26_Avocado und Tomaten

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Loki betrat als erstes die Wohnung und erfasste sie sofort. Mit einem Seufzen blieb er stehen und versuchte sie scheinbar zu studieren. Er würde nichts finden. Geduldig trat sie vollends auf den Gang heraus und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Es ist schön dich zu sehen Harley" sagte Thor freundlich und nahm sie kurz in den Arm. Philipp war der nächste der auf sie zukam. Seine Mimik war fest gefroren und seine Haltung angespannt. Zwischen Daumen und Zeigefinger hielt er ihr einen Schlüssel vor die Nase. Als sie die Hand danach ausstreckte, ließ er diesen in ihre Handfläche plumpsen.

„Das ist der Schlüssel für diese Wohnung. Es tut mir leid Harley, aber ich bin dafür nicht geschaffen. Ich habe jetzt eine Familie und die steht für mich an erster Stelle. Tut, was ihr tun müsst, bleibt so lange hier wie nötig, das ist die einzige Hilfe, die ich dir noch anbieten kann. Aber ich bin raus" sagte er, drehte sich um und ging.

Verdattert starrte sie die Tür an aus der Philipp geflüchtet war, dann drehte sie sich langsam zu Thor und sah ihn mit zusammengezogenen Brauen an.

„Was habt ihr mit ihm gemacht?" fragte sie verschwörerisch.

„Nicht viel" er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Thor" sie zog seinen Namen beschwörend in die Länge.

„Möglicherweise haben wir ihn etwas bedroht. Aber nur ein kleinwenig. Loki etwas mehr."

„Vielen Dank auch Bruder" knurrte Loki. Dieser hatte die Hände hinter seinem Rücken verschränkt und wanderte musternd durch die Wohnung.

„Ganz vielleicht hat er etwas vom Bifröst mitbekommen, von einem Fluch und einer Prophezeiung, vielleicht haben wir auch ein sogenanntes Beweisstück entwendet und zum Schluss wurde er noch einmal von Loki bedroht."

Baff stand sie vor ihm und blickte auf die bunte Holzuhr über dem Eingang der Küche.

„Ihr ward wie lange mit ihm unterwegs? Eine Stunde?" sie schüttelte den Kopf, „Kleine Dosen Thor! Kleine Dosen!"

„Beim nächsten Mal" versicherte er ihr.

Harley seufzte genervt auf, dann durchdachte sie seine Worte noch einmal und richtete sich neugierig auf.

„Was für ein Fluch und was für eine Prophezeiung?"

„Frigga und Odin" antwortete Loki, der gerade aus der Küche kam. Ihr Herz zog sich unwillkürlich zusammen und sie versuchte ihn so neutral wie möglich an zu blicken.

„Ihre Körper sind mit einem Fluch belegt worden, wir konnten sie nicht nach Asgard zurück bringen."

„Leben sie noch?" fragte sie mit bebender Stimme.

„Das wissen wir nicht, dazu müssten wir sie in die Heilkammer bringen." Mittlerweile stand er direkt vor ihr, der Abstand zu ihnen war viel zu gering. Sein Blick war eindringlich und ging ihr bis ins Mark.

„Und die Prophezeiung?" fragte sie und musste schwer schlucken.

„Das Pergament, es ist nicht viel was darauf steht, aber genug um zu verstehen, dass es sich um eine Prophezeiung des Ewigen Feuers handelt. Wir müssen mehr darüber in Erfahrung bringen."

Verdrossen blickte sie zwischen den Brüdern hin und her. Eine Prophezeiung? Das sollte doch ein schlechter Scherz sein? So etwas gab es doch nicht wirklich! Jedoch wenn sie in die Gesichter der beiden Götter blickte, wurde ihr bewusst, dass es Ernst war und das bedeutete, sie würden noch eine Zeit lang hier fest sitzen. Großartig.

„Okay" stammelte sie und richtete ihren Zopf. Loki musterte belustigt das Rosa Band mit den Perlen welches sie der Tochter von Philipp geklaut hatte. Normalerweise würde sie ihn jetzt in die Seite boxen, stattdessen wendete sie sich ab und sagte:

Feuerteufel (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt