Kapitel 25

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Darauf hinließ ich mich auf mein Bett fallen und versuchte meinen Frust,meinen Schmerz und meine Enttäuschung leise raus zuschreien. Ich wollte es nicht wahr haben. Ich fühlte mich so unglaublich doll benutzt. Nach einer Weile beschloss ich Madelein anzurufen. Mit meinen Armen richtete ich mich auf und griff nach meinem Handy, welches auf meinem Nachtisch lag.

Rasch entsperrte ich es, wobei ich danach Madeleins Nummer wählte. Sobald sie abnahm, vernahm ich vonder anderen Seite der Leitung ein leises, ,,Hallo''. Der Druck in meiner Brust nahm zu und so brach ich keine zwei Sekunden später wieder in Tränen aus. ,,Hey was ist denn los'', meinte Madelein nur verwirrt. Ich sah sie zwar nicht, konnte mir aber ihr verwirrtes Gesicht jedoch trotzdem vorstellen. Nachdem ich ihr unter Tränen geschildert hatte was passiert war, legte ich mein Handy beiseite und ließ mich wieder erschöpft aufs Bett fallen.

Madelein meinte, ich solle mir ein Koffer schnappen, die nötigsten Sachen packen, da sie mich in einer zwei Stunden abholen wolle. Ich wusste zwar nicht, was ihr Plan war, vertraute ihr dennoch trotzdem. Das einzige was sie mir mitteilte war, dass ich meinem Vater sagen sollte, dass ich für ein paar Tage verschwinden würde.
Langsam rappelte ich meinen müden Körper von meinem Bett auf und schlenderte langsam und leise zu meinem Schrank. Anschließend holte ich mir einen kleinen Koffer in den ich durcheinander meine Klamotten hineinwarf. Nachdem ich meinte die wichtigsten Sachen eingepackt zu haben, schloss ich meinen Koffer und huschte schnell ins Bad, da ich noch keine Zeit gefunden hatte mich fertig zu machen.
Als ich jedoch am Waschbecken ankam und in den darüber hängenden Spiegel sah, erschrak ich sehr.
Meine Augen waren rot vom weinen und meine sonst so welligen Haare standen in alle Richtungen ab.
Rasch wusch ich mein Gesicht mit kaltem Wasser, damit meine Rötungen in meinem Gesicht sich beruhigen konnten. Danach kämmte ich mir meine Haare und band
sie danach zu einem lässigen Dutt zusammen.

Nachdem ich mich komplett fertig gemacht hatte und keinen Pyjama mehr trug, machte ich mich mit meinem Koffer auf den Weg nach unten. Meine Trauer wurde komplett verdrängt, als ich meinen schweren Koffer die lange Treppe runter trug. Sobald ich das Erdgeschoss erreicht hatte, atmete ich erleichtert auf. Daraufhin machte ich mich auf den Weg in die Küche, nachdem ich meinen Koffer bereits in die Eingangshalle gestellt hatte. In der Küche fand ich wie erwartet Jane und meinen Vater  vor. Gemütlich saßen sie nur zu zwei am Essenstisch und genossen ihr Frühstück. Auf der Stelle breitete sich die Wut in meinem Magen aus. Wie konnte man nur so Egoistisch sein,fragte ich mich selbst. Mit einem lauten Räuspern zog ich deren Aufmerksamkeit auf mich.
Augenblicklich sahen mich beide an. Jedoch sahen sie mich nicht ernst an, sondern freundlich.
,,Was gibt es Valerie?'',fragte mein Vater mich liebevoll. Jedoch machte mich seine Art umsowütender. ,,Ich wollte euch mitteilen, dass ich für ein paar Tage weg sein werde'',erwiderte ich monoton. Daraufhin fragte Jane besorgt, ,,Warum das denn? Und wo gehst du hin?''
Allein für diese zwei unnötigen Fragen, hätte ich ihr gerne an ihren blonden Haaren gezogen oder ihr eine Backpfeife gegeben. ,,Ich gehe einfach weg. Ich weiß selber nicht wo hin. Einfach nur weg'',versuchte ich es ihnen so freundlich wie nur möglich mitzuteilen.
Danach drehte ich mich um und verließ die Küche. Mein Vater sagte nichts mehr. Aber ich war mir sicher, dass er mehr erleichtert
war, als traurig.

Eine halbe Stunde später saß ich bereits in Madeleins Auto. ,,So verrätst du mir auch noch, wo wir hinfahren?'',fragte ich sie ungeduldig. ,,Sei nicht so ungeduldig Valerie. Aber vor dir liegen ein paar Tage, welche dir helfen sollen drüber hinweg zu kommen. Und ich kann dir sagen, dass unsere Fahrt lange dauern wird'',erwiderte sie und beantwortete mir somit nicht meine Frage. In den darauffolgenden dreißig Minuten war pure Stille im Auto. Aber es war keine unangenehme Stille, sondern viel eher eine friedliche Stille.
,,Wir fahren schon eine halbe Stunde und du willst mir noch immer nicht sagen, wo wir hinfahren'', versuchteich es erneut. ,,Ja du hast mich richtig verstanden. Es liegen schließlich noch ganze zehn Stunden fahrt vor uns'', erwiderte sie trocken. Erschrocken sah ich sie an. ,,Das war gerade doch ein Witz oder?'' Verwirrt zog sie ihre Augenbraue nach oben, ,,Nein eigentlich nicht. Aber lass doch erst einmal mit ein paar Fragen starten'', meinte sie ernst, wobei ihr Blick die ganze Zeit starr auf die Straße gerichtet war.

,,Liebst du Louis wirklich?''Entsetzt sah ich sie an. ,,Ich muss dich nicht einmal anschauen um zu sehen, dass du mich entsetzt anschaust. Hör damit auf und antworte, denn das ist alles ein Teil meines Plans'',äußerte sie sich ernst. Daraufhin atmete ich hörbar aus. ,,Ist ja gut. Ich spiele nach deinen Regeln. Und auf deine Frage bezogen...'',fing ich an, bevor ich eine Denkpause einlegte. ,,Madelein du musst wissen, das ich dachte, dass da etwas zwischen uns gewesensei. Ich dachte, es würde sich etwas zwischen uns entwickeln. Und dann funken unsere Eltern dazwischen aus egoistischen Gründen. Und plötzlich sieht er mich wieder mit dieser Kälte an. Madelein er hat mich einen netten Zeitvertreib genannt!'', meinte ich schluchzend.

Und so begannen die Tage zum entlieben.

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