30_Novocaine

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„Die drei Einstiche haben die wichtigsten Organe verfehlt, wir konnten sie stabilisieren und die Wunden versorgen. Wir behalten sie ein paar Tage hier zur Beobachtung, aber eine Frage hätte ich" der Arzt drückte den Knopf für den Aufzug und sah die beiden Streng an.

„O'Melly wurde vor längerer Zeit als vermisst gemeldet. Was wissen sie darüber?"

Loki bemerkte wie Thor ihn von der Seite anblickte. Er musste lügen, jetzt.

„Agent O'Melly war damals in einem Fall verwickelt, der sie in Gefahr brachte. Sie ist damals geflohen und bei uns untergekommen." schilderte er.

Skeptisch betrachtete der Arzt, der seine besten Zeiten schon hinter sich hatte, die beiden Götter, nickte aber

„Trotzdem werde ich die Polizei informieren müssen. Ich würde sie bitten, in der Nähe zu bleiben. Sobald O'Melly sich besser fühl, werden wir ihre Aussagen aufnehmen."

Stumm nickten die Brüder und stiegen in den Aufzug. Müde strich sich Loki seine Haare zurück. Die Nacht war bereits heran gebrochen, die ständige Sorge um das Menschenskind machte ihn verrückt. Irgendwann würde er den Verstand verlieren, wenn das nicht sogar schon geschehen war. Ihm würde nichts einfallen, was ihn sonst dazu bewegt hätte, stundenlang in einem Wartezimmer, voller sterbenden Menschen zu sitzen! Er war müde, ausgelaugt und zornig. Außerdem machte das Wissen um die zukünftige Vernehmung ihre Situation nicht einfacherer. Irgendwie mussten sie hier wieder raus und sich verstecken. Asgard wäre ideal, aber anscheinend waren die Pforten für sie geschlossen. Heimdall hatte sie nicht erhört. Die Tür schwang mit einem leisen „Ping" auf und der nächste Sterile Gang wartete auf sie. Wortlos folgten sie den Doktor den Flur entlang. Links und rechts befanden sich mehrere Zimmer mit Zahlen darauf. Ein paar Minuten später, blieben sie vor einer Tür stehen und der Arzt drehte sich zu ihnen um.

„Bitte überfordern sie O'Melly nicht. Sie ist stabil, aber sie sollte sich nicht überanstrengen."

Mit diesen Worten ging der Arzt und ließ die beiden zurück. Mit einem leichten Unwohlsein sah er zur Tür. Daneben befand sich ein kleines Schild auf welchen zwei Namen zu finden waren. Die von Philipp und Harley.

„Wollen wir?" fragte Thor.

Loki antwortete nicht, er drehte sich um und öffnete schwungvoll die Tür. Was er dahinter fand, brachte ihn in Rage.

____

Zuerst, war nichts. Dann, helle Schemen. Dann wider Nichts. Stimmen. Nichts. Grelles Licht und Stimmen. Bewegungen. Übelkeit. Sie wusste nicht ob sie stand, lag oder schwebte. Alles war wattig und unantastbar. Sie fühlte keinen Schmerz, keine Angst, aber auch keine Freude oder Liebe. Wieder eine Bewegung. Sie wurde bewegt. Mehrere Geräusche um sie herum. Anscheinend waren ihre Werte gut und das freute sie ungemein. Aber warum sollte sie das freuen? Das war wohl der Trip ihres Lebens. Doch dann schlitterte er langsam davon und machte Platz für den Schmerz. Genau dieser entzog Harley aus dem Schleier und schubste sie in die Reale Welt. Keine Stützräder, keine Schwimmflügel. Sie wurde den Berg hinunter geschubst und musste fahren, ins Wasser geworfen und musste Schwimmen. Und sie schwamm.

Die Umgebung nahm sie anfangs noch immer sehr träge war und das Atmen fiel ihr schwer. Am präsentesten war der Pein der sie dazu zwang sich wenigstens etwas aufzurichten. Die ausgewaschenen Farben vor ihr, zogen sich zusammen und bildeten sich neu. Harley wusste wo sie war.

Sie war im Krankenhaus.

Gegenüber von ihr lag Philipp. Er war bewusstlos. Man hatte ihn professionell versorgt und scheinbar ruhig gestellt. Aber warum hatte man das bei ihr nicht getan? Oder war dieser Trip einfach nur eine Ladung Morphium? Oder Novocain?

Feuerteufel (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt