Kapitel 33

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Am nächsten Morgen schreckte ich durch meinen nervtötenden Wecker auf. Gestört vom Wecker, schlug ich unsanft auf ihn, damit er endlich Ruhe gab. Zwar waren noch Ferien, jedoch hatte ich mich mit Madelein verabredet frühstücken zu gehen. Jedoch bereute ich diese frühe Verabredung sehr, da mein Bett verlockender war.

Müde schwang ich meine Beine aus dem Bett und trottete direkt in die Küche, da mein Magen sich laut stark meldete. Neugierig lugte ich in den Kühlschrank. Augenblicklich sah ich den Orangensaft, welcher mich anlächelte.

Zwar wollte ich mit Madelein frühstücken gehen, jedoch glaubte ich, dass ich es so lange nicht ohne Essen aushalten würde, da wir erst in einer Stunde verabredet waren. Schnell schnappte ich mir die Orangensaftpackung und ein Glas dazu.
,,Du schon wach?'',hörte ich Louis Stimme hinter mir. Augenblicklich schoss mir nur eineinziger Gedanke durch meinen Kopf. Sollte ich ihn nach 'Jonathan' fragen? Doch entschied ich mich es auf später zu verschieben.

,,Hallo? Erde an Valerie?!'',vernahm ich Louis Stimme erneut und merkte wie er mit seiner Hand vormeinem Gesicht herumfuchtelte. ,,Oh entschuldige. Ich war in Gedanken vertieft'',fing ich an zu haspeln, wobei ich merkte, wie ich langsam rot anlief.Schnell wiederholte er seine Frage. ,,Ach ich gehe gleich mit Madelein frühstücken'',haspelte ich noch immer nervös.

Prüfend sah er mich an. Ein kühler Blick. Ein Blick welcher mir Angst machte. Leise zischte erbedrohlich, ,,Auch kein Wort zu ihr''.
Ein unangenehmer Schauer lief über mein Rücken. Doch versuchte ich michnicht unterzukriegen und traute mich somit einen mutigen Schritt. ,,Weihst du mich irgendwann noch ein?'', fragte ich ihn selbstbewusst, wobei ich jedes seiner Gesichtszüge beobachtete und analysierte.
Erst zeigte er keine Emotion. Seine Gesichtszüge blieben still und kalt. Doch dann fragte er mich irritiert, was ich meinte.
Aber es entging mir kein Details. Ich merkte, wie ernervös mit seinen Händen spielte. Also bin ich keineswegs auf dem Holzweg, dachte ich mir. Zwar wollte ich ihn erst später darauf ansprechen,doch beschloss ich ihn in diesem Moment nach dem gewissen 'Jonathan'zu fragen, da ich so eine Gelegenheit nicht noch einmal bekommen würde.

,,Wer ist Jonathan?'',fragte ich ihn kalt und trocken geradewegs heraus. Augenblicklich wurde er kreideweiß. Doch anstatt nervös zu werden, schwang seiner erschrockener Ausdruck zu einem wütenden Ausdruck hinüber. Sein eben noch so weißes Gesicht, wurde rot. Angsteinflößend baute er sich vor mir auf und kam noch ein Schritt näher.
,,Das geht dich ein Scheißdreck an'',flüsterte er bedrohlich. Es hörte sich so an, als würde er jeden Moment vor Wut platzen. ,,Anscheinend ja schon. Warum weißt du alles über mein Leben, aber ich nichts über deines?!'',entgegnete ich ebenfalls wütend.

Wütend erwiderte er,,,Wir sind nur Stiefgeschwister, welche sich nichts zu sagen haben''. Danach verließ er aufgebracht die Küche. Geschockt sah ich ihm hinterher. Plötzlich war der gesehene Mord in den Hintergrund gedrängt und meine verletzten Gefühle traten wieder ans Licht. Gefühle, welche ich versuchte zu verdrängen. Verdrängen in eine dunkle Ecke.

Sobald ich mich vom Schock erholt hatte, zog ich mich in Windeseile um. Ich hatte gerade den letzten Spiegelcheck gemacht, als es schon unten ander Tür klingelte.
Schnell eilte ich die Treppe herunter, zog mir die Schuhe an und sprang dann in Madeleins Auto. ,,Hey Süße wie geht es dir?'',begrüßte mich Madelein fröhlich. Ihre Hände umschlungen fest das Lenkrad des Autos. ,,Wie kannst du nur wieder so motiviert sein?'', fragteich sie verdattert. ,,Warum auch nicht? Die eigentliche Frage ist doch, warum du so schlecht gelaunt bist?!'', erwidertesie fröhlich und fuhr langsam mit dem Auto los.

,,Frag lieber nicht nach, denn Louis und ich haben uns heute schon wieder wegen einer Kleinigkeit gestritten'', entgegnete ich genervt und hoffte ins geheime, dass sie nicht nachfragen würde weswegen wir uns genau gestritten hatten.
,,Weswegen seid ihr eigentlich schon wieder zurück? Ich dachte ihr wolltet dort fast eine Woche bleiben?'' ,,Na das war selbst für uns eine ganz überraschende Sache'',erwiderte ich. Verwirrt schaute sie drein. ,,Wie meist du das denn jetzt?'' ,,Es stellte sich heraus, dass Janes Mutter Annie bereits vor Jahren verstorben sei und niemand wusste das sie Angehörige hatte''. ,,Warum wusste denn niemand davon?'',löcherte sie mich mit der nächsten Frage.

,,Sie meinte zu mir, dass sie mit ihrer Mutter seit Jahren nicht mehr gesprochen habe, da ihr Mutter mit der Wahl ihres ersten Mannes nicht zufrieden gewesen war. Also mit dem Dad von Louis''. Kaum kenntlich nickte sie, während sie auf den Verkehr fixiert war.

,,Aber bitte lass uns heute weder meine Familie noch Louis erwähnen. Ich muss dringend abgelenkt werden'',stöhnte ich erschöpft auf. Auf der Stelle schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht.

,,Glaub mir das bekomme ich hin''.

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