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Jimin

Langsam legte ich mein Handy beiseite und dachte nach. Mich hatte noch nie irgendjemand Fremdes bei Instagram angeschrieben. Wieso ausgerechnet er? Ich hatte wirklich das Gefühl, dass dieser Typ irgendwas im Schilde führt. Vielleicht war es aber auch nur Einbildung oder meine typische Paranoia vor fremden Menschen.

Meine Eltern hatten mich immer davor gewarnt, fremden Menschen nie sofort zu vertrauen. Es gibt Menschen, die sehr gut schauspielern können. Sich als nett vorstellen und auch wirklich nett und freundlich sein, um danach das Vertrauen der anderen Personen auszunutzen und ihnen schlimme Dinge antun, oder ähnliches. Ich wollte nicht, dass mir sowas passiert.

Eine Sache, die mir sofort an dem 21-jährigen aufgefallen war, ist, dass dieser kein einziges Bild auf Instagram gepostet hatte. Das machte mir wirklich Angst. Es konnte gut möglich sein, dass er eigentlich viel älter war, als er vorgab zu sein. Das Vertrauen von mir ausnutzen zu wollen und mich dann vergewaltigen würde.

Eine Gänsehaut breitete sich bei mir aus, als ich daran dachte. Ich wollte nicht als Vergewaltigungsopfer enden, nur weil ich vielleicht zu unvorsichtig gewesen bin. Das durfte auf keinen Fall passieren. Ich hoffte wirklich, dass dieser Mann mich nicht noch einmal anschreiben würde. Er wusste sogar, dass ich in Seoul wohnte. Zwar brachte ihm diese Information recht wenig, da ungefähr die Hälfte aller koreanischen Einwohner in dieser Stadt lebten, doch man konnte nie vorsichtig genug sein. Und ich musste sehr vorsichtig sein.

Ich dachte, dass es besser wäre, diesem Fremden nichts mehr über mich zu erzählen, sondern am besten ihn erzählen lassen, falls er mich tatsächlich anschreiben sollte, was ich nicht hoffte. Natürlich konnte ich ihn auch einfach ignorieren oder blockieren, doch zurzeit bestand noch keine Gefahr. Wenn ich merken sollte, dass er aufdringlich wird oder mich dazu zwingen sollte, mich mit ihm zu treffen, sollte ich keine Zeit verlieren und ihn blockieren. Ich nickte mit dem Kopf. Ja genau, so würde ich es machen.

Den Rest des Tages verbrachte ich in meinem Zimmer. Lernen wollte ich nicht, obwohl ich es eigentlich nötig hätte. Aber ich hatte einfach keine Lust. Manchmal hätte ich gerne das Gehirn meines Freundes Namjoon. Er war echt schlau. Sogar Jungkook lernte mehr als ich.

Am Abend kamen meine Eltern wieder und wir aßen zusammen zu Abend, ehe ich mich ins Bett legte und mich wie immer mit meinem Handy beschäftigte.

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Jungkook holte mich am nächsten Tag wieder von Zuhause ab und diesmal war ich pünktlich.

,,Was hast du gestern noch so gemacht nach der Schule?", fragte er mich, als wir gerade mein Haus verließen.

Ich zögerte es ihm zu sagen. Ich war tatsächlich den ganzen Tag am Handy und Fernseher. Jungkook "schimpfte" oft mit mir, dass ich so wenig für die Schule machte und so ja meine "Zukunft gefährden könnte". Was konnte ich dafür, dass alle meine Freunde schlau und fleißig waren und ich so mit meiner Faulheit herausstoch?

,,Ich...", fing ich an.

Gespannt guckte Jungkook mich an und ich guckte zurück. Ich merkte, dass er es bereits wusste. Er war mein bester Freund. Er kannte mich. Er wusste, dass ich den ganzen Tag faul herumlag und sowieso nichts für die Schule gemacht habe. Er wollte es bloß von mir hören.

,,Ich habe ein bisschen für Mathe gelernt. Und sonst lag ich nur herum.", brachte ich meinen Satz möglichst glaubhaft zuende. Erstaunt weitete Jungkook seine Augen.

,,Du hast gelernt?", fragte er nach.

,,Ja, ist das so spektakulär?", fragte ich und lachte leicht.

,,Hast Recht. Du hast ja gestern schon schon gesagt, dass du gelernt hast. Mein Fehler." Lachend legte Jungkook einen Arm auf meine Schulter.

Ich musste auch lachen, obwohl ich mich innerlich schlecht fühlte. Vielleicht wäre es wirklich besser, meine Lüge wahrzumachen und mal wirklich zu lernen.

,,Ich will ja nicht ohne Abschluss dastehen.", sagte ich noch und lächelte gefälscht.

,,Klar, kann ich verstehen. Gute Einstellung.", antwortete Jungkook.

[...]

Endlich war dieser anstrengende Schultag vorüber und ich konnte mich wieder in mein Bett schmeißen. Dass ich ja lernen wollte, schob ich erstmal beiseite und schloss meine Augen. Kurz danach fiel ich in einen traumlosen Mittagsschlaf.

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Puhh sind meine Kapitel kurz. Ich persönlich mag es eigentlich nicht, wenn sie so kurz sind, deshalb versuche ich das zu ändern.

Jedenfalls hoffe ich, dass dieses Kapitel okay war. War nur ein kleiner Lückenfüller sozusagen. Bald geht es richtig los! ❤

Don't trust | yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt