Vorsichtig öffnete ich die Tür des Gebäudes und schlüpfte durch den Spalt. Ein süßlicher Geruch drang in meine Nase und ich wusste sofort, dass ich nicht allein bin. Mit langsamen Schritten schlich ich durch die staubigen Gänge des Ballettstudios und lauschte aufmerksam. Ich schaute mich um und entdeckte ein Schild neben einer Tür. Ich wischte mit der Hand über die staubige Oberfläche. Spiegelsaal stand in großen Buchstaben auf dem Schild. Neugierig drückte ich die Tür auf und der süße Geruch verschwand. Verwundert zog ich meine Augenbrauen zusammen und ging in den Raum.
Es gab sehr viele Spiegel. Okay, deswegen heißt der Raum auch so. Vor den Spiegeln standen Stützbalken, an welchen man sich abstützen konnte. Auch diese waren leicht verstaubt. Es war seit geschätzten zwei bis drei Jahren keiner mehr in dem Studio. Im entfernteren Teil des Studios konnte ich etwas Rascheln hören. Hier ist also wirklich jemand. Am Anfang hatte ich gedacht, dass sich mein Bauchgefühl täuschte, aber dies war wohl doch nicht so. Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun. Mein Herz schlug etwas schneller, allerdings versuchte ich mich wieder zu beruhigen, denn, wenn hier wirklich ein Vampir war, vielleicht sogar James, dann muss ich so unauffällig wie möglich sein.
Nachdem sich mein Herz etwas beruhigt hatte, ging aus dem Raum raus und lief weiter, um das Gebäude weiter zu erkunden. Auf dem Gang waren noch weitere Säle und ein Turnier- und Wettkampfsaal. Der Gang teilte sich am Ende und ging in drei Richtungen weiter. Gerade aus, nach links und nach rechts führten die drei Gänge. Einer sah gruseliger aus als der andere. Außerdem war es dunkler als im ersten Abschnitt. Ich schaute mich um und wählte den linken Gang, welcher mir etwas freundlicher mit seiner hellblauen Tapete erschien. Zwar war die Tapete in einem schlechten Zustand, aber der Gang sah nicht so kalt und kahl aus wie die anderen zwei Gänge.
Ich ging weiter und bemerkte, dass sich hier zwei Abstellkammern befanden, aber sonst nichts. Auch bemerkte ich, dass dies eine Sackgasse war. Ich lief wieder zurück und stolperte über Mäuse und Ratten, die über den verstaubten Boden rannten. An dem Gang, von dem ich herkam, nahm ich den rechten Weg. Ich weiß nicht, warum ich diesen Weg nahm, aber etwas in mir sagte, dass ich nicht den mittleren Gang nehmen sollte. Dieser Gang war allerdings um einiges dunkler, weshalb ich eine kleine Flamme auf meiner Handfläche erscheinen ließ. Ich erschreckte, als ich die Schatten an der Wand erblickte.
Ich beruhigte mich wieder etwas, da es nur Schatten waren, die mich nicht angreifen würden. Noch nicht. Mit langsamen Schritten lief ich durch den Gang. Es waren keine Türen zu sehen. Wahrscheinlich ist dies auch eine Sackgasse. Ich schaute mich um und erblickte Vasen und Gemälde. Wahrscheinlich waren die Besitzer ziemliche Freunde von Antiquitäten und Verziehrungen des Hauses aus dem achtzehnten oder neunzehnten Jahrhundert. Die Vasen sahen sehr alt aus. Mein Atem wurde ein Ticken schneller und die Flamme auf meiner Hand bewegte sich unruhig hin und her.
Mein Gefühl sagte mir, dass ich schnell von dem Gang weggehen sollte. Allerdings war ich von Natur aus sehr neugierig, weshalb ich natürlich nicht auf mein Gefühl hörte, sondern weiter durch den Gang ging. Schritte erklangen hinter mir und kamen immer näher. Ich drehte mich um und erblickte-
niemanden.
Verwundert zog ich meine Augenbraue nach oben und drehte mich wieder um. Mein Herz setzte einen Schlag aus, um danach doppelt so schnell weiter zu schlagen. Sein diabolisches Grinsen zierte sein Gesicht. Seine Haare waren wie immer perfekt gelegen und ich starrte ihn wie ein verschrecktes Häschen an.
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Prinzessin der Gestaltwandler
Fiksi PenggemarIch schaute mich um und entdeckte ein Schild neben einer Tür. Ich wischte mit der Hand über die staubige Oberfläche. Spiegelsaal stand in großen Buchstaben auf dem Schild. Neugierig drückte ich die Tür auf und der süße Geruch verschwand. ☆☆☆ Ich ver...