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So war ich also auf dem Weg zum Rudelhaus.

Ich hatte keinen richtigen Plan, doch irgendwie würde ich das schon hinkriegen.

Richtig! Einfach so mit Frauenpower! ❤

Als ich das Rudelhaus sah, biss ich mir nervös auf die Lippe.

Ohne Plan war es doch schon ein echtes Risiko.

Doch ich möchte mein Rudel beschützen. Jeder sollte sehen, dass die Luna ihr Rudel genauso verteidigen konnte wie der Alpha.

Deswegen hatte ich mich gegen Jaydens Anweisung gestellt. Er war immer noch der Ansicht, wir Mädchen sind zu schwach, um zu kämpfen. Zu schwach, um Blut zu sehen.

Ja, manchmal konnte ich auch wirklich schwach sein. Doch dafür hatte ich Freunde, ich hatte Jayden, der mich umarmt, wenn eine schwierige Zeit herrscht.

Jedoch hielt mich das nicht davon ab, für mein Ziel zu kämpfen.

Selbstbewusst mit einem Hauch von prinzessinhafter Arroganz öffnete ich die Tür. Das vorher nur leise zu hörende Quietschen kam mir plötzlich ganz laut vor und ich biss mir auf Zunge, um nicht in Panik zu verfallen.

Aus dem Wohnzimmer hörte ich Stimmen, darunter auch die von Jayden. Ich hoffe, es geht ihm gut.

Und mit diesem Gedanken und straffem Körper lief ich in den Raum, in dem ich gleich meinem Vater gegenüber stehen würde.

Jaydens POV:

Meine Hand lag zusammengeballt auf meinem Schoß, bereit gleich auszuholen und dem Arschloch eine zu verpassen.

Wie konnte der Vater meiner Prinzessin so grausam sein?

"Eine Abmachung also? Ich weiß nicht, ob so ein Bursche wie du, mich irgendwie überzeugen könntest."

Gehäßig lachte er auf. Ich atmete leise durch, um nicht durchzudrehen.

"Wir stehen auf selben Rang, also nennen Sie mich nicht Bursche. Meine Männer und ich könnten Sie jeder Zeit töten, doch das will ich meiner Mate nicht antun."

Tatsächlich hatte Kyle es geschafft binnen in Sekunden beide Begleiter von Dawson nieder zu schlagen. Jetzt ruhten sie unten im Keller bei einem anderen Typen, der lange nichts mehr zu essen bekommen hatte.

Lass das ja nicht unserer Luna hören, das gibt sonst Ärger...

, lachte mein innerer Wolf und auch ich unterdrückte ein Grinsen.

Hoffentlich hielt sie sich daran, in der Hütte zu bleiben. Sie hatte ja keine Ahnung, wie schrecklich ihr Vater war. Die Tatsache, dass er mir sie wegnehmen und zu seiner Mate machen wollte, ließ mich schon gedanklich in Bäume einschlagen. Okay, lieber doch keine Bäume, ich will hier lieber naturfreundlich bleiben.

Moonlight gehörte mir. Mit ihr wollte ich alt werden, heiraten und wunderschöne Kinder zeugen.

"Welche Abmachung meinst du?", fragte mich Dawson mit ernster Miene.

Ich hoffte, er war mit meiner Idee zu frieden...

"Also..."

Bevor ich etwas sagen konnte, hörte auch schon jemanden hinein kommen. Sie duftete nach Blumen, es könnten Lilien sein.

Ich spannte meinen Kiefer an. Lass es bitte nicht...

Doch das ist unsere Mate...

Panik wallte in mir auf. Er durfte sie nicht bekommen.

Dieser grinste und sah Moonlight direkt in die Augen.

"Meine Tochter. Wunderschön, so wie ihre Mutter."

Er ging auf die zu, doch sie wich zurück.

"Fass mich ja nicht an!", zischte sie und ihre Augen blitzten gefährlich.

Dawson lachte.

"Süße, du musst wohl lernen, mir gefügig zu sein, sonst wird das leider nichts."

In dem Moment, wo er meiner verwirrten Mate um die Hüfte fassen wollte, griff ich ein.

Mit ein paar Handgriffen hatte ich ihn so weit, dass er mit Händen auf den Rücken vor mir kniete.

Seine Kopf drückte ich qualvoll nach hinten.

" Wenn Sie nicht aufhören, wissen Sie, was passiert!", warnte ich ihn und ließ wieder von ihm ab.

Moonlights Augen waren vor Schreck geweitet. Ich sah sie beruhigend an und nahm ihre zitternde Hand.

Dann nickte sie mir zu und machte einen Schritt auf ihren Vater zu.

" Wieso lässt du mich nicht einfach in Ruhe? Was hast du vor?", fragte sie mit kräftiger Stimme, für die ich sie sehr bewunderte.

Dawson hustete. Dann glitzerten seine Augen gierig.

"Du wirst meine Luna werden. Deine Mutter konnte nicht bei mir bleiben, also musst du es tun. Du wirst mit mir unser Rudel anführen."

Moonlights PoV

Gefühlt alle im Raum zuckten durch meinen Schrei zusammen. Das konnte doch wohl nicht wahr sein.

Und dieses kranke Arschloch sollte mein Vater sein?

Seit dem ich damals abgehauen und ihn alleine gelassen hatte, hatte ich manchmal Schuldgefühle, doch jetzt war davon nichts mehr.

Nur noch Hass.

Ich ging immer zu ihm. Meine Hände waren zu Fäusten geballt.

"Du weißt nicht, wie sehr ich dich gerade töten will", sagte ich bedrohlich.

Jayden kam zu mir rüber und stellte sich neben mich.

"Sie werden Moonlight nie mehr zu Gesicht bekommen, das einzige was sie sehen werden, ist die Dunkelheit im Gefängnis. Denn wir haben so manche interessante Entdeckungen gemacht...."

"Gut, dann nimmt mich gefangen. Es tut mir leid, Moonlight."

Skeptisch sah ich meinem Vater in die Augen. Was sollte das sein? Glaubte er ernsthaft wir würden ihm das abkaufen?

"Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?", fragte nun Kyle.

Das Grinsen des Psychos vor mir wurde gruselig.

"Es gibt keinen Sinneswandel und den wird es auch nie geben...", flüsterte er nun.

Ich bekam allmählich Angst.

Was hatte er vor?

Doch bevor ich etwas sagen konnte, hörte ich Jayden verzweifelt fluchen.

Im nächsten Moment amtete ich in ein schwarzes Tuch und fiel in plötzliche Leere.

Ohne das wir es mitbekommen hatten, hatte er Verstärkung geholt.

Und ohne etwas tun zu können, würde ich jetzt die Luna meines Dads werden...

Soulmate-I love youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt