39_Eifersucht und Liebe

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Mit eiligen Schritten lief sie durch den Palast. Um ihren Körper flatterte die weiche Seide, eingefärbt in einem himmlischen Blau. Ein großer, silberner Gürtel hielt den Stoff zusammen und die schwere Brosche an ihrer Schulter scheuerte leicht an ihrer Haut. Auch wenn es ungewohnt war, wieder in diesem Gewand herum zu laufen, so war es doch willkommen. Harley mochte die Erde, es war ihr zu Hause gewesen, aber sie fühlte sich hier in Asgard geborgen und zugehörig. Auch wenn hier nun auch der Zufluchtsort von fünf Göttern und ihrem Vater wat. Zuerst empfanden es die Asen als Beleidigung, doch recht schnell hatte Loki ihnen die Dringlichkeit und die Notwendigkeit dieser Entscheidung klar gemacht. Dadurch, dass Thor noch auf der Erde war, genau so auch Frigga und Odin, führte Loki seit drei Tagen das Folk von Asgard. Bislang hatte er alle Hürden gut gemeistert, aber sie sah es in seinen Augen, dass der Thron nicht mehr die Priorität hatte, wie damals, vor den Flammen. Nur wenn er gebraucht wurde, konnte man ihn im Thronsaal vorfinden, sonst fand man ihn an ihrer Seite...oder an Kalis.

Zu dem Zeitpunkt hatte sie aber keine Ahnung wo sich der Prinz befand, oder gar die anderen. Etwas hatte sie Angst, dass ihr Vater seine Machenschaften auslebte, denn auch er wurde hier her gebracht. Ihr wäre es bei weitem lieber gewesen, er wäre auf Midgard geblieben. Es wäre kein großer Verlust gewesen, ihn nie wieder zu sehen. Von den Nilgram hatten sie bislang nichts mehr gehört und sie wusste nicht, ob das nun gut oder schlecht war. Ein Sturm zog auf, das Wissen war greifbar. Nun lag es an ihnen, ob dieser sie einfach umreissen würde, oder ob sie bestehen würden. Sie hatten einen Plan ausgeklügelt in den letzten Tagen und sie mussten darauf vertrauen, dass dieser aufgehen würde.

„Harley!"

Abrupt blieb sie stehen und machte auf den Absatz kehrt. Poseidon war der einzige, der sich weigerte sein Gewand abzulegen. Sein schwarzer Ledermantel war übersät mit Löchern und auch das weiße Hemd darunter hatte scheinbar noch nie ein Bügeleisen zu Gesicht bekommen.

„Was gibt es?" Fragte sie neugierig und kam dem Gott entgegen. Dieser ergriff ihre Hand und zog sie mit den Worten:

„Ich muss dir etwas zeigen" mit sich. Ohne Wiederrede ließ sie sich fort ziehen. Poseidon hatte ihr Vertrauen in den wenigen Tagen gewonnen. Die Aufrichtigkeit und die Ruhe, waren der Ausgleich für sie gewesen. Ihre lodernden Flammen und das Chaos um sie herum, Schire förmlich danach. Poseidon zog sie aus dem Palast und auf das Trainingsgelände. Wie von selbst wanderte ihr Blick auf die Terrasse über ihnen und sie musste daran denken, wie Frigga sie hier unten trainierte. In ihrer Brust wurde es auf einmal enger und ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Aber kaum hatte Poseidon sie zu sich gedreht, hatte sie sich wieder gefangen.

„Was machen wir hier?" Fragte sie skeptisch und ließ den Blick über die Asen schweifen, die lautstark ihr Training ausübten. Er ließ seine Hände ins einem schweren Mantel verschwinden und lächelte beruhigend.

„Ich wollte dir noch etwas über das Feuer erzählen." Gestand er.

„Und dafür schleppst du mich hier her?" Fragte sie und machte eine ausladende Geste.

„Ganz recht" er nahm seinen Hut von seinem Kopf und legte ihn behutsam auf den Boden. Kurz strich er seine grauen Haare aus dem Gesicht ehe er seine Hand zu einer Faust ballte und ihr entgegen streckte.

„Das Feuer, ist nur eines der Elemente" er öffnete seine Hand und ein gleichmässiger Ball, geformt aus klaren Wasser schwebte über seiner Handfläche.

„Vielleicht bin ich deshalb gekommen" redete er weiter und machte eine kurze, wischende Bewegung. Das Wasser floss gemach um seine Hand. Diese Bindung war so intensiv, dass selbst Harley die Kraft dahinter spüren konnte.

Feuerteufel (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt