46.

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Ich wachte durch das Geräusch von Fußschritten auf. Ich öffnete meine Augen und sah Yoongi, wie er mit langsamen Schritten in die Küche ging. Er wirkte müde und erschöpft. Ich erhob mich und rieb mir die Augen.

,,Guten Morgen, Yoongi.", sagte ich.

,,Morgen.", brummte Yoongi ohne mich anzugucken und setzte seinen Weg fort.

Yoongi kramte in einer Schublade nach etwas. Kurz darauf wurde er fündig und holte es heraus. Eine Packung Tabletten. Danach nahm er sich ein Glas und schüttete Wasser hinein. Er lehnte sich an die Kücheninsel und nahm die Tablette mit dem Wasser zu sich.

Ich stand derweil auf und ging auf Yoongi zu. Nachdem er das Wasser ausgetrunken hatte, stellte er das Glas auf die Kücheninsel und lehnte sich mit beiden Händen daran. Er schloss die Augen und atmete durch. Er wirkte wirklich fertig.

Ich stand auf der anderen Seite der Kücheninsel und betrachtete ihn besorgt. Wahrscheinlich hatte er gestern ein bisschen übertrieben mit dem Trinken.

Yoongi öffnete seine Augen wieder und guckte mich kurz unbeeindruckt an. Doch er guckte sofort wieder weg und ging zum Kühlschrank. Er öffnete ihn, doch schloss ihn nach einem genervten Ausatmen wieder. Er hat wohl gesehen, dass der Kühlschrank so gut wie leer war.

,,Soll ich dir was kochen?", fragte ich leise.

Yoongi guckte mich an. ,,Was habe ich dir über den Herd und den Ofen gesagt?", fragte er streng zurück.

,,Aber ich kann ko-", fing ich an.

,,Außerdem, wir haben keine Lebensmittel. Was willst du hier kochen?", unterbrach Yoongi mich.

,,Wir haben zwei Eier.", sagte ich.

Yoongi lachte kurz auf. ,,Als würden die mir reichen."

Er ging zur Haustür und zog seine Schuhe an.

,,Wo willst du hin?", fragte ich verwirrt und näherte mich ihm.

,,Einkaufen.", sagte Yoongi desinteressiert und zog nun seinen Mantel an.

Er wollte mit seiner Verfassung einkaufen gehen?

,,Meinst du nicht du solltest lieber später gehen?", fragte ich mit hochgehobenen Augenbrauen.

,,Wieso sollte ich?", fragte Yoongi deutlich genervt.

,,Naja, du hast gerade eine Tablette genommen, also muss es dir anscheinend nicht so gut gehen.", sagte ich leise, da Yoongis genervter Ton mich verunsicherte.

Yoongi lachte kurz amüsiert auf. ,,Mir geht es gut.", sagte er und wollte die Tür aufschließen.

,,Ich will mit.", sagte ich schnell.

Yoongi drehte sich wieder zu mir. ,,Lustig.", sagte er ironisch.

,,Das ist kein Witz.", sagte ich.

,,Denkst du, ich bin lebensmüde? Wenn ich dich mit nach draußen nehme, wird dich irgendjemand erkennen und die Polizei rufen. Sehe ich für dich wirklich so dumm aus?", sagte Yoongi streng.

,,Vorallem würdest du wahrscheinlich eh abhauen. Dann könnte ich dir gleich die Tür aufschließen und dir die Flucht erlauben. Würde keinen Unterschied machen."

,,Ich würde nicht abhauen.", sagte ich und schüttelte den Kopf.

,,Ja klar.", lachte Yoongi.

,,Wirklich. Ich hatte gestern die Möglichkeit, dir die Schlüssel aus deiner Hosentasche zu klauen und abzuhauen.", sagte ich wahrheitsgemäß.

Don't trust | yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt