10.

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Jimin

Auch am nächsten Morgen fühlte ich mich schlecht. Yoongi war doch immer so gut zu mir, wieso musste ich ich ihn unbedingt mit meinen harten Worten verletzen? Aish... Ich hoffte, ich konnte das noch gut machen. Doch das musste ich wohl oder übel bis nach der Schule verschieben.

Wie immer ging ich mit Jungkook den Schulweg entlang und natürlich musste er dieses Thema ansprechen.

,,Hast du diesem Yoongi gestern eigentlich noch geschrieben?"

Es war wie, als würde Jungkook in einer offenen Wunde rumkratzen. Ich wollte ungern darüber reden.

,,Ja", anwortete ich leise.

Natürlich merkte Jungkook als mein bester Freund, dass etwas nicht stimmte. ,,Klingt nicht so vielversprechend. Willst du darüber reden?"

Ich war glücklich, dass er mich nicht zwingte, ihm alles zu erzählen.

,,Ne, lieber nicht. Ich bieg das schon wieder hin."

,,Okay."

Jungkook lächelte mich an und gab mir somit etwas Kraft.

,,Egal, was es ist, du kannst immer mit mir reden. Das weißt du, oder?", fragte er zur Sicherheit nach.

,,Ja, danke.", versicherte ihm und lächelte ihn nochmal an. So gingen wir weiter.

[...]

Endlich war ich wieder Zuhause, also konnte ich Yoongi schreiben. Ich musste zugeben, dass ich etwas nervös war, wie er wohl reagieren würde. Ich hatte Angst, abgewiesen zu werden und das obwohl ich ja angefangen hatte, ihn zu mögen.

Hey Yoongi...
14:02

Diesmal schrieb er überraschend schnell zurück.

Was willst du Jimin?
14:13

Ich wollte mich entschuldigen.
Das, was ich gestern geschrieben
habe, habe ich nicht so gemeint.
14:13

Pech jetzt
14:14

Bitte sei nicht so gemein zu
mir, ich bin sensibel...
14:14

Ach!? Und was ist mit mir?
Du warst gestern auch nicht
unbedingt nett!
14:14

Ich habe mich ja entschuldigt...
14:14

Fuck mich jetzt nicht
ab Jimin
14:15

Bitte Yoongi, bleib
14:15

Du bist mir so wichtig geworden
14:15


Yoongi

Ich hatte ihn. Ich hatte es geschafft. Siegessicher guckte ich auf mein Handy und leckte mir über die Lippen. Endlich hatte ich ihn an der Leine. Jetzt war der Weg nicht mehr weit, ihn zu meinem zu machen und ihn herzubringen.

Mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen trank ich einen Schluck meines heißen Kaffees. Ich ließ Jimin betteln. Er sollte denken, dass ich keine Interesse mehr an ihm hatte und dass ich den Kontakt abbrechen wollte. Er konnte ruhig um mich kämpfen, am Ende würde er sowieso bereuen, was er alles geschrieben und über mich gedacht hatte. Er würde erkennen, dass ich ihn nur ausgenutzt hatte und es würde ihn so zerstören, sodass ich die komplette Macht über ihn haben würde und alles mit ihm machen konnte, was ich wollte.

Mir war egal, wie er mich am Tag zuvor genannt hatte und natürlich war ich nicht "sauer" auf ihn oder so, immerhin war ich nicht eins dieser zickigen Teenagermädchen. Jedoch sollte Jimin das denken. Er sollte denken, dass er mich verletzt hatte und dass ich nicht mehr mit ihm schreiben wollte.

Eigentlich hatte er ja sogar Recht. Ich war ein Mörder und Vergewaltiger. Und? Ja, ich tat Menschen gern weh und liebte es, sie leiden und schreien zu sehen. Es bereitete mir eine Freude, sie zu quälen und um den Verstand zu bringen, so dass sie sich nur noch selber umbringen wollten. Ich mochte mein Zweitleben.

Ich war eher etwas privater, was das alles anging. Ich wirkte für die Menschen wie ein einfacher, junger Mann, der keinerlei Probleme hatte und stets freundlich war. Genau so wollte ich, dass die Menschen mich sahen. Ich wollte keine besondere Aufmerksamkeit, die mich und meine Taten irgendwann auffliegen lassen würden. Erst recht nicht vor der Polizei. Meine Strafakte war blitzeblank. Aber mit dem Alter hatte Jimin Unrecht. Ich war kein alter Sack oder so, ich war wirklich 21. Schon ziemlich jung, wenn man sich meine Hobbys anguckte. Der Mensch war nicht so, wie er nach Außen wirkte.

Ich war das totale Gegenteil von Jimin. Ich hatte schon gemerkt, dass er freundlich und höflich war und nicht so gerne Menschen verletzt. Er war sensibel, wie er selber auch schon zugab, und das mochte ich an ihm. Er war so unschuldig. Tatsächlich das genaue Gegenteil von mir. Er würde nie einer Fliege was zur Leide tun. Zwar dachten alle Menschen von mir, dass ich freundlich und höflich, wie Jimin, war, oder auch unschuldig war, ebenfalls wie Jimin, doch das war alles nur eine Maske. Eine Maske, wie ich erschuf, um mein böses Ich zu verstecken. Ich musste zugeben, dass ich schon ein guter Schauspieler war.

Erneut guckte ich auf mein Handy und entdeckte 10 neue Nachrichten von Jimin. Gespannt ging ich auf den Chat und las ihn mir durch.


Yoongiiiiiii
14:21

Bitte komm zurück. Ich will das
alles wieder gutmachen.
14:21

Du weißt nicht, wie leid es mir
tut, dich verletzt zu haben.
14:21

Verzeih mir
14:21

Es macht mich fertig und ich hab
so ein schlechtes Gewissen
14:21

Gib mir eine letzte Chance
14:21

Bittttteeeeee
14:21

Was willst du? Ich geb es dir
14:22

Ich werde mir nie verzeihen
können, tu du es wenigstens
14:22

Mein Herz tut weh
14:22

Bitte Yoongi...
14:21

Don't trust | yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt