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"Beim nächsten Mal will ich eine eigene Decke", ist das erste, was ich morgens zu hören bekomme. "Du hast dich ständig drin eingerollt und mir meine Hälfte geklaut."

Ungewollt fange ich nach dieser Beschwerde an zu lachen und werde mit einem Kuscheltier beworfen. "Schöne Begrüßung am Morgen!", beschwere ich mich meinerseits, werde dann von meinem Freund festgepinnt und bekomme einen dicken Schmatzer. Wow. Das hätte ich jetzt nicht erwartet.

"Mhhh... Nukie?", frage ich vorsichtig, als er sich wieder neben mich legt.

"Jaaa?"

"Können wir knutschen?"

"Ääähh?"

"Küssen mit Zunge halt. So wie gestern."

"Ah..."

"Ja oder nein?" Ein Nein ist kein Problem, das sage ich ihm immer wieder.

"Nein."

"Okay."

"Kuscheln?", bietet er ersatzweise an. Sogleich schmiege ich mich an seine Brust.

"Gerne!" Eine Weile liegen wir so da, dann löst er sich von mir und schiebt sich über mich. Er legt eine Hand an mein Gesicht, kommt mir immer näher und steckt schließlich sachte seine Zungenspitze zwischen meine Lippen. Ich öffne sie für ihn und komme ihm mit meiner Zunge entgegen.

So ist es eigentlich immer - er sagt erst nein, denkt in Ruhe darüber nach, und überrascht mich dann, wenn ich gar nicht damit rechne. Manchmal dauert es ein paar Tage und manchmal, so wie heute, passiert es fast sofort. Ich will ihn zu nichts drängen, deswegen ist es umso schöner, wenn er mir meine Wünsche doch erfüllt, sofern sie für ihn okay sind.

"Gut so?", fragt er nach dem kurzen Kuss.

"Ja!", antworte ich lächelnd. Ich fand es sehr schön. "Danke."

Er erwidert das Lächeln und haucht mir noch einen Kuss auf die Lippen. "Bitte. Lass uns nach dem Frühstück weitermachen. Ich hab Hunger."

Womit ich auch nicht rechne: dass er das wortwörtlich meint. Sobald ich den letzten Bissen verschlungen habe, landen seine Lippen auf meinen und seine Zunge stupst sanft dagegen. Mhhh, er schmeckt nach Rührei. "Ist das nicht komisch... so mit Essensresten im Mund?", frage ich in einer kurzen Pause.

"Nee? Schmeckt doch gut? Oder gefällt's dir nicht?"

"Doch... und dir?"

"Geht schon... es ist befremdlich, die Zunge eines anderen zu berühren. Ich mach das eigentlich nur deinetwegen, also wenn dir das gefällt? So schlimm finde ich es grad nicht. Ich sag dir Bescheid, wenn es mir zu viel wird, so wie immer."

"Mhhh ok... Aber das Essen eines anderen in dessen Mund ist nicht befremdlich?", amüsiere ich mich.

Er zuckt die Schultern. "Ich mag Essen. Für mich macht es keinen Unterschied, was du vorm Küssen im Mund hattest, solange es nichts zu Scharfes war." Dann küsst er mich wieder und stupst meine Zunge an. "Ich weiß nur nicht, ob ich das gut kann, ich mach das ja sonst nie."

"Nein, nein, ist gut so." Wenn ich die Führung übernähme, würde das ausarten, also überlasse ich es ihm und genieße die sanften Zungenstupser, bis es ihm irgendwann genug ist und er sich von mir löst.

"Willst du das jetzt öfter machen?", fragt er vorsichtig.

"Ähm. Ich fänd es schon schön...", gebe ich ehrlich zu.

"Okay..."

"Aber nicht, wenn du nicht willst."

"Mhhh, ich komm dann einfach an und tue es so oft, wie ich bereit bin?"

"Japp." Einverstanden nicke ich. Klingt nach einem guten Plan. "Wie ist das mit dem Küssen und Umarmen?"

"Mh?"

"Was davon machst du auch nur mir zuliebe?"

"Ääähm. Sagen wir so: ich finde es schon schön, dich zu küssen. Und kuscheln sowieso, aber von alleine hätte ich nicht so viel Nähe initiiert, beziehungsweise mir das überhaupt zugetraut. Aber es ist schön mit dir, deswegen freue ich mich sehr, dass du das so gern und so oft mit mir machst."

"Gut! Ich finde es auch schön mit dir. Aber sag Bescheid, wenn ich dich bedränge, ja?"

"Mach ich doch."

"Naja, bisher hast du dich nie so wirklich beschwert..."

"Und was sagt dir das?" Verschmitzt grinst er mich an.

"Ähh... mehr kuscheln?"

Hyunuk nickt lächelnd und breitet die Arme aus. Erwartungsvoll schaut er mich an, bis ich die wortlose Einladung annehme und mich an ihn schmiege. Es ist wundervoll, dass er mir so vertraut und sich bei mir wohlfühlt!

An Ace for Love - Hyunho FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt