,,Valerie ich werde wieder zu meinem Vater ziehen''. Geschockt sah ich ihn an, ehe wir beide ein lautes Klatschen vernahmen. Erst später realisierte ich, dass ich Louis eine Backpfeife verpasste hatte. Geschockt sahen wir uns beide an. Allerdings fand ich meine Fassung wieder.
,,Du küsst mich und sagst mir dann das du wegziehst?'', schrie ich ihn an. Ich war wütend. Meine innere Ruhe hatte sich auf der
Stelle verdrückt, sodass ich drohte zu explodieren. Ich war verletzt. Erneut. Ich hatte langsam das Gefühl, dass zwischen uns nie etwas ordentliches laufen könnte. Ich verstand ihn nicht und würde es wahrscheinlich auch nie.
Nachdem Gesagten drehte ich mich um und ging wieder zurück in den stinkenden Saal. Sobald ich den Saal wieder betrat, schlug mir der Duft von Schweiß und Alkohol wieder unter die Nase.
Enttäuscht setzt ich mich in die Chilllounge neben einem Junge, welchen ich nicht kannte. Mit einem Blick schätzte ich ihn auf zwanzig Jahre. Er hatte hellblondes Haarund trug einen schwarzen Smoking, welcher ihm sehr gut stand.
,,Und du bist?'', fragte mich der Junge unerwartet. ,,Ich bin Valerie und du?'',stellte ich ihm eine Gegenfrage. ,,Ich bin Preston'',antwortete er und streckte mir seine Hand freundlich entgegen, welcheich ebenfalls freundlich annahm. Preston? Ein komischer Name, dachte ich mir. ,,Wie stehst du zum Hochzeitspärchen?'',fragte ich ihn neugierig, da ich ihn noch nicht kannte. ,,Ich bin ein weiter Verwandte von der Seite Prince. Und du?'' ,,Ich bin die Tochter von Alex Black'',stellte ich mich vor.
Erst dachte ich, dass dies unser ganzes Gespräch gewesen wäre, allerdings forderte er mich eine kurze Zeit später zum tanzen auf.
Ich überraschte mich selber, als ich den Tanzangebot zustimmte. In dem Moment lief lautstark ''Delicate'' von Taylor Swift. Und ich begann mich zum Takt mitzubewegen.Die ganze Tanzfläche bestand nur aus Menschen, sodass man den Boden nicht sehen konnte. Alle Körper rutschtenaneinander. Etwas überfordert mir der Situation versuchte auch ich mitzutanzen. Nach einer Zeit blendete man völlig aus, dass man zwischen hunderten verschwitzten Personen tanzte. Es glich einem benebelten Gefühl. Ich erinnere mich noch, wie ich viel zu eng mit Preston tanzte.
Gegen vierundzwanzig Uhr verdrückten Preston und ich uns in einen kleinen Nebenraum, welcher auf der anderen Seite des kleinen Schlösschen lag. Schwungvoll öffnete er die Tür des Abstellraums und wir stolperten beide lachend rein.
Kurze Zeit später lagen auch schon seine Lippen auf die meinen. Sanft bewegte er seine auf meine. Es war ebenfalls ein berauschendes Gefühl, wie das tanzen.
Als jedoch seine Hand langsam zu meiner Hand glitt, setzte auch die Vernunft bei mir ein und meine Frustration ließ sich bezwingen, sodass ich mich schnell von ihm löste. ,,Es tut mir leid'',hastpelte ich verdattert, rannte aus dem Raum und ließ Preston allein zurück.Weder Louis noch Preston erblickte ich an diesem Abend nicht mehr. Es wäre so, als wären beide wie vom Erboden verschluckt worden.
Im Nachhinein stellte ich am morgen fest,dass Louis bereits weggezogen war, da kein einziges Möbelstück mehr in seinem Zimmer stand.
Als Louis ging nahm er auch ein Stück meines Herzens mit, aber kein Teil meines Verstandes. Ich wusste, dass irgendetwas gewaltig schief lief. Auch wusste ich, dass ich noch herausfinden musste, was es war und was es mit Louis zu tun hatte.***
Nach der Hochzeit hatte ich nicht mehr viel von meinem Vater oder Jane gehört, da sie zur Zeit in ihren Flitterwochen waren. So kam es, dass Noah und ich mal wieder alleine waren. In dieser Zeit hatte ich viel Zeit über die Geschehnisse der letzten Zeit nachzudenken.
Ich schaute gerade Fernseher, als mir ein Einfall kam.
Schnell sprang ich von dem Sofa auf und suchte im Internet nach Angehörigen vom Opfer Oscar Vitus. Und tatsächlich wurde ich auch relativ schnell fündig. Denn ich fand eine Nummer von einer gewissen Lena Vitus. Flink griff ich zum Telefon und wählte unbedacht die angegebene Nummer.
Dummerweise ging die gewisse Lena Vitus nach ein paar mal piepen tatsächlich ran. ,,Guten Tag. Lena Vitus am Apparat'',vernahm ich eine freundliche Stimme aus dem Lautsprecher.

DU LIEST GERADE
Lügenmeer
Novela JuvenilValerie Black. Ein Mädchen, dessen Familie zerbrach. Ihre Mutter wurde Alkoholikerin und ihr Vater war nie zuhause. Ihre beste Freundin stand ihr zur Seite, aber was ist, wenn sich auf einmal wieder alles ändert? Eine neue Stadt, ein neuer Umkreis u...