Epilog

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6 Monate später

"Leiftan, gib sofort meine Krone wieder her!", schrie ich und folgte dem Aengel durch den Palast.
"Böser Dämon, ganz böser Dämon!"

Ich hörte nur sein sarkastisches Lachen und folgte seiner Stimme. "Selber Schuld."

Der Palast war wieder aufgebaut worden.
Nach der Zerstörung des Anwesens suchten viele Fairys Schutz. Eigentlich wollte ich nichts mit dieser Königssache mehr zu tun haben, doch die Bewohner brauchten eine Anführerin.

Zum Glück übernahm ich die Aufgabe nicht alleine.

Miiko und Huang Hua waren rund um die Uhr anwesend. Auch die Gardenchefs pendelte zwischen dem Palast und dem HQ hin und her.
Kero zog sogar in den Palast und eine bestimmte weißhaarige Kitsune kann die Augen von ihm nicht lassen.

"Du dreckiger...", begann ich und bog in einen Flur ein.

Leiftan stand direkt vor mir und grinste mich an.

"Du bist rot.", meinte er belustigt.

"Könnte daran liegen, dass ich dir seit einer Stunde folge!" Ich hielt meine Hand offen. "Und nun gib mir meine Krone."

Er lächelte erneut und gab mir dann einen Kuss auf die Wange. Erneut wurde ich rot, aber nicht, weil ich verlegen war, sondern aus Wut. "Du kleiner..."

Bevor ich weitersprechen konnte, legte er seine Lippen auf meine.
Seine Nähe zu spüren und seinen Geruch einzuatmen, hatte mir gefehlt.

"Kann man die Königin so leicht ablenken?", fragte er und ich konnte seinen Atem an meinen Lippen spüren. Dann zog er hinter seinem Rücken die glänzende Krone hervor.

Er wandt seine smaragdgrünen Augen nicht von mir ab, während er mir die Krone aufsetzte.
Zärtlich strich er über meine Wange.

"Du kannst mich viel besser ablenken, weißt du das?", flüsterte ich gegen seine Lippen.

Ich spürte, wie sich sein Mund zu einem Lächeln verzog. "Achja?"

Ich grinste ebenfalls. "Ja.", murmelte ich und überbrückte die letzten Zentimeter.

Die letzten Monate waren schwer gewesen. Auf mir lastete immer noch der Carewood Fluch. In den Momenten, als ich nach Macht strebte, leuchtete Alastair auf meinem Brustkorb auf. Er war zwar tot und hatte sich für mich geopfert, dennoch lebte er auf meiner Haut weiter und beschützte mich. Ich verdanke ihm mein Leben.

Gefallene Engel, so wie ich einer war, bestand im Inneren aus Schatten und Dunkelheit. Alastair war ein Schattenwesen. Er hatte mir seine Kraft, sein Leben überlassen. Und das werde ich ihm für immer danken.

Robin war weiterhin ein schwarzer Fuchs und mein Schattenbegleiter. Neben dem Thron saß er wie ein böser Hund, oder besser gesagt Fuchs, neben mir und wachte über mich.

Doch mein größter Beschützer war Leiftan. Nur dank ihm hatte der Zauber, den Alastair aussprach, wirken können. Als Leiftan eine Träne über ihn vergoß, zeichnete sich das Zeichen der wahren Trauer ab.
Der wahren Zerstörung. Die Trauer eines zerbrochenen Herzens.

Leiftan küsste mich gieriger und verlangender. Ich hätte mich in diesem Moment fallen lassen können und nie wieder in die Realität zurück kehren wollen.

Alastair hatte vieles vernichtet, unter anderem den gesamten Rat. Ich kann nicht sagen, dass sie es nicht verdient hätten, doch...so einen schmerzhaften Tod haben sie nicht verdient.
Die Leiche von Finn wurde unter den Trümmern des Palastes gefunden und verbrannt. Ich weinte bitterlich, denn obwohl er sich zu einem Monster entwickelt hatte, er war irgendwo...tief in seinem Inneren mein bester Freund. Oder zumindest malte ich mir diese Theorie aus. Denn so wollte ich ihn in Erinnerung behalten. Als den schüchternen und unschuldigen Finn.

Darkness - Black Magic || Eldarya FF {ABGESCHLOSSEN}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt