It's raining men

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Leah schlug die Augen auf und gähnte herzhaft, als der Morgen über sie alle hereinbrach. Es war noch etwas dunkel und die meisten Zwerge schliefen noch. Sie setzte sich auf und fuhr sich durch ihre wirren roten Haare, als sie Melina entdeckte, die bei den Pferden stand und gedankenverloren in die Ferne starrte. Leah stand auf und näherte sich ihrer Schwester. Das Gesicht von Melina war von Nachdenklichkeit und Sorge gezeichnet.

,,Hey, Melina! Was ist denn los?"

,,Was? Ach, es ist nichts. Ich habe nur nachgedacht.", erwiderte sie.

,,Hast du überhaupt geschlafen?", fragte Leah, denn ihre Schwester sah nicht so aus, als hätte sie den nötigen Schlaf gehabt.

,,Nein, nicht wirklich! Balins Geschichte...sie hat mich ziemlich nachdenklich gemacht."

,,Inwiefern?"

,,Weißt du, ich weiß einfach nicht mehr, ob es wirklich eine gute Idee war, diese Reise mitzumachen. Da draußen lauern hunderte von Gefahren und wir sind ihnen womöglich nicht gewachsen.", sagte Melina leise und strich ihrem Pferd über den Hals.

Leah sah ihre Schwester an und ließ ihre Worte auf sich wirken. Natürlich hatte sie Recht und es lauerten Gefahren, aber sie würden sie bekämpfen. Außerdem waren sie ja nicht allein.

,,Melina, wir wissen immerhin was passiert. Dann sind wir vorbereitet und könnten diese Gefahren umgehen."

,,Leah, glaubst du wirklich...wir können in den Lauf der Geschichte eingreifen? Und glaubst du wirklich, dass wir alle das unbeschadet überstehen? Wir wissen alle 5, wie diese Reise am Ende ausgeht und wir können nichts dagegen tun. Und als Balin gestern diese Geschichte erzählt hat, da ist mir eines klar geworden! Ich weiß nicht, ob ich euch alle 4 beschützen kann. Was ist, wenn jemandem von euch etwas passiert? Das würde ich mir niemals verzeihen!", sagte Melina und sie brach ab.

Und als ihre Schwester ihre Gedanken Preis gegeben hatte, war Leah überrascht und entsetzt zugleich. Sie hatte nicht gemerkt, wie sehr ihre Schwester die Verantwortung auf sich geladen hatte. Und Leah wollte nicht, dass Melina diese schwere Last alleine trug.

,,Was ist denn los?", ertönte da die leise Stimme von Sofia, die mit Amy und Alex im Schlepptau angelaufen kam.

,,Melina macht sich Sorgen über die Gefahren, die uns auf der Reise begegnen werden.", erklärte Leah.

,,Ja! Und das sollte jeder von euch tun!", sagte Melina nun an alle 4 Mädchen gewandt.

,,Wir sind nicht allein, Melina. Die Zwerge sind hier und Bilbo...und Gandalf. Er wird schon nicht zulassen, dass uns was passiert.", sagte Alex ruhig, doch Melina beruhigte das ganz und gar nicht.

,,Alex, hör mir bitte zu! Ich habe keine Ahnung, warum wir hier überhaupt in Mittelerde gelandet sind. Wir sind aus unserer Welt gerissen worden und nun marschieren wir mit einer Horde Zwerge durch eine Welt, die wir nur aus Filmen und Büchern kennen. Aber sie ist real, obwohl ich das nie für möglich gehalten habe. Sicher, das klingt alles nach einem großen spannenden Abenteuer! Aber wir alle riskieren auf dieser Reise unser Leben."

Melina versuchte sich zu beruhigen und Leah legte ihrer Schwester eine Hand an den Arm. Alex blieb stumm nach den Worten ihrer Freundin, deshalb ergriff Sofia nun das Wort.

,,Melina hat Recht! Vielleicht war es die falsche Entscheidung. Immerhin, waren wir damit ziemlich überstürzt. Seit wir hier sind und erkannt haben, dass wir uns in Mittelerde befinden, wollten wir unbedingt die Zwerge auf ihrer Unternehmung begleiten. Aber wir haben nie wirklich miteinander über diese Entscheidung gesprochen."

,,Und was schlägst du vor, Sofia? Sollen wir jetzt einfach umkehren?",wollte Amy wissen.

Für einen Moment herrschte Schweigen und niemand schien zu wissen, was er sagen sollte. Sollten sie weitergehen? Oder umkehren?

Die Hüter von MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt