Am nächsten Morgen wurde ich durch eine Bewegung unter mir wach. Verwirrt öffnete ich langsam die Augen, nur um festzustellen, dass ich auf Louis drauf lag. Schnell richtete ich mich auf und sah mich um. Ich lag mit Louis auf einem großen und breiten Bett, welches in einer Ecke eines großen Zimmers stand. Bei genauerem herum gucken, wurde mir schnell klar wo ich war. Ich war in Louis Zimmer. Ich hatte es schon einmal betreten, doch unter anderen Umständen.
Sein Zimmer war in etwa genauso groß wie mein eigenes Zimmer. Er besaß auch eine übergroße Fensterfront, welche sich gegenüber von der Eingangstür seines Zimmers befand. Auch sein Bett stand an der selben stelle, wie das meine. Auf einmal vernahm ich ein leises Nuscheln aus dem Bett. ,,Guten Morgen Valerie!'' Ohne auch sein Guten Morgen zu erwidern, fragte ich die Frage, welche mir doch so auf der Zunge brannte. ,,Warum habe ich bei dir übernachtet?'' als ich ihm die Frage stellte, sah ich ihn undurchdringlich dabei an.
Amüsant setzte er sichauf und erst jetzt merkte ich, dass er gar kein Shirt an hatte. Aufder Stelle war meine Aufmerksamkeit nun geteilt. ,,Du bist mir gestern im Arm auf der Veranda eingeschlafen. Ich wollte dich nicht wecken und da ich schließlich auch müde war, habe ich dich einfach neben mich gelegt''.
Skeptisch beäugte ich ihn, um festzustellen, ob er auch die Wahrheit sagte. Danach schlenderte ich ohne auch nur ein Wort zu sagen aus seinem Zimmer raus und machte mich auf den Weg in unsere kuschelige Küche. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich nur ein übergroßes Shirt an hatte. Als erstes überlegte ich, ob ich zurück rennen sollte und ihn wie eine wilde Furie attackieren sollte, jedoch entschied ich mich schlussendlich dagegen. Als ich in der Küche ankam, schien die Sonneschon durch die Fenster.
Es war wie früher in unserer kuscheligen Küche, wenn die Sonne über Tisch und Stühlesprang, als wäre die ganze Welt in süßen Himmelapfelkuchen gehüllt. Langsam bewegte ich michzu dem Kühlschrank, öffnete ihn und entnahm die Butter und eine Erdbeermarmelade. Gelassen setzte ich mich an den Küchentisch und bestrich damit meine Brötchenhälfte. Keine fünf Minuten später betrat auch schon ein verschlafender Louis die Küche. Mit einem lauten seufzen ließ er sich auf den Stuhl, welcher sich gegenüber von mir befand, fallen.
Nebenbei fragte er mich noch, wo meine komische Freundin sei. Augenblicklich veränderte sich mein Gemütszustand. ,,Scheiße'', fluchte ich los. Louis betrachtete mich nur misstrauisch. ,,Alles gut bei dir?'' Schnell teilte ich ihm mit, dass ich nicht nur nach Céline suchen müsste, sondern auch dascich schon seit zwei Stunden hätte Noah abholen sollen. Augenblicklich zeichnete sich auch purer Stress im Gesicht von Louis ab.
,,Du meinst du hast deinen eigenen Bruder vergessen und deine beste Freundin verloren?'' Auf der Stelle verkrampft sich seine Haltung. ,,Ja, das will ich damit sagen''. Anschließend stand ich von meinem Stuhl auf, was er mich gleich tat. ,,Ok Valerie wie lautet der Plan, denn ich werde deinem Vater nicht erzählen, dass wir seinen Sohn vergessen haben?'' Ratlos sah er mich an. ,,Am besten holst du Noah ab und ich suche Céline''.
Kurz nachdem wir unseren Plan geschmiedet hatten, sprang ich auf meinen Roller und düste erst einmal los. Ich beschloss, dass ich anfangen würde bei Roy zusuchen, wo die Party gestern gestiegen war. Roy wohnte in der 5 Mall Avenue im Stadtteil Somerville und wohnte somit ein weites Stück von mir entfernt. In dem Haus wo Roy lebte, war das typische amerikanisch Haus. Das Haus besaß eine hohe Veranda und war vollkommen Blau angestrichen. Es bildete sich aus zwei Etagen, einem Keller, einem Dachboden und einem Balkon, welcher mit bunten Blumen verziert war. Außerdem befand sich hinter dem Haus noch ein kleiner Garten, welcher jedoch fast ganz von einem großen Baum bedeckt wurde.
Als ich ankam, stellte ich schnell meinen Roller vor dem Haus ab und betrat es. Was ich jedoch vorfand, ließ mich zusammenzucken. Überall lagen gebrauchte lastikbecher herum, in die gestern der Alkohol ausgeschenkt wurde. Noch dazu kam, dass überall noch schlafende Personen rumlagen und viele Möbel umgeworfen wurden. Es war das reinste Chaos.
Schnellentschlossen machte ich mich auf die Suche nach Céline. So suchte ich erst die erste Etage ab. Jedoch außer Müll auf dem Boden und unbekannte Personen fand ich nichts. Danach begab ich mich über die dünne Treppe in die zweite Etage. Als ich die zweite Etage betrat, fand ich vier Türen vor. Hinter der ersten befand sich eintypisches Badezimmer. Doch eine Ausnahme gab es, denn in der Badewanne schlief niemand geringeres als Keno Chambers. Mit einem bösen Grinsen im Gesicht machte ich das Wasser an, wobei ich es vorher auf eiskalt stellte.
Keine Sekunde später schoss das kalte Wasser aus dem Duschkopf heraus und prasselte auf Keno herab. Kurz danach riss Keno erschrocken seine Augen auf und sprang auf. Doch da alles um ihn herum nass war, rutschte er aus und fiel wieder zurück in die Badewanne. Erst ein paar Momente später erblickte er mich und warf mir auf der Stelle böse Blicke zu. ,,Du böses Biest!'', schrie er entsetzt auf, wobei er verzweifelt versuchte das Wasser abzustellen, was er letztlich auch schaffte.
Ich erwiderte nur liebevoll ein ,,Guten Morgen'', bevor ich aus dem Badezimmer rannte, um ins nächste Zimmer zu gehen, um Céline weiter zu suchen. Im nächsten Zimmer fand ich ein gewöhnliches Jungzimmer vor, worauf ich schloss, dass es das Zimmer von Roy war. Und tatsächlich erblickte ich Céline. Doch wie ich sie vorfand, erschreckte mich umso mehr. Denn sie war nicht alleine. Demzufolge zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schoss ein Bild vom Szenario.
Denn meine beste Freundin lag in den Armen von Daniel. Genauer gesagt in den Armen von Daniel Garrick der Bruder von Madelein Garrick.
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Lügenmeer
Teen FictionValerie Black. Ein Mädchen, dessen Familie zerbrach. Ihre Mutter wurde Alkoholikerin und ihr Vater war nie zuhause. Ihre beste Freundin stand ihr zur Seite, aber was ist, wenn sich auf einmal wieder alles ändert? Eine neue Stadt, ein neuer Umkreis u...