Seestadt in Flammen

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Es war Nacht, als die Rache von Smaug ihren Lauf nahm und der Drache die Seestadt Esgaroth in ein Flammenmeer tauchte. In Sturzflügen raste er über die Stadt und spie sein todbringendes Feuer, vor dem es kein Entkommen gab. Die Flammen fraßen sich durch die Stadt und legten alles in Schutt und Asche, während die Bewohner der Seestadt verzweifelt versuchten, ihr Leben zu retten.
Doch Tod und Verderben brachte Smaug über sie Seestadt und sein Zorn war unerbittlich. Er ließ seine Rache walten und die Menschen der Seestadt waren der tödlichen Bestie schutzlos ausgeliefert.

Sofia sah erschrocken zum Himmel, wo sie Smaug entdeckte und ihr stand die Erschütterung ins Gesicht geschrieben. Es war also wirklich geschehen! Der Plan der Zwerge war aus dem Ruder gelaufen und nun ließ Smaug die Menschen der Seestadt dafür büßen.
Entschlossen umfasste Sofia einen ihrer beiden Dolche und hetzte rüber zu dem Gefängnis, in dem Bard immer noch festgehalten wurde. Sie verspürte zwar Furcht vor dem, was kommen könnte, aber sie sprang über ihren Schatten und rannte auf die Treppe zu, als sie bereits die unverkennbare Stimme von Bard vernahm.

,,Hört mir zu! Wisst ihr denn nicht, was kommen wird?"

Ohne Zweifel meinte er damit Smaug und Sofia wusste ja, was kommen würde, sollten sie den Drachen nicht aufhalten. Aber um Smaug zu besiegen, brauchte sie die Hilfe von Bard und dazu musste sie ihn erstmal aus seiner glimpflichen Lage befreien.

,,Lasst mich raus!", rief Bard den Wächtern energisch zu, doch diese eilten in eine andere Richtung und ließen Bard in der Zelle zurück.

Nur ein Wächter verließ seinen Posten nicht und zückte einen Dolch, mit dem er nun bedrohlich auf Bard zuging. Er schenkte ihm ein gehässiges Grinsen und seine Vorfreude war nicht zu übersehen.

,,Zeit auf Wiedersehen zu sagen, Bard. Du solltest mir dankbar sein. Ich bewahre dich davor, den qualvollen Tod im Rachefeuer des Drachen zu sterben. Sag, Leb wohl!"

Der Wächter stand direkt vor dem Gitter und wollte gerade zustechen, als Sofia aus Reflex reagierte. Sie entwaffnete den Wächter mit einem gekonnten Tritt und stach ihn mit ihrem eigenen Dolch nieder, woraufhin er die Treppe hinunterstürzte und reglos am Boden liegen blieb.

,,Sofia!", brachte Bard hervor und klang unendlich erleichtert, woraufhin die Hüterin vielsagend nickte.

,,Ganz recht!"

,,Der Drache ist frei. Er wird alles in Schutt und Asche legen."

Bard klang mehr als aufgewühlt und Sofia konnte ihm ansehen, dass er trotz seines Mutes etwas Furcht verspürte. Aber sie konnte es ihm nicht verübeln, denn in solchen Momenten verspürte sicher jeder Panik, denn es zeigte nur von Menschlichkeit.

,,Ja, ich weiß! Wir müssen Smaug aufhalten, aber vorher muss ich Euch erstmal hier rausholen.", sagte Sofia und Bard umfasste die Gitterstäbe seiner Zelle.

,,Wo ist Bain? Und wo sind meine Töchter?"

,,Ich habe Euren Sohn zu seinen Schwestern zurück nach Hause geschickt. Alex und Amy werden die Drei bestimmt in Sicherheit bringen. Sie würden niemals zulassen, dass ihnen etwas passiert. Das versichere ich Euch, Bard!"

Für einen kurzen Moment sah Sofia den Bogenschützen zuversichtlich an und er erwiderte ihren Blick. Doch dann erbebte die Erde, als Smaug einen weiteren Anblick auf die Seestadt verübte und Sofia wurde wieder der Ernst der Lage bewusst.

,,Er ist schon ganz nah! Wir müssen uns beeilen!"

                            ***

Alex und Kili sahen voller Entsetzen zu Smaug, der über die Seestadt flog und immer wieder aufs Neue Feuer spie. Schreie ertönten, Häuser brannten lichterloh und Einige begannen bereits einzustürzen. Auch Tauriel, die zu den beiden nach draußen gestoßen war, stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, ehe sie zurück ins Haus ging und dort vielsagend in die Runde schaute.

Die Hüter von MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt