Feuerteufel (Loki FF)

37_Göttliche Hilfestellung

Und wie sie ihn hasste. Er konnte es in ihrem Blick sehen und an ihrer Haltung. Alles schrie danach zu boykottieren und einfach zu verschwinden. Aber sie tat es nicht und das erfüllte ihn mit Stolz. Es war gut, dass sie ihn so vertraute und auf ihn hörte. Sogar nachdem er das Unmögliche von ihr verlangte, folgte sie ihm. Als sie vor der Türschwelle stehen blieben, war er sich fast sicher, dass sie ihre Meinung ändern würde, aber auch da tat sie es nicht. Selbst dann nicht, als Davis ihnen die Tür öffnete. Harley hatte sich sogar im Griff, innerlich würde sie sicherlich gerade kochen, doch das konnte sie gut verbergen. Davis allerdings, konnte sein Erstaunen nicht verbergen als er seine Tochter sah, die er nicht nur vernachlässigt hatte, sondern auch benutzt hatte. Genau deshalb, konnte Loki so gut mit Harley mitfühlen. Er kannte dieses Gefühl benutzt zu werden und deshalb war er um so stolzer auf sie. Dieses Empfinden drückte er durch eine zärtliche Geste aus. Er griff nach ihrer Hand. Die Hitze ihrer Haut war prickelnd und er konnte darunter die angespannten Sehnen fühlen. Natürlich hatte es einen höheren Zweck, dass sie wieder zurück kamen. Er wollte Harley nicht unnötig quälen, das war das letzte was er wollte. Aber es gab noch eine offene Rechnung mit dem Vater zu begleichen, außerdem war er der einzige Anhaltspunkt den sie, die Prophezeiung betreffend, hatten. Loki hatte eine Intuition und diese hatte ihn bislang noch nie im Stich gelassen. Es hatte oberste Priorität herauszufinden, auf welchen Wege sie das Feuer zerstören konnten. Wenn sie das in Erfahrung brachten, wussten sie ihren Schwachpunkt und konnten eine Gegenbewegung starten. Er war sich sicher, Harley würde das schaffen und dieses Opfer bringen. Bislang hatte sie alles gut verkraftet. O'Melly war nun Göttern, Dämonen und Engel entgegengetreten und stand noch immer mit hoch erhobenen Hauptes neben ihn. Vielleicht war es das Blut ihrer Ahnen, welches in ihr floss. Ihre Natur, mit dem Übernatürlich um gehen zu können. Jedenfalls kamen die O'Mellys besser mit Götter und Engel klar, als mit den eigenen Familienproblemen. Loki hatte schon Angst, sein Plan würde an Davis scheitern, doch schlussendlich hatte er ihnen doch den Eintritt in sein Haus gewährt. Wieder einmal versammelten sie sich in dem Bibliothek ähnlichen Wohnzimmer, dieses Mal, würde das Gespräch aber anders verlaufen.

„Warum wolltest du mich an die Erzengel verkaufen?" fragte Harley. Loki behielt sie genau im Auge. Sollte es eskalieren, würde er sie hier raus schaffen.

„Das war der einzige Weg den ich sah, um dich zu beschützen."

„Vor was?"

„Vor dir selbst Harley." Davis seufzte auf. „Du bist aus der Reihe getanzt, du hast deine Aufgabe missachtet und hast den Anfang der Apokalypse ausgelöst." erschöpft sackte er zurück.

„Du weißt sehr viel mehr als du uns vorgegeben hast." Damit verlangte Loki Einsicht in seine Karten, er musste sie nun auf den Tisch legen.

„Die Prophezeiung..." Ausgelaugt wischte er sich über das Gesicht. „Ich hatte es befürchtet, doch nie hatte Harley irgendwelche Anzeichen gezeigt. Ich dachte zuerst, sie wäre einfach nur ein Fehler, ein Aussetzer...Doch als ich die Flammen gesehen habe, wusste ich es, dass sie es war. Das Mädchen aus der Prophezeiung. Das erste Mädchen der O'Melly Linie, würde der Servias sein, der den Stein ins rollen bringen würde. Dass die Flammen sie finden würden... Doch den einen Teil mit dem Eis, konnte niemand verstehen. Bis heute." Davis blickte Loki stur entgegen, "Loki aus Jotunheim. Der Abkomme der Eisriesen." er deutete abwechselnd auf Loki und Harley. „Ihr beide habt eine Grenze überschritten. Weit überschritten."

Loki sah zu Harley, welche ihn bereits im Visier hatte. So sollte es also sein? Das was sich zwischen ihnen gebildet hatte, war von Anfang an vorgeschrieben gewesen?

„Wenn die Flammen zerstört werden, gerät der ganze Kreislauf ins Schwanken. Sie sind nicht nur ein Relikt, sie sind das pure Element."

„Wie können die Flammen zerstört werden?" fragte Harley.