6 | work now!

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Mit gehobener Augenbraue lasse ich meinen Blick über die Klasse wandern.

Da gibt es die typischen Streber, welche mit dem Arbeitsauftrag schon vor einer Viertelstunde fertig waren und schon nach Zusatzarbeit gefragt haben.

Das Mädel in der Ecke, welches immer noch mit dem Kopf auf dem Tisch schläft.

Die, die so tun als würden sie arbeiten und die, die sich noch nicht mal die Mühe machen zu verstecken, dass sie nichts tun.

Da gibt es außerdem noch die Brünette, die mittlerweile vom Mädchenklo zurück gekehrt ist und mit immernoch knallroten Wangen den Arbeitsauftrag erledigt und dabei immer mal wieder zu dem Lilahaarigen rüberschaut.

Und dieser- Das darf doch nicht wahr sein!

Leise stehe ich auf und bewege mich mit schnellen Schritten auf die letzte Reihe zu.

Das die Lehrer ihn alleine in diese Reihe gesetzt haben wundert mich überhaupt nicht.

Immernoch darauf bedacht keine lauten Geräusche zu verursachen um die Klasse nicht auf mich aufmerksam zu machen, ziehe ich den Stuhl neben Taehyung zurück und setze mich darauf.

Der Junge stoppt die Bewegung seiner Hand, hat sie allerdings immernoch in seiner Hose und schaut zu mir hoch.

"Wie war das mit du sollst den verdammten Arbeitsauftrag machen?!"

Er verzieht keine Miene, lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und beginnt wieder seine Hand zu bewegen. Provokant sieht er mir dabei ins Gesicht.

Wären wir hier in einem Cartoon, würde mir jetzt Dampf aus den Ohren kommen.

Doch ich bleibe ruhig, versuche mir nichts anmerken zu lassen und überlege, was ich jetzt am besten tun könnte.

Taehyung hingegen scheint meine Anwesenheit komplett egal zu sein. Er hat sich mittlerweile auf die Lippe gebissen und seine Bewegungen verschnellert.

Das. Kann. Doch. Nicht. Wahr. Sein.

Warum müssen Teenager in dem Alter alle so notgeil sein? Ich kann nicht anders als meine Augen zu rollen. Erneut. Zum bestimmt fünften Mal diese Stunde.

Einfach nur hier rum sitzen und meine Schüler die Kontrolle gewinnen lassen werde ich aber definitiv nicht, weshalb ich bestimmt sein Heft und Buch aufschlage.

"Arbeitsauftrag. Jetzt."

Gefährlich sehe ich ihn an, doch dieses Assikind zeigt mir nur mit der Hand, welche nicht in seiner Hose ist, den Mittelfinger und macht genauso weiter wie zuvor.

Mit einem Ruck ziehe ich ihn vorne am Stuhl näher zum Tisch. Meine Hand befindet sich so zwischen seinen Beinen. Mit emotionslosem Gesichtsausdruck lege ich meine Hand auf seinen Schritt und drücke zu.

𝐒𝐀𝐕𝐀𝐆𝐄 | jjk.kth ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt