49.

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Nun sah Jungkook ebenfalls zu mir und seine ängstliche Miene veränderte sich zu einer ungläubigen.

,,Jimin?", fragte er atemlos.

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Yoongi und der andere Mann, der wohl Taehyung war, uns abwechselnd beäugten, doch ich blendete das aus.

Sofort stand ich von dem Teppich auf und lief auf Jungkook zu. Auch er lief auf mich zu. In der Mitte des Raumes trafen wir uns und fielen uns in die Arme. Wir drückten uns so fest es ging und ich hatte das Gefühl, Jungkook würde mich zerquetschen. Doch das war mir so egal. Ich hatte meinen besten Freund wieder und es ging ihm gut! Ich hatte solche Angst um ihm, doch nun war er nach dieser langen Zeit, in der wir uns nicht gesehen hatten, in meinen Armen.

Nach einiger Zeit der innigen Umarmung wich ich ein bisschen von ihm weg. Ich nahm sein Gesicht in die Hände und guckte ihn lächelnd an. So lange hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Meine Augen wurden feucht.

,,Ich hab gehört, dass du entführt worden bist.", fing ich flüsternd an. ,,Ich hatte so Angst um dich."

Ich redete extra leise, damit Yoongi und der andere Mann uns nicht hörten. Sie guckten jetzt schon die ganze Zeit zu uns, was mir etwas unangenehm war.

,,Ich hab dich so vermisst, Hyung.", sagte Jungkook ebenfalls leise.

,,Ich dich auch.", flüsterte ich zurück und nahm ihn wieder in den Arm.

Ich hatte diesen kleinen Hasen, der eigentlich größer war als ich, so sehr vermisst.

Wir hörten ein Räuspern und ließen uns los. Es kam von diesem Taehyung.

,,Jedenfalls muss ich jetzt los. Ich hoffe, er macht dir nicht zu große Schwierigkeiten.", sagte er an Yoongi gewandt.

,,Ich kriege das schon hin.", antwortete Yoongi.

Nun sah ich, dass Jungkook Yoongi das erste Mal anguckte. Seine Augen weiteten sich sofort fassungslos.

,,Ich hole dich in ein paar Tagen wieder ab. Benimm dich.", sagte Taehyung nun zu Jungkook und schaute ihn etwas streng an. Jungkook war noch etwas in Gedanken, nachdem er Yoongi angeguckt hatte. Er guckte zu Taehyung und nickte langsam.

Jetzt erst fiel mir auf, wieso er so auf Yoongi reagierte. Er hatte ihn ja vor meinem Verschwinden kennengelernt. Und jetzt musste er verarbeiten, dass sein bester Freund von einem eigentlich netten Jungen, den dieser im Internet kennengelernt hatte, entführt wurde. Und Jungkook hatte mir ja auch geraten, ihm zu vertrauen. Ich hoffte, Jungkook hatte jetzt kein schlechtes Gewissen, was eigentlich unvermeidbar war.

,,Gut.", sagte Taehyung und ging zur Tür. Yoongi begleitete ihn dorthin und schloss und verschloss diese hinter ihm. Ich sah, wie Jungkook Yoongis Tat mit den Augen verfolgte.

Ich jedoch war mit den Gedanken noch bei diesem Taehyung. Er war mir jetzt schon unsympathisch. War er jetzt eigentlich Jungkooks Entführer? Wahrscheinlich schon. Er war also das für Jungkook, was Yoongi für mich war. Doch anscheinend mochte Jungkook ihn überhaupt nicht. Jungkooks Gesicht, als er mit Taehyung durch die Eingangstür ging... Er sah so verzweifelt aus. Ich wollte mich unbedingt mit Jungkook austauschen und ihm alles über meine jetzige Situation erzählen und er sollte mir alles über seine erzählen. Doch das wollte ich nicht vor Yoongi tun.

Ich schaute Jungkook an und dieser guckte mich zurück an, nachdem er meinen Blick bemerkt hatte. Er sah jedoch nicht so aus, als würde er jetzt reden wollen. Es lag wahrscheinlich an Yoongi. Ich könnte mich wahrscheinlich auch nicht offen mit meinem besten Freund unterhalten, wenn ein fremder Mann uns zuhören würde.

Yoongi nahm den Koffer, den Taehyung neben die Eingangstür gestellt hatte und nahm ihn mit zu dem Flur von seinem Schlafzimmer. Kurz danach kam er wieder und sah uns an, wie wir immernoch auf dem selben Fleck wie vorhin standen.

Don't trust | yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt