Schachzug II

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Erzähler POV

"Grace!", schrie Nevra und stürmte in den Saal.

Die Königin saß in dem prächtigen Thron und erhob sich gemeinsam mit Leiftan, als der Vampir näher kam.

Panik lag in seinen Augen und er keuchte, als er vor dem Paar innehielt.

"Was ist passiert?", fragte Leiftan.
Die Stimme hallte in dem Saal.

Nevra atmete schwer und wartete eine Sekunde ab. "Luna...", sagte er und holte tief Luft. "... wurde ermordet."

Grace schluckte schwer, sah zu Leiftan, welcher keine Miene verzog.

"Sie wurde draußen auf dem Platz gefunden. Überall ist Blut.", sagte Valkyon, als er hinein kam.

Sofort wandt sich die Königin dem Fenster zu. Zwar war der Platz vor ihren Augen noch immer grausam mit anzusehen, denn dort sammelten sich die Erinnerungen, die sie erlebte. Vor ihren Augen flimmerte der Aschehaufen auf. Zum Glück wurde er so schnell wie möglich beseitigt und für die Gefallenen wurde ein Segen gesprochen.

Die triste Atmosphäre war einschüchternd.
Valkyon und Nevra hatten Recht.

Der ganze Platz war voll mit Blut. Lunas lebloser Körper lag wie eine Puppe am Rande des Platzes. Die rote Flüssigkeit klebte wie Farbe auf dem steinigen Boden und die Menschen blieben wir angewurzelt stehen.

Es war viel Blut.
Zu viel Blut.
Das könnte unmöglich nicht nur das ihre gewesen sein.

Grace stutzte die Lippen und sah zu Leiftan. Er hatte sich in den letzten  Monaten als ein wahrer Anführer bewiesen. Der Dämon blickte er über das Blut.

"Die Arme.", murmelte er. "Hatte sie irgendwelche Feinde?"

Valkyon schüttelte den Kopf. "Kero wird am Boden zerstört sein."

Die Königin krallte ihre Fingernägel in das Fensterbrett. Das Blut war überall verteilt. Doch es verwirrter sie irgendwie. Es war nicht so, als wurde Luna aufgeschlitzt und das Blut spritzte in alle Richtungen. Nein. Es war, als hätte man einen Eimer mit Blut gefüllt und diesen ausgeleert. Aber in einem Muster. Einem Schema.

Luna hatte keine Feinde. Sie half Ewelein in der Krankenstation. Niemand hätte einen Grund gehabt, sie zu töten.

Es durchfuhr Grace wie ein Blitz, als es ihr klar wurde.

Die Konstellation wie das Blut zwischen den Rillen der Steine floss und die Tatsache, dass das Blut überall verteilt war.

Sie wandt sich um und rannte aus dem Saal. "Das ist eine Nachricht.", murmelte sie und ging eilig weiter.

Ein Schema. Ein Muster. Anders kann es nicht sein.

Die anderen folgten ihr und waren sichtlich verwirrt.

Als sie der Königin stumm folgten, sagte sie, während sie die Treppen hinaufging:"Das Blut liegt perfekt in geschwungenen Linien über den Platz. Das ist kein Zufall. Der Mörder überbringt uns eine Nachricht."

Grace öffnete das Tor des großen Saals. Seit Monaten war sie nicht mehr hier drinnen gewesen. Sie bevorzugte es, alles hier zu vergessen, was in diesem Raum geschah. Dennoch hatte man einen perfekten Ausblick auf den Platz.

Mit festen Schritten ging sie zu dem Fenster und es hallte in dem Saal wieder, als die Fairys hinter ihr ebenfalls eintraten.
Ihre Krone lag wie eine Feder auf ihrem Haar, was sich allmählich wieder violett färbte.

Sie trat an das Fenster. Neben ihr spürte sie Leiftan's angenehme Wärme.

Die Fairys schwiegen und ließen das Szenario vor sich wirken.

Die Königin hatte tatsächlich Recht. Mit Lunas Blut wurde etwas geschrieben.

Doch diese Nachricht jagte ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken und sie wurde kreidebleich.

"Was hat das zu bedeuten?", fragte Nevra und brach dadurch die Stille.
"Hatte sie einen heimlichen Verehrer?"

Grace' Körper wurde unglaublich heiß. Vor ihren Augen erblickte sie das rote Blut von Luna und die Wörter, die mit der Flüssigkeit geschrieben waren.

Wörter, die durch ihren Körper echoten und genau die Wörter, die sie nie vergessen würde.
Der Saal in dem sie sich befanden, machte es nicht gerade besser.

Wie ein Donnerschlag durchzuckten sie die Erinnerungen.

Valkyon sprach zu Nevra, doch Grace hörte ihnen nicht zu.
Sie blendete alles um sie herum aus und Tränen sammelten sich in ihren Augen.

Nur seine Stimme war in ihrem Kopf.

Grace schirmte alles ab, bekam nichts um sich herum mit und las die Worte nochmal und nochmal...und nochmal.

Leiftan beugte sich zu ihr, berührte sie, doch sie konnte nur die Eiseskälte in ihr fühlen.

"Was ist los?", fragte er.

Sie antwortete nicht.

Ihre Augen fixierten das Blut. Die Leiche von Luna lag am Boden.

Ihr Kopf brummte und Angst durchfuhr ihren gesamten Körper.

Sie las die Worte und wollte sich eine Erklärung einfallen lassen.

Doch sie hatte keine. Das konnte kein Zufall sein.

Mit dem Blut war in geschwungener Schrift zu sehen:

Du gehörst mir

Das waren Finn's letzten Worte. Danach starb er, als Grace ihm das Schwert in die Brust rammte.

Du gehörst mir

Du gehörst mir

Du gehörst mir

Die Worte wiederholten sich immer wieder und wieder und schließlich schrie die Königin. 

Sie brüllte all ihre Angst aus ihr hinaus. Tränen rannen ihre Wange hinunter und ihre Finger taten weh, als sie sie in das Fensterbrett krallte.

Das muss ein Traum sein., dachte sie sich.

Doch es war die Realität.

Du gehörst mir.

Tief in ihrem Inneren spürte sie den Schwur, welcher sie mit Finn verbindet. Damals dachte sie, dass dieses magische Band zwischen ihnen gerissen war.

Doch sie irrte sich.

Denn dieser Schwur...diese Band war nie gerissen.

Es war nur noch stärker geworden.

Du gehörst mir., echote es ein letztes Mal in ihrem Inneren.

Dann wurde alles schwarz und sie spürte die goldenen Augen auf ihr ruhen. Wie sie sie hungrig und gefährlich ansahen.

Tick tack

Du hattest nie einen Schachzug.

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Puhhhh!

Wup wup wuuuuppp. Fortseeeeeetzung!

Wie bereits im Nachwort erwähnt, wird es allerdings noch etwas dauern, bis sie online kommt.

Dennoch könnt ihr euch schon freuen (oder nicht freuen 😂 schließlich ist es Finn^^) und seid gespannt 😏

Bleibt fresh und gesund!

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