Hidden Opener

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Flashback


„Es tut mir leid. Ich wollte dass alles nicht. Bitte glaub mir, ich wollte dich nie verletzen."
▐▐

„Kommt dir diese Stimme bekannt vor?"

Ein Kopfschütteln.

„Nein?", frage ich nochmal nach.
Wieder ein Kopfschütteln.

„Bekomme ich sie jetzt bitte wieder zurück?"

„Was zurückbekommen?", frage ich gespielt unwissend.

„Sie wissen was ich meine!", bekomme ich gereizt als Antwort.

„Nein ich weiß es nicht, sag es mir. Kläre mich auf." Ich lehne mich zurück und blicke meinem gegenüber ins blasse Gesicht.

Wartend auf eine Antwort, Reaktion, irgendetwas. Vergeblich. Man hört nur das nervöse Atmen, welches durch die Stille noch lauter vorkommt.

„Warum bist du plötzlich so nervös?"

„Ist es, weil du weißt dass ich dich durchschaut habe?", spreche ich ruhig meine Gedanken aus.

Doch wie erwartet bekomme ich auch hier keine Antwort. Stattdessen mustert mein gegenüber den Boden, versteckt die Finger unter den Ärmeln des Pullovers und kaut nervös auf der Unterlippe rum.

Wieder erfüllt die altbekannte Stille den, durch die Wetterbedingungen, dunklen und kalten Raum.

Ich beobachte wie der Gewitterregen das Fenster nass macht. Wie die Regentropfen das kühle Glas runter perlen und sich im Anschluss auf dem Fensterrahmen absetzen. Ein Donner ertönt und es scheint als ob sich das dunkle Violett des Himmels in ein noch dunkleres verfärbt.

Durch den starken Wind fängt das Fenster an zu klappern. Ich stehe rasch auf um es zu schließen. Als ich jedoch das Fenster schließe, sehe ich zufällig in das leicht beschlagene Glas welches eine Bewegung im Hintergrund reflektiert.

Perplex drehe ich mich um und sehe, dass der davor besetzte Platz nun leer ist. Ein quietschendes Geräusch lässt mich aufmerksam zu der weit offenen Tür hochschauen.

Mit schnellen Schritten gehe ich durch die Tür raus zum Gang. In der schlechten Belichtung erkenne ich nur teilweise die Silhouette einer Person die den Gang runter läuft und anschließend, gefolgt von ihrem Schatten, hinter einer Tür verschwindet.

Angespannt streiche ich mir eine Strähne aus dem Gesicht und atme dabei aus. Schnell gehe ich zurück ins Zimmer und schließe die Tür.

Ich brauche Hilfe. Ich kann das hier nicht alleine schaffen. Dies ist größer und schwieriger als all meine bisherigen Erfahrungswerte.

Scharf nachdenkend sehe ich aus dem Fenster, als es mich schlagartig trifft.

Hastig gehe ich zu meinem Schreibtisch und nehme das Telefon zur Hand. Ich tippe die altbekannte Nummer ein und warte auf das Läuten. Nach wenigen Malen des Läutens ertönt auch schon die bekannte Stimme.

„Anderson am Apparat, wie kann ich,- Phill! Ich bin's! Hast du Zeit? Kann ich schnell vorbeikommen!?", unterbreche ich ihn stürmisch.

„Äh Ja, natürlich. Komm vorbei. Was ist denn los, ist etwas passiert?"

„Erkläre ich dir später! Ich muss jetzt auflegen, bin in 20 Minuten bei dir!", und damit lege ich schnell auf und suche den kleinen Schlüssel.

Als ich ihn unter der Tischmatte finde, öffne ich schnell die Schublade des Schreibtisches und nehme die Kiste raus. Ich sperre sie kurz auf und versichere mich ob noch alles drinnen ist, ehe ich sie wieder schließe und die Schublade wieder zu Mache.

Gerade als ich mit der Kiste in der Hand raus gehen will, fällt mir etwas ein. Ich drehe mich zu meinem Schreibtisch um und nehme den, unter der Tastatur versteckten, Ersatzschlüssel den ich anfertigen ließ.

Schnell nehme ich noch ein kleines Post-It und schreibe die Adresse von Phill auf, ehe ich die beiden Sachen wahllos in irgendeiner der Patientenakten im Regal gegenüber verstecke. Mit einem mehr als unsicherem Gefühl verlasse ich dann stürmisch den Raum.






thequiet_screamer💕🤟🏼

R.E.M. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt