Die Hüter von Mittelerde

Von Meisterdieben und sturen Zauberern

,,Ich könnte ihm den Hals umdrehen!", fauchte Leah und wütete durch das Zimmer, während die anderen 4 Mädchen auf dem Bett saßen und sie besorgt musterten.

Seit gut einer Stunde hatten sie sich zurückgezogen und Leah ließ ihrer Wut auf Thorin freien Lauf.

,,Ich hasse ihn! Gott, wie ich ihn hasse!", fluchte sie weiter und Melina erhob sich.

,,Leah, bitte beruhige dich!"

,,Erst, wenn ich ihm Eine rein gehauen habe!", zischte sie ihr entgegen.

,,Also vor ein paar Stunden hättest du ihn noch auf der Stelle geheiratet.", warf Amy in den Raum und wenn Blicke töten könnten, hätte Leah sie mit ihrem sofort erledigt.

,,Da wusste ich auch noch nicht, was für ein arroganter Kotzbrocken er in Wirklichkeit ist."

Melina versuchte ihre Schwester zu beruhigen, doch die war eine tickende Zeitbombe und würde sich wohl erst in ein paar Stunden wieder beruhigen können. Nun stand Alex auf und warf ihr ein Lächeln zu.

,,Sieh es doch mal von der positiven Seite: wir dürfen sie begleiten! Das ist doch das, was wir wollten."

,,Alex hat Recht! Und auf dieser Reise zeigen wir Thorin, was wir drauf haben. Nix geht über Frauenpower!", stimmte Amy ihrer Freundin zu.

,,Vorausgesetzt, wir überleben das!", warf Sofia in den Raum, woraufhin alle aufstöhnten.

,,Man, Sofia! Dein Pessimismus macht die ganze Euphorie zunichte. Wir werden schon aufpassen, dass dir nichts passiert.", platzte es aus Alex heraus.

Sofia wollte noch etwas erwidern, doch sie ließ es bleiben. Sonst würden ihre Freundinnen noch auf den Gedanken kommen, sie hierzulassen, damit sie in Sicherheit war. Doch sie wollte sie um keinen Preis allein in den Krieg ziehen lassen. Denn der würde am Ende des Weges auf sie warten.

,,Ich hoffe nur, der arme Bilbo hat sich inzwischen vom Schock erholt.", meinte Amy.

,,Ich werde besser mal nach ihm sehen. Passt ihr bitte auf, dass Leah hier nicht die Einrichtung demoliert.", erwiderte Melina mit einem vielsagenden Blick auf ihre Schwester, die immer noch vor Wut kochte.



Sie verließ das Zimmer, schloss die Tür und rannte fast in Thorin hinein, der sie misstrauisch ansah. Er verschränkte die Arme vor der Brust und nickte auf die Tür.

,,Ist Eure Schwester immer noch wütend?"

,,Ja! Und wenn ich Ihr wäre, würde ich ihre Umlaufbahn für einige Tage meiden. Sonst habt Ihr ein gewaltiges Problem.", erwiderte Melina trocken und wollte an ihm vorbei, doch der Zwerg hielt sie zurück.

,,Ihr alle 5 seid eigenartig. Noch nie hat es jemand gewagt, so mit mir zu reden."

Melina stemmte die Hände in die Hüften und warf ihm einen ernsten Blick zu.

,,Das liegt vielleicht daran, dass es dort, wo wir herkommen, Gleichberechtigung gibt. Dort sind Frauen genauso angesehen wie Männer. Und verzeiht, wenn ich das so ausdrücke...Your Majesty! Aber Ihr seid nicht mein König! Und jetzt lasst mich vorbei. Ich will nach dem Hobbit sehen, den Eure Reisedetails vorhin umgehauen haben."

Sie wartete nicht auf eine Antwort, sondern ging an ihm vorbei. Sie suchte nach Bilbo und wurde schließlich fündig, denn er saß in seinem Sessel und Gandalf redete auf ihn ein. Ah, anscheinend wollte der Zauberer seinen Möchtegern-Meisterdieb gerade davon überzeugen, der Zwergencrew beizutreten. Als Gandalf Melina entdeckte, setzte er ein Lächeln auf und auch Bilbo entspannte sich.