Der verräterische Meisterdieb

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Als der nächste Tag anbrach, begleitete Sofia ein ungutes Gefühl, als sie gemeinsam mit Bard und Thranduil Richtung Erebor ritt. Das Elbenheer und die Menschen von Thal folgten ihnen und als sie den Berg schließlich erreichten, entdeckte Sofia die Zwerge oben am Wall.
In Rüstungen gehüllt und mit Waffen bestückt, standen sie dort und schienen nur auf sie zu warten. Auch Alex und Amy konnte Sofia bei Fili und Kili entdecken, doch ihre Freundinnen wirkten ganz und gar nicht glücklich darüber, dass sie sich heute auf dem Schlachtfeld gegenüber standen.

,,Warte hier, Sofia!", äußerte Bard bittend und Sofia nickte zögerlich, ehe er und Thranduil die Treppe hochritten und sich dem Erebor näherten.

Doch da schoss Thorin auf einmal einen Pfeil ab, der den Hirsch von Thranduil nur um Haaresbreite verfehlte und der Elbenkönig richtete seinen Blick nach oben, wo Thorin triumphierend bereits den nächsten Pfeil anlegte.

,,Der Nächste trifft Euch zwischen die Augen!"

Jubelrufe von den Zwergen ertönten, doch Thranduil ließ die Drohung von Thorin völlig kalt. Stattdessen nickte er kaum merklich und die Elben stellten sich augenblicklich mit Pfeil und Bogen in Position, woraufhin das Jubeln der Zwerge erstarb und sie Schutz hinter dem Wall suchten. Nur Thorin rührte sich nicht, doch Thranduil sah sein Ziel erreicht, denn er gab ein Zeichen und die Elben gaben ihre Kampfposition wieder auf.

,,Wir kommen, um Euch zu sagen, dass die Begleichung Eurer Schuld angeboten und angenommen wurde.", sagte Thranduil und Thorin sah ihn ungläubig an.

,,Welche Begleichung? Ich habe Euch nichts gegeben. Ihr habt nichts!"

Alex und Amy sahen zu Thranduil und Bard herunter, die einen kurzen Blick tauschten. Dann griff Bard ins Innere seiner Jacke und zog den Arkenstein hervor, den er Thorin präsentierte.

,,Wir haben das hier!"

Thorin wich jegliche Fassung aus dem Gesicht und er ließ den Bogen sinken. Alex und Amy sahen sich schockiert an, denn sie konnten nur erahnen, WER Thranduil und Bard den Arkenstein ausgehändigt hatte. Kili war außer sich, denn seine Wut platzte aus ihm heraus.

,,Das ist der Arkenstein! DIEBE! Wie kommt das Erbstück unseres Hauses in eure Hände? Dieser Stein gehört dem König!"

,,Und der König soll ihn bekommen...mit unserem Wohlwollen.", versicherte Bard, ehe er den Arkenstein wieder einsteckte. ,,Aber zuerst...muss er zu seinem Wort stehen."

Alle Blicke wanderten nun zu Thorin, der nach wie vor erschüttert war. Alex und Amy waren sichtlich angespannt und tauschten immer wieder unsichere Blicke, denn sie fragten sich, was gerade in Thorins Kopf vor sich ging.

,,Sie wollen uns zum Narren halten.", brach der Zwerg schließlich sein Schweigen. ,,Das ist nur eine List, eine dreckige Lüge. Der Arkenstein liegt in diesem Berg versteckt! DAS IST EINE TÄUSCHUNG!"

,,Nein!", durchbrach eine andere Stimme die Diskussion und alle Blicke richteten sich auf Bilbo, der aus dem Nichts aufgetaucht war. ,,Das ist keine Täuschung. Der Stein ist echt! Ich hab ihn ihnen gegeben."

Alex und Amy sahen augenblicklich zu Thorin, der sich umdrehte und sie erkannten Wut in seinem Blick. Er sah zu Bilbo und dieser trat vor, während er sich Thorin todesmutig entgegenstellte.

,,Du", setzte Thorin an, beendete seinen Satz aber nicht, woraufhin Bilbo sogleich eine Erklärung abgab.

,,Ich hab ihn als meinen 14. Teil genommen."

,,Du hast ihn mir gestohlen!", zischte Thorin, doch Bilbo schüttelte widerstrebend den Kopf.

,,Dir gestohlen? Nein! Nein, mag sein, dass ich ein Dieb bin, aber doch ein ehrlicher...behaupte ich. Ich bin bereit, dafür auf meine Ansprüche zu verzichten."

Die Hüter von MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt