Als sich die Tür öffnete, erblickte ich Louis, welcher wie selbstverständlich sich zu mir aufs Bett setzte.
Entsetzt fragte ich ihn, was er hier wolle. Für eine Zeitlang herrschte Stille. Eineunangenehme Stille. ,,Ich weiß wir verstehen uns zur Zeit nicht so gut, aber du weißt genauso wie ich, dass hier irgendetwas zum Himmel stinkt!'',erklärte er mir seinen Verdacht.
Er ließ mich jedoch erst gar nicht antworten, sondern redete direkt weiter.,,Valerie was hältst du davon, wenn wir uns verbünden?''Auf der Stelle fing ich an zu lachen, wofür ich nur einen verwirrten Blick erntete. ,,Sorry aber das klang einfach so was von witzig. Aber ich bin auch misstrauisch geworden, als deine Mutter meinte, dass sie einen Brief erhalten hätte'',teilte ich ihm mit.
Gespannt beobachtete er meine Mimik, wobei ernachdenken zu schien. ,,Was ist, wenn wir einfach die anderen Nachbarn fragen?'', teilteer mir seine Gedanken mit. ,,Na fragen schadet ja nicht'',erwiderte ich. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, als wäre eswie früher. Unerwartet stieß er mich aus dem Bett, sodass ich mit einem lauten Schrei auf den Boden fiel. Aufgebracht richtete ich michwieder auf und fragte ihn aufgebracht, was das sollte. ,,Wir werden mit dem fragen nicht bis morgen warten. Es ist noch nicht sehr spät, also lass los'',gab er bestimmerisch von sich.
Tatsächlich folgte ich seinen Anweisungen. Keine Minute später standen wir schon auf der Straßeund berieten uns wo wir anfangen sollten. ,,Ich bin dafür wir fangen mit dem Haus gegenüber an!'',war Louis Vorschlag und deutete auf das Haus gegenüber dem Haus vonseiner Oma. Achselzuckend stimmte ich ihm zu, sodass wir uns gemeinsam auf den Weg machten. Kurze Zeit nachdem wir an der Türgeklingelt hatten, öffnete uns eine alte Dame die Tür. Sie hattebereits weiße Haare und ich schätzte sie auf Mitte achtzig.
,,Kinder,wie kann ich euch behilflich sein?'',fragte die alte Dame freundlich mit einer brüchigen Stimme.
Schnellübernahm Louis das reden. ,,Ich bin der Enkel von Annie. Und wir haben kurz ein paar Fragen!'' ,,Zu Annie kann ich euch keine Fragen beantworten, denn ich lebte hier erst einen Monat, als sie verstarb. Aber am anderen Ende von Divernon lebt ihre beste Freundin, welche wahrscheinlich euch bessere Antworten geben kann, als ,,weiß ich nicht!'',erwiderte sie freundlich und schrieb schnell auf einen kleinen Zettel etwas auf.
Danach reichte sie Louis den Zettel und sagte, ,,Da wohnt sie''.
Wir bedanken uns noch einmal schnell und machten uns dann auf den Weg zu der Adresse von der besagten besten Freundin.
Zwar war Divernon nicht sehr groß, trotzdem brachten wir nach Goggle maps ganze fünfzehn Minuten bis zur besagten Adresse.
Zu meiner Überraschung trafen wir auf eine Tankstelle. Leise nuschelte ich, ,,Damit habe ich hier nicht gerechnet''.Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich ein leises Schreien vernahm. Auf der Stelle riss ich meine Augen auf und sah zu Louis,welcher anscheinend auch das Schreien vernommen hatte und hellhörig geworden war.
,,Hast du das auch gehört?'',fragte ich ihn trotzdem. Ohne auch nur irgendetwas zu sagen, nickte er mir zu. Er zog mich ohne Vorwarnung am Handgelenk in die Richtung woher der Schrei kam.
Ein erneuter Schrei und wieder zuckte ich zusammen. Louis und ich sahen uns erschrocken an und rannten aufgebracht hinter die Tankstelle woher die Schreie kamen.
Als wir um die Ecke bogen, erblickten wir einen schwarz maskierten Mann,welcher über einen am Boden liegenden Mann gebeugt war. Plötzlich sah ich etwas aufblitzten und der Schrei verstummte. Ich stand wie angewurzelt da. Ich konnte mich nicht bewegen.
Schnell rannte der Mann davon und ließ den am Boden liegenden Mann zurück. Louis schaffte es als erstes aus seiner Starre und rannte augenblicklichzum Mann hin.
Ich beobachtete, wie Louis seinen Zeigefinger und seinen Mittelfinger an den Hals des Mannes legte. Es war bereitsdunkel geworden, sodass ich Louis genaue Emotionen aus seinem Gesicht nicht lesen konnte.
,,Louis was ist mit ihm?'',fragte ich ihn ängstlich. Mein Unterbewusstsein wusste was soeben geschehen war. Doch ich wollte es nicht wahr haben. ,,Valerie er ist tot'',hörte ich Louis Stimme, welche auch anfing ängstlich zu zittern.,,Valerie wir sind Zeugen eines Mordes geworden!'',erwiderte er und wich von der Leiche.
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Lügenmeer
Roman pour AdolescentsValerie Black. Ein Mädchen, dessen Familie zerbrach. Ihre Mutter wurde Alkoholikerin und ihr Vater war nie zuhause. Ihre beste Freundin stand ihr zur Seite, aber was ist, wenn sich auf einmal wieder alles ändert? Eine neue Stadt, ein neuer Umkreis u...