Auf den Spuren der Wahrheit

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Bard legte ein großes zugebundenes Bündel auf den Esstisch und öffnete die Schnüre. Zum Vorschein kamen lauter Waffen, aber keineswegs solche, wie sie sich die Zwerge und Freundinnen vorgestellt hatten. Es war viel mehr das Werkzeug eines Fischers und keineswegs die Ausrüstung für einen Kampf gegen Orks oder andere Kreaturen. Die Mädchen sahen sich ungläubig an, während die Zwerge sichtlich sauer waren.

,,Was soll das sein?", fragte Thorin, der einen Spießhaken in der Hand hielt.

,,Ein Spießhaken!", erklärte Bard ungerührt, als Kili auch schon zu eine Werkzeug griff, welches einem riesigen Hammer gleich kam.

,,Und das hier?"

,,Ein Krähenschnabel! Nun, so nennen wir das. Aus einem Schmiedehammer. Liegt schwer in der Hand, zugegeben...aber zur Verteidigung eures Lebens ist es wahrlich besser als nichts.", erwiderte Bard, doch er erntete nur wutentbrannte Blicke.

,,Wir haben Euch für Waffen bezahlt!", entgegnete Gloin empört. ,,Aus Eisen geschmiedete Schwerter und Äxte."

,,Das ist ein Scherz!", stimmte Bofur Gloin zu und warf sein Werkzeug zurück auf den Haufen, was die anderen Zwerge ihm gleich taten.

Ein Raunen ging durch die Menge der Zwerge und die Freundinnen tauschten besorgte Blicke. Wenn die Zwerge erstmal wütend waren, dann konnte es bitter ausgehen und das wollten die Freundinnen keinesfalls riskieren. Leah sah in die Menge und warf den Zwergen einen ernsten Blick zu.

,,Hey...jetzt beruhigt euch wieder. Es ist immerhin ein Anfang."

,,Wohl kaum!", widersprach Bofur ihr und Leah sah ihn wütend an.

,,Halt die Klappe, Bofur!"

,,Man findet nichts Besseres, außerhalb der Waffenkammer der Stadt. Alle geschmiedeten Waffen sind dort unter Verschluss.", erklärte Bard und Amy seufzte.

,,Na, großartig!"

Die Zwerge sahen sich an, als Balin sich auf einmal Thorin zuwandte und dem Schwarzhaarigen einen ernsten Blick zuwarf.

,,Thorin, nehmen wir doch, was da ist und gehen. Ich bin schon mit weniger ausgekommen und du auch. Ich sage, wir brechen auf!"

,,Wohl gesprochen, Balin!", lobte Alex den alten Zwerg anerkennend, doch Bard schaute ausdrucklos in die Runde.

,,Ihr geht nirgendwo hin."

,,Wie bitte?", brachte Sofia hervor und sah Bard ungläubig an und Dwalin näherte sich dem Bogenschützen bedrohlich.

,,Was habt Ihr gesagt?"

,,Spione bewachen das Haus und wahrscheinlich jeden Steganleger in der Stadt.", entgegnete Bard ernst und Leah stöhnte auf.

,,Na, toll! Das wird ja immer besser."

,,Und was machen wir jetzt?", warf Alex in die Runde, als Bard sie alle eindringlich ansah.

,,Ihr müsst warten, bis es dunkel ist."

                               ***

Mürrisch hatten die Zwerge zugestimmt und nun hieß es warten, bis die Nacht herein brach. Leah sprach mit Thorin und versuchte, ihn wegen Bard ein wenig zu besänftigen. Amy saß bei Fili und Alex ging nun auf Kili zu, der sich sein verletztes Bein hielt und musterte ihn besorgt.

,,Du hast Schmerzen, oder?"

,,Es geht schon!", erwiderte der Zwerg und Alex setzte sich seufzend neben ihn.

,,Kili, du solltest deinen Zustand wirklich nicht schön reden. Du siehst wirklich nicht gut aus."

,,Alex, mir gehts gut. Ehrlich! Es ist nur ein Kratzer...nichts weiter."

Die Hüter von MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt