Der Zorn eines Drachen

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,,Amy...ist alles in Ordnung?"

Es war die Stimme von Fili, die Amy als Erstes vernahm, als sie wieder zu sich kam. Benommen stellte sie fest, dass sie auf dem Boden lag und Fili seine Arme um sie gelegt hatte, während er sie besorgt musterte. Ihr Blick wanderte nun zu Alex und Sofia, die ebenfalls wieder langsam zu sich kamen und sich aufsetzten.

,,Was ist passiert?", wollte Sofia wissen und Bard half ihr aufzustehen.

,,Ihr Drei seid ohnmächtig geworden, nachdem ihr vor Schmerzen aufgeschrien habt. Ihr ward für einige Minuten ohne Bewusstsein."

,,Was ist denn passiert?", wollte Oin wissen, als sich auch Alex und Amy auf die Beine gekämpft hatten.

Unsicher sahen sich die drei Freundinnen an. Sollten sie erzählen, was sie gesehen hatten? Womöglich würden Bard und die Zwerge sie für verrückt halten und sie hatten ohnehin schon genug Probleme. Da würde eine ominöse Vision nur Chaos einbringen.

,,Keine Ahnung...ich kann mich nicht erinnern.", brachte Amy hervor und auch Alex und Sofia schüttelten die Köpfe.

,,Wir auch nicht."

,,Hauptsache, es geht euch wieder gut. Ich hatte echt Angst um dich.", sagte Fili und griff nach Amys rechten Hand, die er kurz drückte und sie lächelte leicht.

,,Keine Sorge...mir gehts gut."

,,Wir müssen uns um Kili kümmern!", wandte Oin ein und eilte wieder zurück zu dem braunhaarigen Zwerg, der sich immer noch vor Schmerzen krümmte.

Auch die Freundinnen und Fili liefen wieder ans Bett von Kili und sahen besorgt auf den Zwerg, während Alex dessen linke Hand drückte und verzweifelt in die Runde sah.

,,Was sollen wir nur tun? Uns läuft die Zeit davon!"

                              ***

Leah und Smaug standen Angesicht zu Angesicht gegenüber und die Rothaarige hoffte, dass sie genug Zeit für Bilbo schinden konnte, damit der den Arkenstein in seinen Besitz bringen konnte. Thorin brauchte den Stein, denn sonst war alles umsonst und sie hätten keinerlei Chancen gegen Smaug.
Dieser musterte Leah mit seinen leuchtend gelben Augen und die Hüterin hatte das Gefühl, als wolle er durch sie hindurchsehen, doch sie blieb ruhig stehen und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

,,Es sollte doch fünf Hüter geben und doch sehe ich nur dich allein. Wo sind deine Gefährten?", wollte Smaug wissen und Leah warf ihm einen ausdruckslosen Blick zu.

,,Außerhalb deiner Reichweite. Und was geht dich das überhaupt an? Was könnte eine goldbesessene Bestie wie du von uns Hütern wollen?"

Smaug schnaubte und seine Augen verengten sich. Leah hatte vor, seine komplette Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sie schielte zu Bilbo rüber, der sich immer mit wenigen Schritten zum Arkenstein vorarbeitete.

,,Du nennst mich eine Bestie? Ihr Hüter seid schwach und habt nicht die geringste Chance, denn die wahre Bestie ist dort draußen. Und er wartet auf euch! Er wird euch zermalmen und euch eure schlimmsten Albträume durchleben lassen. Und erst, wenn ihr allesamt um den Tod bettelt, wird er ihn euch gewähren...der Eine kommt euch holen!"

Während Smaug sprach, lief es Leah eiskalt den Rücken herunter, doch sie ließ es sich nicht anmerken. Woher wusste Smaug all das und war es womöglich die Wahrheit? Sie wussten immerhin, dass Sauron lebte und wenn er wirklich zurückehren sollte, dann würden sie sich ihm stellen müssendaran bestand kein Zweifel!

,,Und was ist mit euren kleinen Zwergenfreunden?", sprach Smaug auf einmal und Bilbo hielt in seiner Bewegung inne, während Leah den Drachen erstarrt ansah und versuchte, ihre Fassung zu wahren.

Die Hüter von MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt