She's Back

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Dr. Jones

Das leise Klopfen der Tür ließ mich meine Augen aufschlagen. Sofort rappelte ich mich auf und strich mir die blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Die Beine überkreuzend und den Notizblock enger an mich drückend räusperte ich mich, ehe ich mit einer sanften Stimme die bekannte Person zum Eintreten bat.

„Hallo, Ethan. Setz dich doch bitte.", lächelte ich ihm freudig entgegen und bot ihm mit einer Handbewegung einen Platz auf dem Sofa vor mir an.

Ein spärliches Lächeln zeigte sich mir und mit viel Müh und Not schleppte er sich zum besagten Möbelstück, ehe er sich schwerfällig mit zusammengezogenen Beinen nieder ließ.

„Wie geht es dir denn heute, Ethan?", fing ich das Gespräch an, während ich den Notizblock öffnete.

„Dr. Jones würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir gleich zum Punkt kommen?", ertönte seine gelangweilte Stimme. Die Nägel betrachtend ließ er ein Bein vom Sofa baumeln und zog abwartend eine Augenbraue hoch.

"Okay, wenn es dir so lieber ist.", stotterte ich etwas durch seine unerwartete Verhaltensweise.

Hastig blätterte ich in meinem Notizblock rum, bis ich eine Notiz mit Fragezeichen dahinter entdeckte.

„Gut, wie hast du eigentlich die Kassetten bekommen, Ethan?", fragte ich, nachdem ich mir selbst diese Frage stellte. Die ganze Zeit über erzählte er über diese Kassetten, aber er hatte nie erwähnt wann er diese denn eigentlich bekam.

Mit einem Schlag änderte sich seine ganze Erscheinung. Momentan durchbohrten mich seine kalten, von dunklen Wimpern umrandeten, Haselnussfarbenen Augen.

Es schien, als hätte er Schwierigkeiten eine passende Antwort zu finden. Nervös leckte er sich über die Unterlippe, doch er brach nicht den Blickkontakt. Im Gegenteil. Es schien, als versuchte er meine Gedanken zu lesen um sich eine passende, mich überzeugende, Antwort zurechtzulegen.

Er fing an zu sprechen, wurde aber sofort unterbrochen als ein unüberhörbares Schreien, gefolgt von lauten zusammenkrachenden Gegenständen, zu hören war.

Gleichzeitig sahen wir zur Tür. Schnell warf ich den Notizblock beim Aufstehen auf die Sitzgarnitur und ging rasch zu ihr um sie zu öffnen.

Die Tür aufmachend blieb ich fassungslos stehen. Zu sehen war Alison, die schreiend von mehreren Pflegern gehalten wurde. Um sie herum haben sich einige Patienten weinend und verängstigt versammelt oder in irgendeine Ecke verkrümelt.

Das Chaos war nicht zu übersehen, überall lagen Glasscherben und eine suspekte rote Flüssigkeit schlich sich über den ganzen Gang. Rundherum waren einige Servierwagen komplett demoliert und in Einzelteile vorzufinden.

Offensichtlich hatte sie wieder einen Zusammenbruch. Doch ich dachte sie wurde längst entlassen?

Geschockt von dem Szenario sah ich nach unten und sah wie sich eines der kleinen Servierwagen Räder löste und in meine Richtung rollte.

Gerade als ich einen Schritt nach vorne machen wollte stand plötzlich Ethan neben mir und stoppte mit seinem linken Fuß das auf uns zu rollende Rad.

„Ich denke sie haben anderweitig zu tun Dr. Jones.", sagte er mit gelassener Stimme und gelangweilten Augen.

Ohne mich zu beachten ging er an mir vorbei. Mit unbekümmerten Schritten flanierte er an Alison vorbei und schnipste ihr zwinkernd und mit der Zunge schnalzend entgegen, ehe er hinter den Türen der Schlafräume verschwand.







thequiet_screamer 💕🤟🏼

R.E.M. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt