Teil 66

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*Jasmine's Sicht*

Als ich meine Augen aufschlage ist es draußen hell und die Sonne scheint. Von dem Wetter heute Nacht ist nichts mehr zu sehen und mein Körper ist glücklicherweise auch nicht mehr am zittern, sondern unter Rye's Decke ist mir angenehm warm.

Langsam drehe ich mich um und schaue in das friedlich schlafende Gesicht meines Bruders. Seine Haare hängen ihm tief in die Stirn und sie sind ganz zerzaust. Er sieht so süß aus. Ich bin froh bei ihm zu sein. Wäre ich bei Andy aufgewacht, wäre das schrecklich komisch geworden.

Andy. Ich vermisse ihn. Wie gerne ich ihn jetzt sehen würde, einfach meine Lippen auf seine legen. Ich hab über reagiert, ich hätte es akzeptieren müssen. Die Musik ist für Andy das wichtigste und das weiß ich. Ich, als seine Freundin, sollte es ganz genau wissen. Ich hätte nicht so reagieren sollen.

In der Nacht habe ich es so sehr bereut mich mit ihm gestritten zu haben. Ich wollte einfach nur noch zu ihm, aber ich wusste nicht wie. Ich hatte keine Ahnung wo ich mich befand aber mein Herz wollte dringend zu meinem Freund.

Als Rye meinte, dass wir nun alle ins Bett gehen würden war ich etwas enttäuscht aber ich habe es akzeptiert. Ausgeruht können Andy und ich uns bestimmt besser vertragen und das ist alles was ich will.

Ich kann nicht widerstehen und fahre Rye lächelnd durch seine weichen Haare. Seine Augenlider fangen an zu zucken und langsam schlägt er seine Augen auf. Er blinzelt ein paar mal bevor sein Blick auf mir liegen bleibt und ein Lächeln auf seinen Lippen erscheint.

"Hey, Jas. Wie geht's dir?", fragt er leise und schaut mich besorgt an.

"Mir geht's gut, Rye. Mach dir keine Sorgen aber ich sollte das mit Andy klären", lächel ich ihn beruhigend an und setze mich auf.

"In Ordnung. Geh zu ihm aber ruhe dich trotzdem noch etwas aus. Die letzten Tage hast du viel durchmachen müssen", lächelt mich Rye an und kurz nicke ich, bevor ich von seinem Bett herunter klettere.

In meinem Schlafanzug, den ich mir gestern nach dem baden angezogen habe, tapse ich den Flur entlang. Das ganze Haus scheint leise. Anscheinend ist noch niemand wach. Vor Andys Zimmertür atme ich tief durch und öffne dann einfach die Tür.

Als ich sie leise hinter mir schließe sehe ich, dass Andy noch schläft. Er sieht so unfassbar süß aus, aber auf seinen Lippen liegt kein Lächeln, so wie sonst meistens, und das lässt auch mein Lächeln verschwinden.

Das gestern war zu krass. Sowas sollte nicht passieren und ich schwöre, dass ich mich nie wieder mit ihm streiten werde.

Langsam gehe ich zu seinem Bett herüber und setze mich zaghaft auf seine Bettkante. Er ist nur halb zugedeckt, seine Haare stehen ihm wild vom Kopf ab und seine Wimpern liegen friedlich aufeinander. Seine Haut wirkt noch etwas blasser und er sieht wirklich unglücklich aus.

Sanft strecke ich meine Hand nach ihm aus und lege sie an seine Wange. Mit meinem Daumen fahre ich liebevoll über seine Haut und kurz darauf schlägt er seine Augen auf.

Als Andy in meine Augen schaut schreckt er hoch und setzt sich sofort in seinem Bett auf. Doch als er mein Lächeln sieht entspannt er sich wieder etwas.

"Gut geschlafen, Babe?", frage ich lächelnd und rutsche ein Stück näher an ihn heran. Kurz schaut er mich verwirrt an und ein kleines, irritiertes Lächeln erscheint auf seinen Lippen.

"Naja, nicht wirklich. Aber...", murmelt er und will schon weiter reden, doch ich lege meinen Finger auf seine Lippen, wodurch er schweigt.

"Da können wir später immer noch drüber reden, in Ordnung?", lächel ich meinen Freund an und lehne mich soweit vor, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann.

Changes  (Roadtrip Fanficton) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt