Teil 56

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*Rye's Sicht*

"Wann lasst ihr meine Schwester gehen?", frage ich zaghaft um das Mädchen nicht zu verärgern und Jasmine somit in Schwierigkeiten zu bringen.

"Ryan, ich verspreche dir, dass du sie wieder bekommst. Aber jetzt genieß einfach die Zeit", lächelt sie mich an und gibt mir einen Kuss, den ich nur ungerne erwidere. Aber ich weiß, dass ich keine andere Chance habe und ich würde alles tun um Jasmine wieder zu bekommen, wirklich alles.

"Wollen wir zwei nicht etwas in dein Zimmer gehen?", lächelt sie mich an und ehe ich irgendwas sagen kann hat sie mich schon aus der Küche heraus gezogen und schleppt mich die Treppen hoch.

Wir sollten weniger Vlogs hochladen, denn sie weiß ganz genau wo mein Zimmer ist und irgendwie macht mir das Angst.

Bisher habe ich nie so wirklich darüber nachgedacht. Aber die Roadies kennen eigentlich unser komplettes Haus und wenn hier jemand einbrechen würde, wüssten sie ganz genau wo was ist.

Alleine der Gedanke daran treibt mir einen Schauer über den Rücken und lässt mich erschaudern.

In meinem Zimmer zieht sie mich sofort unter mein Bett, vor den großen Fernseher und lässt sich auf die Matratze fallen. Mich zieht sie direkt hinterher und kuschelt sich an meine Seite.

Gequält lasse ich alles über mich ergehen. Sogar, dass sie meinen Arm nimmt und ihn über sich legt, sodass sie noch näher an mich heran kann.

"Ich wusste, dass wir irgendwann hier so liegen werden", murmelt sie ruhig und greift nach meiner anderen Hand, mit der sie ihre Finger verschränkt.

Oh Gott, sie ist so krank. Hoffentlich sind wir sie bald los! Die drei brauchen wirklich professionelle Hilfe!

"Ich nicht", meine ich ganz trocken und wenig begeistert.

Sofort hebt sie ihren Kopf, sodass sie mich direkt anschauen kann und blickt mir böse in die Augen. Scheinheilig fange ich an zu lächeln und nach einem kurzen prüfenden Blick, legt sie ihren Kopf zurück auf meine Brust.

"Kann ich sie sehen?", frage ich nach einer Weile zaghaft, in der Stille herrschte, worüber ich nicht gerade böse war.

Seufzend setzt sie sich auf und schaut mich kurz etwas genervt an, bevor sie ihr Handy heraus holt.

"Ich weiß ja, wie viel sie dir bedeutet", lächelt sie sanft und innerlich Ekel ich mich vor ihrer Art. Wie kann man nur so falsch sein?

Sie tippt etwas auf ihrem Display herum und setzt sich dann näher neben mich. Mal wieder legt sie meinen Arm um ihre Schulter und kuschelt sich näher an mich heran.

Ihr Handy hält sie zwischen uns und darauf ist Jasmine zu sehen.

Meine Arme kleine Schwester, sie sieht so fertig und erschöpft aus. Ihre Wangen sind immer noch Tränen überlaufen und ihre Schminke ganz verwischt.

"Hat sich jemand um ihre Platzwunde gekümmert?", frage ich das Mädchen neben mir und schaue weiter besorgt meine kleine Schwester durch das Handy an.

"Nein, aber wenn es dir wichtig ist, kann ich es nachher machen wenn ich nochmal zu ihr fahre", meint sie und hört sich leicht genervt an.

"Das wäre super", murmel ich etwas abwesend und werde sofort hellhörig als Jasmine ihren Kopf zur Seite dreht und sich mit ihrem gesamten Körper etwas anders hinsetzt. Sie sieht unfassbar gequält aus und als hätte sie schlimme Schmerzen.

"Ich mache alles was du willst, wirklich alles. Aber verletz meine Schwester nicht mehr", meine ich zu ihr und schaue sie etwas flehend an.

"Ich mag deine Einstellung, Ryan. Aber ich kann dir nichts versprechen. Die anderen müssen sich auch gut benehmen, nur dann kann ich sie verschonen. So lange einer von euch auch nur den geringsten Widerstand leistet wird sie leiden", lächelt sie und fährt mir durch meine Haare, bevor sie mir einen Kuss auf die Wange gibt.

"Kommst du mal?", platzt plötzlich eines der anderen Mädchen in meinen Raum und schaut ihre Freundin an. Seufzend steht sie auf und sofort gehe ich den zwei hinterher.

"Was ist passiert?", fragt sie ihre Freundin auf dem Weg nach unten und schaut sie fragend an.

"Andy hat die Kontrolle über sich verloren", meint sie und ein gemeines Lächeln legt sich auf ihre Lippen. Auch die andere fängt sofort an zu grinsen.

"Ryan, tut mir leid für dich. Aber du weißt, dass ich ihr jetzt weh tun muss", grinst sie mich an und dreht sich kurz zu mir um. Geschockt schaue ich sie an. Nein, das kann sie nicht machen!

"Nein! Bitte, ich mach alles was du willst, wirklich alles! Bitte verschon sie! Jasmine kann doch nichts dafür! Du kannst mir wehtun!", flehe ich sie schon fast an und fasse an ihre Schulter, als wir in die Küche kommen.

Sofort schauen mich die Jungs besorgt an und Andy sieht ziemlich bedröppelt aus.

"Wieso sollte ich dir weh tun wollen, Baby?", fragt sie mich lächelnd und nimmt ihr Handy wieder in die Hand.

"Bitte! Quäl mich ruhig, mach alles was du willst! Bitte, ich flehe dich an!", flehe ich weiter und schaue sie verzweifelt an.

"Ryan, so sehr ich deinen Einsatz auch zu schätzen weiß. So funktioniert das leider nicht", lächelt sie mich scheinheilig an und streicht über meine Wange.

"Andy, komm doch zu mir. Dann siehst du besser", fordert sie meinen Kumpel auf und langsam kommt er zu uns getrottet. Tränen glitzern in seinen Augen und man sieht deutlich, wie sehr er es bereut und, dass es ihm gerade nicht sonderlich gut geht.

Das Mädchen lächelt Andy an, zieht mich auch neben sich, sodass ich ebenfalls auf ihr Handy schauen kann.

"Dann wollen wir doch mal schauen", grinst sie und wieder fängt Jasmine's Körper an zu zucken und ein Schreien verlässt ihren Körper.

"Bitte hör auf damit! Ich mache alles was du willst! Sag mir irgendwas, ich machs! Ich mach wirklich alles", flehe ich sie an und wende meinen Blick von ihrem Handy Display ab. Ihre Schreie höre ich trotzdem und es folgen noch ein paar.

Das Schreien tut mir im Herzen weh und erneut brennen Tränen in meinen Augen.

"Oh Armer Ryan. Ganz ruhig. Gleich wird's aufhören", lächelt sie mich sanft an und zwei weitere Male schreit Jasmine noch auf, bevor sie verstummt und nur noch leise vor sich hin weint.

Das Mädchen schaltet ihr Handy wieder aus und steckt es weg.

"Andy, ich an deiner Stelle, würde mich lieber benehmen", grinst sie meinen Kumpel an, dem stumm die Tränen übers Gesicht laufen.

Andy sieht so kaputt und gebrochen aus. Mein bester Freund. Sein Anblick bricht mir mein Herz.

"Ryan, machst du uns einen Tee?", fragt sie mich lächelnd, streicht meine Wange entlang und langsam nicke ich.

Mit gesenktem Kopf gehe ich an den Jungs vorbei, in die Küche, und spüre deutlich, die traurigen und besorgten Blicke der Jungs auf mir.

Kurz wische ich mir zwei Tränen weg, die meine Wangen hinab laufen und mache mich daran Tee zu machen.

"Welchen Tee?", frage ich sie über die Küchenzeile hinweg. Ich will sie bloß nicht verärgern, sondern alles richtig machen.

"Nimm deinen Lieblingstee, Baby", lächelt sie mich an und nickend mache ich den Tee fertig.

Ich brauche Jasmine wieder! Ich halte es nicht mehr lange aus ohne meine kleine Schwester!

Wie würdet ihr euch an Rye's Stelle fühlen?

Und wie an Andy's Stelle?

Lasst gerne Feedback da! <3

Changes  (Roadtrip Fanficton) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt