Kapitel 37

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Nach Louis sehr kopierten Rede kam die Hochzeitsfeier erst richtig in Schwung. Der Alkohol floss, die Bäuche wurden vollgestopft und auf der Tanzfläche wurde zu den wildesten Liedern getanzt.
Im ganzen Saal machte sich der absurde Geruch von Alkohol breit, sodass ich beschloss nach draußen zu gehen. Es war bereits zehn Uhr abends. Sobald ich nach draußen trat, schlug mir die frische Luft entgegen und ich hatte endlich wieder das Gefühl atmen zu können. Ich setzte mich auf eine Bank, welche etwas abgelegen lag.

Ich spürte den sanften Wind auf meiner Haut, wobei ich die Stille der Nacht genoss. Man vernahm nur die gedämpfte Musik aus dem Saal.
Ich lehnte meinen Kopf zurück und lauschte den Klängen des Abendwindes. Mit jedem Ton drehte sich mein Gedankenrad in meinem Kopf ein wenig langsamer. Der Wind fegte sanft über meine Haut, wodurch sich seine leichte fast kaum sichtbare Gänsehaut auf meiner Haut bildete.
Es war perfekt, bis sich ich hörte, dass sich die Tür des Gebäudes öffnete und eine andere Person auf mich zu steuerte. Ich ließ mich jedoch nicht beirren und lehnte meinen Kopf erneut zurück, um den Klängen des Abendwindes zu lauschen.

,,Du scheinst dich tierisch über die Hochzeit zu freuen?'',vernahm ich ein sarkastisches Kommentar von Louis von der Seite,
welcher sich neben mich auf die Bank gesetzt hatte. ,,Was willst du hier Louis?'',fragte ich ihn genervt. In solchen Momenten sollte der Traumprinz kommen und nicht der Albtraum, dachte ich mir.
,,Ich will nur reden''. Verächtlich schnaufte ich und sagte dann, ,,Worüber sollen wir denn reden? Wir haben uns nichts zu sagen'', flüsterte ich wütend und drehte langsam meinen Kopf zu ihm.
Jedoch konnte ich ihn nicht wirklich erkennen, da es bereits dunkel war. ,,Ich will mich entschuldigen. Ich war ein Idiot und du hast jedes Recht auf mich sauer zu sein'',stammelte er nervös. Man merkte auf Anhieb, dass es ihm nicht nur schwer fiel, sondern das er sich auch nicht häufig entschuldigte.

Plötzlich legten sich weiche Lippen auf die meine. Erst wollte ich ihn wegstoßen und ihn anschreien, was das sollte. Doch tat ich nichts der gleichen. Mein Bauch begann zu  kribbeln. Es fühlte sich an, als ob ein Feuerwerk in meinem Bauch explodieren würde. Es war intensiver als zuvor.
Auf einmal wurde mir bewusst, wie lange ich mich wirklich nach ihm gesehnt hatte.
Sobald sich unsere Lippen wieder voneinander gelöst hatten, fragte ich ihn, was das war. Jedoch dachte er gar nicht daran auf meine Frage zu antworten, da ihm anscheinend noch etwas ganz anderes auf der Seele brannte.

,,Ich muss mit dir über noch etwas anderes reden!'',fing er vorsichtig an. Skeptisch sah ich ihn an. Ich wusste nicht, ob ich mich fürchten sollte oder ob ich mich freuen sollte. ,,Ich will es einfach hinter mich bringen'',sprach er sich Mut zu, was mich wiederum verunsicherte.
Doch dann ließ er dich Bombe platzten und sagte schnell,

,,Valerie ich werde wieder zu meinem Vater ziehen''.

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