62.

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Nachdem ich mich wieder schaffte zu beruhigen, kuschelten Yoongi und ich noch eine Zeit lang miteinander und schauten ein wenig Fernseher.

,,Wo bist du eigentlich vorher hingegangen?", fragte ich nach einiger Zeit.

,,Zu Taehyung ins Krankenhaus. Aber er lag im Koma, weshalb ich nicht mit ihm reden konnte.", antwortete Yoongi.

,,Was willst du denn mit ihm reden?", fragte ich.

,,Wie der Unfall passiert ist, wie es ihm geht, solche Sachen." Er machte eine kurze Pause und wollte etwas sagen, doch blieb still.

,,Achso.", sagte ich leise.

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Am nächsten Tag frühstückten Yoongi und ich gemeinsam. Gerade saßen wir am Esstisch und ich aß ein bisschen Cornflakes.

,,Ich gehe heute wieder ins Krankenhaus. Vielleicht ist Taehyung mittlerweile aufgewacht.", fing Yoongi an.

Ich schaute ihn an. Ich wollte nicht, dass er mich alleine ließ, doch er sollte nach seinem Freund sehen. Das konnte ich ihm nicht verübeln.

,,Ich würde dich ja mitnehmen, aber du weißt, dass- ", wollte Yoongi hinzufügen, doch ich unterbrach ihn.

,,Ist okay. Ich will Taehyung eh nicht sehen."

Yoongi seufzte, doch sagte nichts mehr. Nach dem Frühstück ging er dann los, nachdem er mir einen Kuss gegeben hat.

,,Ich versuche, mich zu beeilen.", sagte er noch, woraufhin ich dankbar nickte.

Ich hoffte, er würde wirklich schnell wieder da sein, da ich nicht mehr lange ohne ihn aushalten konnte. Ich brauchte ihn, falls ich mal wieder eine Heulattacke bekommen würde. Und auch so hatte ich ihn einfach gerne bei meiner Seite.

Es vergingen qualvolle Stunden, in denen ich gelangweilt auf Yoongi wartete. Wieso brauchte er so lange? Ungeduldig zappelte ich mit meinen Füßen herum und schaute immer wieder zur Tür. Wenigstens dachte ich nicht an Jungkook und fing wieder an zu weinen. Dann würde ich Yoongi nur noch sehnlicher vermissen, obwohl es jetzt schon schlimm war.

Krass, wie sehr er mir in diesen Wochen oder gar Monaten ans Herz gewachsen war, obwohl ich ihn am Anfang ja so verabscheut hatte. Am Anfang hatte er mich aber auch wirklich sehr schlecht und kalt behandelt, dass ich es mit meinem emotionalen Herz wirklich schwer hatte. Ich war glücklich über Yoongis charakteristische Veränderung, jedoch auch die Veränderung unserer Beziehung. Damals konnte ich es nicht ausstehen, dass Yoongi mich angefasst hatte, jetzt küssten wir uns gefühlvoll und ich hatte das Gefühl, wir beide liebten uns auch. Wir mussten es nur noch aussprechen. Den kurzen Satz mit den drei Wörtern, die unsere Liebe entgültig bestätigen würde, wenn sie es jetzt noch nicht war. Jeder Blinde würde doch merken, wie wir gegenseitig empfunden, das war mir klar. Ich wusste, dass Yoongi mich liebte und ich ihn. Wir waren füreinander geschaffen. Das Schicksal hat uns über diese verrückte Art zusammen gebracht, wofür ich diesem sehr dankbar war. Auch wenn ich meine Familie und Freunde verlassen musste, bereute ich es nicht, da ich die Liebe meines Lebens gefunden hatte.

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Nachdem weitere lange Minuten vergingen und ich sehnsüchtig auf Yoongi wartete, öffnete sich endlich die Eingangstür und Yoongi kam herein.

,,Endlich.", sagte ich glücklich und erleichtert vom Sofa aus. ,,Wieso hat das so lange gedauert?"

Yoongi kam auf mich zu, nachdem er seine Schuhe ausgezogen hat, und setzte sich neben mich.

,,Ich war nicht bei Taehyung.", sagte er.

Ich guckte ihn verwirrt an. ,,Was? Wieso?"

,,Er ist zwar aufgewacht, doch die Polizei bewacht ihn." Yoongi fuhr sich durch die Haare und sah ein wenig verzweifelt aus.

Don't trust | yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt