte. Aufmerksam studierte er sie, was in ihr das Unbehagen auslöste.

„Wie geht es dir?" fragte er nach einer Weile des Schweigens, die Harley wie eine Ewigkeit vorkam.

„Spitze" sagte sie sarkastisch und hob bedeutend die Augenbraue.

„Nimm diese Frage bitte ernst" bat er neutral. Ergebend seufzte sie auf und legte ihre Hand auf die Seite ihres Bauches.

„Es tut weh. Sehr sogar und ich fühle mich schwach. Aber es ändert nichts, wenn ich herum jammere."

„Das nicht" er zuckte mit den Schultern „Aber mir ist wichtig, zu wissen wie es dir geht."

„War es eine gute Idee mich so früh aus dem Krankenhaus zu holen? Was, wenn etwas passiert?" fragte sie nach. Loki lächelte bedacht und beugte sich zu ihr.

„Gib mir deine Hand." forderte er und deutete auf ihre Bandage. Ohne zu zögern, streckte sie den Arm aus. Vorsichtig ergriff er sie und wickelte den Verband ab. Abwartend beobachtete sie seine Bewegungen und schwieg. Als die letzte Schicht des Stoffes verschwand, staunte Harley nicht schlecht. Mit einem überraschenden Laut betrachtete sie ihre Hand. Die Schnitte der Glasscherben waren fast verheilt. Die Wunden sahen aus, als wären sie schon mehrere Tage alt.

„Wie ist das möglich?" fragte sie verdutzt.

„Harley, die Flammen haben dich gestärkt, dein Menschlicher Teil hat sich zurück entwickelt und dafür einer ganz neuen Macht Platz gemacht. Ist dir das nicht schon früher aufgefallen?" Er wirkte sichtbar überrascht.

„Nicht wirklich, nein."

„Deine Wunden werden heilen, in ein Paar Tagen sind sie nur mehr eine Erinnerung." versicherte er.

„Und bis dahin? Was machen wir? Ist es wirklich klug, hier zu bleiben?"

„Ich glaube nicht, dass die Nilgram uns hier angreifen werden. Dafür sind sie zu defensiv."

„Also für meinen Teil: Ich würde am liebsten von hier verschwinden, warum habt ihr mich eigentlich nicht nach Asgard gebracht?" fragte sie ihn.

Seine Mundwinkel wanderten nach unten und ein leerer Ausdruck legte sich über seine Irden.

„Er hat nicht auf unsere Rufe reagiert. Ich glaube, Heimdall sieht und hört uns nicht mehr. Etwas tarnt uns und auch Frigga und Odin."

„Wir sind also verschleiert und auf uns alleine gestellt" fasste sie unvermittelt zusammen und seufzte schwer auf.

„Was passiert jetzt mit den beiden?"

„Solange wir nicht wissen, was mit ihnen passiert ist, sollten sie in der Kühlkammer bleiben." erklärte er.

Feuerteufel (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt