Das letzte Gefecht

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Melina stürzte mit Bolg in die Tiefe und die beiden rollten die Klippen herunter, ehe sie auseinandergerissen wurden. Bolg landete einige Meter entfernt von Melina, ehe die Hüterin mit dem Rücken auf einem Felsvorsprung krachte und schmerzerfüllt liegen blieb.
Sie hatte die Schreie von Alex vernommen und war ihrer Freundin augenblicklich zur Hilfe geeilt. Für Kili war jegliche Hilfe zu spät gekommen, aber Alex hatte sie vor Bolg retten können. Und zwar, indem sich Melina mit aller Kraft gegen den Ork geworfen und diesen von den Klippen gestoßen hatte. Doch Bolg hatte sie eisern festgehalten und mit sich in den Abgrund gerissen.

Nun blieb Melina geschwächt liegen und hörte, wie Bolg sich ihr mit bedrohlichen Schritten näherte. Sie sah über sich, wo der Ork die Steine erklommen und seine Klinge gezogen hatte. Doch bevor er sich ihr weiter nähern konnte, krachte auf einmal ein Turm aus Stein neben ihnen auf den Boden und Melina wandte den Blick dorthin, wo aus dem Turm nun eine Brücke geworden war. Und auf dieser entdeckte Melina nun Legolas, der sein Schwert zog und entschlossen auf Bolg zuschritt, der sich augenblicklich dem Elbenprinz in den Weg stellte. Melina warf noch einen letzten Blick auf Legolas, dann verlor sie das Bewusstsein.

***

Leah stach einen Ork nieder und brachte ihn zu Fall, als sich ihr auch schon der nächste Feind näherte. Gerade wollte sie zum Schlag ausholen, als dieser ihr einen Tritt verpasste und die rothaarige Hüterin zu Boden beförderte. Das Schwert rutschte Leah aus der Hand und schlitterte über das Eis hinweg, sodass sie unbewaffnet war. Erschüttert sah Leah auf zu dem Ork, der sich vor ihr aufbäumte und seine Klinge hob, um zum tödlichen Schlag auszusetzen.
Doch als er Leah töten wollte, kam aus dem Nichts Thorin gesprungen und warf sich auf den Ork. Mit entschlossenen blitzschnellen Hieben schlug Thorin nach dem Ork, welcher den ersten Schlägen von Thorin entwich. Doch dann blieb der Ork stehen, um seine Klinge zu heben und genau das wurde ihm zum Verhängnis. Thorin rutschte auf seinen Knien auf dem Eis unter dem Ork hindurch, sprang blitzschnell wieder auf die Beine und rammte dem Ork sein Schwert in den Körper, als dieser sich zu Thorin umgedreht hatte. Der Ork ging zu Boden und blieb reglos liegen, während Thorin völlig außer Atem auf ihn herab sah. Dann wanderte der Blick des Zwerges jedoch zu Leah, die erleichtert aufatmete und der ein Stein vom Herzen fiel.

,,Leah!", rief Thorin aus und rannte augenblicklich auf sie zu.

Er half Leah aufzustehen und dabei stellte die rothaarige Hüterin fest, dass sie eine leichte Wunde an ihrer rechten Seite davongetragen hatte. Dies entging auch Thorin nicht und er sah besorgt auf die Wunde.

,,Du bist verletzt!"

,,Es geht schon! Nichts Lebensbedrohliches.", erwiderte Leah und nun sah Thorin sie voller Reue an.

,,Es...es tut mir so leid, Leah! Was ich getan habe...das ist unverzeihlich."

,,Es muss dir nicht leidtun, Thorin. Das warst nicht du! Ich weiß, dass du so etwas nie getan hättest.", versuchte Leah ihn zu besänftigen, doch der Zwerg schüttelte den Kopf.

,,Aber ich habe dich zutiefst verletzt und das ist es, was ich niemals wollte. Ich war blind und töricht...vor Gier nach Gold und Reichtum. Dabei bist du doch der größte Schatz, den es je für mich geben könnte. Es tut mir leid, was ich dir angetan habe...ich kann verstehen, wenn du mich dafür hasst."

Thorin senkte den Kopf und Leah sah ihn erschüttert an. Sie fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen, dass Thorin sich so sehr für seine Taten verachtete. Doch dabei hatte sie sie ihm doch längst schon verziehen.

,,Thorin Eichenschild,.ich könnte dich niemals hassen! Ich liebe dich! Und du irrst dich...ich habe dir schon längst verziehen. Sonst wäre ich ja wohl kaum hier.", versicherte Leah ihm und er sah sie ungläubig an.

Die Hüter von MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt