Mit zitternden Fingern strich ich über meinen roten Umhang und meine Maske. Ich zählte meine Waffen, schärfte sie ein letztes Mal und legte sie ordentlich auf den Tisch. In der Truhe in meinem Zimmer hatte ich so einige Messer, Schwerter, Pfeile und viele andere schmerzende Waffen.
Ich würde sie alle brauchen.
In Gedanken versunken, hörte ich wie das Fenster aufging. Die kühle Nacht schlug mit ihrem eisigen Wind gegen meine nackte Haut. Gänsehaut überkam mich, doch ich ignorierte das offene Fenster.
Dann ertönte das quietschende Geräusch meines Bettes.
Ohne zu zögern, rümpfte ich die Nase und stieß einen genervten Laut aus.
Nur einer legte sich einfach so in mein Bett.
"Was willst du, Lance?", fragte ich genervt. Ich war es bereits gewohnt, dass er ohne Vorwarnung in mein Zimmer kommt und sich in mein Bett legte. Ohne auf zusehen, wartete ich auf seine Antwort.
Doch es kam keine.
Erneut quietschte das Bett und ich sah aus dem Augenwinkel wie er sich neben mich stellte.
Seine Finger fuhren über die Waffen, die ich ausgebreitet hatte, und er hob einen frisch geschliffenen Dolch an.
Er betrachtet die scharfe Waffe und in seiner Mine schwang die gewöhnliche Kälte, die ihn ausmachte, mit.
Wie ein Spielzeug beäugte er die tödliche Klinge und das Mondlicht glitzerte auf dem Metall wie Perlen eines Schmuckstückes.Als er bemerkte wie ich ihn anstarrte, legte er den Dolch auf den Tisch und glitt mit seinen behandschuhten Fingern über jede einzelne Waffe.
Finger für Finger strich er über die Werkzeuge des Todes und als nur mehr wenige Zentimeter zwischen uns waren, nahm er einen spitzen Pfeil.
Hypnotisch balancierte er diesen auf seinem Finger und sah mich mit einem ernsten Blick an.
In dem Licht glänzte die Spitze des Pfeils verführerisch gefährlich.
Ich hielt seinem Blick stand.
Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem schiefen Grinsen und er ließ den Pfeil sinken.
"Ich werde dich begleiten.", meinte er schließlich.
"Wie Bitte?", fragte ich entsetzt.
"Du hast mich schon verstanden. Ich werde dir helfen."
Er setzte sich, strich über meine Maske und über die Robe."Das wäre zu gefährlich, Lance. Du würdest in deinen sicheren Tod gehen."
Der Prinz kannte Lance zwar nicht gut, doch er wusste, dass ich ihm vertraute. Er würde ihn vielleicht als Geisel nehmen."Habe ich etwas zu verlieren?", fragte er gelangweilt.
"JA? Dein Leben?"
Er schmunzelte. "Ist mir nichts wert.", sagte er gähnend. "Müsstest du aber schon wissen, maskiertes Rotkäppchen."
Wutentbrannt setzte ich mich und wollte weiter diskutieren, doch er schnitt mir mit einer Handbewegung das Wort ab. "Du bist die einzige hier, der ich vertraue. Auch wenn du einen kleinen Fehler begangen hast."
Er beugte sich vor, nahm erneut den Pfeil in die Finger und strich damit meine Wange entlang.
Das kühle Metall glitt über meine Haut. Spitz, scharf und schmerzhaft."Ich habe Finn nie getraut." Seine Stimme klang tief und drohend.
Die Pfeilspitze wanderte zu meinen Lippen.
Ich funkelte ihn wütend an. "Ich kann es immer noch nicht glauben. Wie konnte ich es nicht merken?", fragte ich heiser.
Die Drohung in Lance' Augen wurde geringer und er legte den Pfeil auf den Tisch.
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Darkness - Black Magic || Eldarya FF {ABGESCHLOSSEN}
FanfictionGrace war eine der meistgesuchtesten Verbrecherinnen Eldaryas. Nach ihrer Festnahme entschied sich der oberste Rat, sie als Hüterin der Dunkelheit und schwarzen Magie zu ernennen. Aufgrund ihrer Fähigkeiten ist sie dem Rat eine große Hilfe. Doch sc...