R.E.M. ✓

The Light will guide you

Dr. Jones

Immer noch verstört und sichtlich verängstigt saß ich alleine in meinem Arbeitszimmer. Als Ethan wortlos die Sitzung verlassen hatte, hinterließ er nicht nur eine lockere Schraube beim Zuschlagen der alten Holztür, sondern auch einen nahezu paralysierten Schockzustand, aus dem ich mich nicht befreien konnte.

In der Garnitur lehnend schaffte ich es noch immer nicht mich zu bewegen und starrte in die leere.

Vielleicht musste ich meine Meinung über Ethan nochmal überdenken. Konnte es sein dass ich mich geirrt hatte? War Ethan doch gefährlicher als ich dachte? Hatte Olivia recht?

Olivia? Da fiel es mir schlagartig wieder ein. Wie aus Reflex löste ich mich aus meiner Position und sprang förmlich auf. Augenblicklich rannte ich zum Schreibtisch und öffnete hektisch jede Schublade, durchstöberte jeden ihrer Inhalte und hob jeden Gegenstand zwei Mal auf. Das Telefon, der Stifte befühlte Behälter, die Tastatur sogar den Monitor, doch ich wurde einfach nicht fündig. Nirgends konnte ich den kleinen grünen Zettel finden.

Dabei war ich mir doch so sicher dass ich ihn hier irgendwo versteckt hatte. Ich wusste noch ganz genau, wie ich vor einigen Tagen nach dem Gespräch mit Olivia hier her stürmte. Sie sprach etwas über einen grünen Faden und da fiel mir sofort dieser Zettel ein. Sofort rannte ich hier her und suchte ihn überall, als ich ihn dann in Ethan's Patientenakte fand, wusste ich dass dies die Antwort für all meine Fragen war.

Doch jetzt fragte ich mich warum ich nicht schon damals zur Adresse fuhr die auf dem Zettel stand.

Mitgenommen ließ ich mich auf den Sessel fallen und legte dabei meine Arme, gefolgt von meinem Kopf, auf den Tisch und schloss die Augen.

So tief in Gedanken versunken wie ich war, hörte ich dieses bekannte seltsame Geräusch nicht. Erst als die Tischlampe neben mir auf einmal den Geist aufgab, schlug ich die Augen auf.

Da war es wieder, dieses komische Schreien!

Abrupt hob ich meinen Kopf. Beängstigt sah ich mich um, doch es war nichts zu hören geschweige den sehen.

Wie es aussah, verlor ich langsam aber sicher den Verstand.

Die Dunkelheit brach schon ein und die Nacht stand somit schneller als sonst vor der Tür. Der Raum war sehr dunkel und wurde hauptsächlich von Mondlicht beleuchtet.

Niedergeschlagen Strich ich mir durchs Haar und sah in die leere, bis mir ein kleiner Schatten am Metallfuß der Tischlampe ins Auge stach.

Verwirrt über die dreieckige Form des Schattens versuchte ich die Lampe an zu machen, doch diese hatte wie auch alles andere in diesem Gebäude ihren eigenen Willen und verweigerte sich mir Licht zu spendieren.

Neugierig strich ich über den Flachen Metallfuß und bemerkte das sich die Stelle des Schattens anders anfühlte als das restliche Metall.

Wieder strich ich über den dunklen Schatten und bemerkte beim genauerem hinsehen, dass es eigentlich kein Schatten war. Dies wurde mir auch bestätigt, als ich daran rum spielte und entdeckte dass es sich bewegte.

Mit großen Augen fiel es mir plötzlich wieder ein. Rücksichtslos warf ich die alte Lampe mit einem lauten krachen um. Da lag er.

thequiet_screamer 💕🤟🏼