50.

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Jungkook guckte mich ungläubig an und öffnete geschockt seinen Mund.

,,Nein.", hauchte er. ,,Das kann nicht sein."

Ich atmete durch und schloss die Augen. Wie konnte das nur passieren? Ich hätte es wissen sollen. Schon seit Tagen mochte ich ihn mehr als ich sollte. Seit langer Zeit war ich schon in ihn verliebt und hatte es erst jetzt bemerkt. Das konnte doch nicht wahr sein. Yoongi würde das doch niemals erwidern...

,,Jimin.", sagte Jungkook leise. ,,Sag, dass du dich irrst."

Ich guckte ihn an. ,,Ich wünschte es wäre so.", sagte ich verzweifelt.

Jungkook schloss die Augen und fuhr sich entgeistert durch die Haare. Er rieb sich kurz die Augen, doch kam mir dann näher. Ich saß mit hängendem Kopf auf der Bettkante und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Meine Erkenntnis machte mich echt fertig.

Jungkook setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich. Ich hoffte, dass Jungkook jetzt nichts Schlimmes dazu sagen würde. Mir war klar, wie er über Yoongi dachte und es niemals verstehen oder akzeptieren würde. Doch ich hoffte, er würde diesmal einfach seinen Mund halten und mich nicht deswegen fertig machen. Ich war ja selbst enttäuscht von mir, dass ich diese bescheuerten Gefühle hatte, doch war ja eigentlich nicht schuld.

,,Wir sollten schlafen.", war das einzige, was Jungkook sagte und ich war ihm dankbar dafür.

Ich nickte als Antwort. Jungkook legte sich unter die Decke und streckte seine Arme nach mir aus. Ich legte mich zu ihm und er legte die Arme um mich.

,,Man kann nichts für seine Gefühle. Doch du musst dir trotzdem im Klaren sein, dass das Yoongi ist, den du liebst. Ich kann dir das nicht verbieten, aber du selber musst wissen, was du davon hast und ob es dir gut tut. Du bist alt genug, um das zu entscheiden.", sagte Jungkook leise.

Ich seufzte. Ich war mehr als dankbar, dass Jungkook nicht wirklich sauer war und mir die Entscheidung überließ. Er hatte Recht. Ich hatte mich doch nicht einfach so in Yoongi verliebt. Es war seine Art, die mich verrückt machte. Und ich redete nicht nur von der lieben Seite. Wenn er ignorant war, merkte ich umso mehr, wie sehr ich ihn und seine Aufmerksamkeit brauchte. Wie sehr ich es liebte, wenn er mich anguckte und anfasste. Ständige Aufmerksamkeit und Beachtung war nicht gut, das würde ja langweilig werden. Yoongi bat mir eine Herausforderung, ihn für mich zu gewinnen. Und ich mochte es.

Ich fragte mich, wieso Yoongi so nett zu mir war in den letzten Tagen. Vielleicht bestand doch die Chance, dass er mich mehr mochte, als ich dachte. Doch wie sollten wir das zwischen uns klären? Ich war nicht mutig genug, ihm von meinen Gefühlen zu erzählen, aus Angst vor Ablehnung. Vielleicht würde er mich wieder schlechter behandeln, mit der Hoffnung, meine Gefühle für ihn würden verschwinden. Was sie nicht würden. Wenn Yoongi mich wieder wie früher behandeln würde, würde ich traurig werden, zerbrechen, literweise Tränen vergießen, nur um kurz darauf wieder in seinen warmen Armen zu landen und mich von seinem Geruch und seinem Halt benebeln zu lassen. Nichts würde gegen diese Gefühle helfen. Ich war voll und ganz in ihn verliebt.

Ich hoffte einfach einzuschlafen, um nicht weiter daran denken zu müssen. Ich bekam unnötig Herzrasen wegen der Angst, was wohl in der Zukunft passieren würde. Ich sollte einfach ans Jetzt denken und alles genießen, was ich noch mit Yoongi hatte. Bevor es vorbei sein würde, aus welchem Grund auch immer.

In dieser Nacht hatte ich einen Traum. Ich träumte von Yoongi, wie er mich wieder verführte und mich mit seinen Küssen in andere Welten eintauchen ließ. Er berührte mich an allen möglichen Stellen meines bereits erhitzten Körpers und ich stöhnte seinen Namen. Leider sagte ich zu viel und stöhnte ein ,,Ich liebe dich". Yoongi ließ mich sofort los und guckte mich angeekelt an. Dann stieg er von mir herunter und griff mich am Handgelenk. Er zog mich schnell mit sich mit, sodass ich fast über meine eigenen Füße stolperte. Er ging zur Tür zu, die in das kalte und dunkle Kellerzimmer führte. Ich war verwirrt und wollte mich losreißen, doch Yoongi hielt mich zu stark im Griff. Im Zimmer schmiss er mich auf die Matratze und kettete mich an. ,,Was machst du?", fragte ich panisch. ,,Denkst du, ich würde deine Gefühle erwidern? Ich werde dir jedes noch so kleine Gefühl für mich aus deinem mickrigen Körper schlagen. Du bist nur mein Sklave, wieso verstehst du das nicht!? Wie kannst du es nur wagen, dich in mich zu verlieben!?", schrie er. Dann hörte ich das schreckliche Geräusch des Gürtels, wie Yoongi ihn öffnete und herauszog. Keine Sekunde später spürte ich den ersten betäubenden Schmerz.

Don't trust | yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt