Enthüllung 2

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Ich wusste wirklich nicht, was in den letzten Minuten geschah. Beziehungsweise: ich wollte es nicht verstehen.
War er so einfach die beiden zu täuschen? Ist es wirklich so leicht, an ihre Informationen zu kommen?

Der Maskenball beugte sich dem Ende zu und die Fairys gingen in ihre Gemächer.
Leiftan meinte, ich solle in meinem Zimmer warten, er müsste Ashkore helfen, zu entkommen.

Auf dem Weg dahin hatte ich Glück, dass ich niemanden traf.
Mein zerissenes Kleid hätte vermutlich Aufmerksamkeit erregt.
Noch immer zerbrach ich mir den Kopf darüber, wie ich es wohl geschafft habe, die beiden zu überzeugen. Oder Leiftan zu überzeugen. Denn Ashkore war immer noch sehr misstrauisch.

In meinem Zimmer zog ich mir zuerst etwas anderes an.
Als ich mir gerade einen Pullover überzog, klopfte es an der Tür.
Es war Leiftan.
Ich folgte ihm und eine eigenartige Stille brach ein.

Um diese zu beenden, fragte ich ihn:
"Wieso warst du so entschlossen, mir eure Pläne zu erzählen?"

Er lachte kurz auf.
"Ich habe das komische Gefühl, dass ich dir vertrauen kann. Außerdem bist du mir immer schon aufgefallen. Dieses liebe, kleine Waisenkind habe ich dir nie abgekauft."

"Touché.", antwortete ich, was so viel bedeutete wie 'Punkt für dich'.

"Noch dazu: wer würde dir glauben? Selbst, wenn du zu Miiko gehen würdest, es würde dir keiner glauben."
Er zwinkerte mir zu.

Ich konnte nichts erwidern, denn wir gingen in Leiftan's Zimmer.
Normalerweise müssten meine Alarmglocken schon längst läuten.
Aber das taten sie nicht.

In seinem Zimmer saß Ashkore auf dem Bett.
Ich sah Leiftan verwirrt an. Ich dachte, er hätte ihm geholfen, zu verschwinden.

"Es war noch zu viel los, um ihn ganz weg zu schicken."
Ich nickte.
"Na dann. Erzählt mir etwas."

Und sie fingen an.
Sie sprachen über die Angriffe, die sie bereits gemacht hatten, aber auch über die, die sie planten.
Ich konnte heraushören, dass Ashkore ein ehemaliger Bewohner der Garde war. Jedoch gingen sie nicht weiter darauf ein. Auch seine Maske nahm er nicht ab.
Ebenfalls nahm ich Anspielungen von Leiftan wahr. Er dürfte eine andere Fairyart sein, aber ich erfuhr nicht, welche.
Dennoch ließ ich mich mit den wenigen Informationen zufriedenstellen.
Schließlich war es nur der Anfang.

Leiftan entschloss sich, Ashkore hinaus zu schmuggeln. Ich sollte derweil in seinem Zimmer warten.

Ich setzte mich auf sein Bett.
Sein Zimmer war wirklich schön eingerichtet.
Für einen kurzen Moment verschwamm meine Umgebungen und ich fühlte mich plötzlich sehr müde.
Meine Augen fielen für einen Moment zu.
Doch auf einmal ging stürmisch die Tür auf.
"Schon wieder da?" Ich stand auf.
Er sah mich kurz an. "Ja, auf den Gängen war nichts los."
Leiftan zog seine Jacke aus.

Ich machte Anstalten zu gehen.
"Wo willst du denn hin?", flüsterte er.
Er nahm mein Handgelenk.
"Ich gehe in mein Zimmer."
Leiftan fing an zu lächeln.
Sein Lächeln hatte so etwas boshaftes an sich. Aber dennoch war es so verführerisch.

Sein Griff bei meinem Handgelenk verstärkte sich.
Ich sah ihn ernst an.
"Ich werde nun geh.."
Weiter konnte ich nicht sprechen.
Denn Leiftan warf mich auf sein Bett.

Ich versuchte mich aufzusetzen, doch er war bereits über mich gebeugt.
Er nahm mein Gesicht in seine Hände.

"Das wollte ich schon die ganze Zeit machen."

Ich spürte seine weichen Lippen auf meinen.
Er küsste mich. Er küsste mich...
Warte... Er küsste mich?!
Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher.
Ich erwiderte den Kuss und diese Leidenschaft, die von ihm ausging, war unglaublich.
Seine Küsse wanderten von meinem Mund zu meinem Dekolleté.

Darkness - Black Magic || Eldarya FF {ABGESCHLOSSEN}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt