Abschied - Jeff

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Jeff- paar Tage zuvor

Das Monster hat es nicht sofort geschafft sie zu verlassen. Er wollte nach ihrem letzten Gespräch direkt verschwinden, doch konnte er es nicht. Sie ist sein Magnet. Er schafft es nicht ihr auf Dauer fernzubleiben.

Seit sie ihm den Zettel geschrieben hat.

Und es hat sich verstärkt, als sie in jener Nacht seine Schönheit erkannt hat. Eine Schönheit, in der alle nur ein Monster sehen. Doch nicht sieEine so schöne, reine Seele wie sie.
Ein Engel.
Sein Mal'ach.

Deswegen konnte er sie nicht einfach töten.

Und deswegen konnte er sie nicht ohne einen letzten Abschied verlassen. Einen Abscheid nur für ihn, ohne von ihren Worten gelockt zu werden. Ohne den Drang sie zu verletzen.

Und dafür hat er gewartet. Gewartet bis sie schläft.

paar Tage zuvor

Das Fenster steht weit offen, als hätte sie gehofft, dass er sie nicht verlässt. Wie die Male zuvor klettert er durchs Fenster und verlässt sich aufs rascheln der Bäume, die seine leisen Geräusche übertönen. Der Mondschein fällt durchs Fenster, es ist die einzige Lichtquelle die den großen Raum erhellt. Ihr leises atmen kann er hören, es beruhigt ihn schon fast. 

Langsam durchquert das Monster ihr Zimmer - er will sie unter keinen Umständen wecken. Als er fast über einen kleinen Bücherstapel stolpert, bemerkte er ein kleines Detail, welches ihn zufrieden stellt. Die  weiße Feder.

Sie hat sie nicht einfach weggeschmissen.

Etwas vorsichtiger schleicht er weiter, bis er an ihrem Bett angekommen ist. Einige Minuten starrt er sie einfach nur an, wie sie dort zusammengekauert und ohne Decke daliegt. Ihr Gesicht ist blass, ihre Augenpartien gerötet. Der Kratzer in ihrer Wange sticht deutlich hervor. Vermutlich hat sie sich in den Schlaf geweint.
Er will sie bedecken, denn sie ist nur leicht bekleidet.
Ein Großteil ihrer Haut ist nackt.

Sein Engel.
Sein Mal'ach.
Eine so weiche Haut - 

die bei der kleinsten Berührung ein Verlangen in ihm auslöst.

Sein wunderschönes, reines Mal'ach.

Wie gerne würde er mit den Fingerspitzen über ihren Körper streichen. Sie spüren ... diese Wärme.

Doch - bevor er einen klaren Gedanken fassen kann - sieht er es.

Er sieht die Rotfärbung ihrer Boxershorts. Sieht die Schande, die sie ereilt hat. 

Hat er sie so sehr beschmutzt? Hat er mit seiner Anwesenheit, seinen Gedanken, ein Stück ihrer Reinheit und Unschuld geklaut?

Ja. Er muss gehen. Es ist ein weiterer Grund, der ihm geliefert wird. Er kann sie nicht weiter verderben, denn das tut er, wenn sie zwischen ihrem normalen Umfeld und ihm steht. Die anderen sind nicht so wie er. Sie sehen ihre Schönheit nicht. 

Es schmerzt ihn, dass er damit Recht hat. Aber es wird sie zerstören. Und das kann er nicht zulassen. 

Sie ist sein.

Sein.
Sein.

Seine kalten Finger umschließen die Decke, mit einer schnellen Bewegung verdeckt er ihre nackte Haut. Verdeckt die Schande, die er ihr nicht mehr nehmen kann.

"Mein Mal'ach.", kommt es ihm leise über die Lippen. "Wärst du doch nur mit mir ausgebrochen. Verschwunden, wie ich es dir vorgeschlagen habe. Du wirst mir fehlen, mein kleiner Engel." Mit seiner Hand streicht er über ihr Haar. Die Worte sind ungewohnt, solch zärtliche Worte sind keine, die er sonst benutzt. "Aber du wirst noch kommen. Du hältst es hier nicht lange aus. Es ist nicht deine Welt, nicht zwischen den ganzen kaputten und selbstsüchtigen Menschen."

Vorsicht lehnt er sich über sie rüber. Beugt sich herunter und streift mit seinen Lippen ihre Stirn. 

"Bleib.", hört er sie sagen.

Er ist sauer. Er wollte doch nicht, dass sie aufwacht. Er wollte seine Ruhe. "Ich kann nicht.", antwortet das Monster ihr hart. All die Zärtlichkeit aus seiner Stimme ist verschwunden. All seine Verwundbarkeit. Er würde es nie zugeben, aber ... Sie ist sein Wunder Punkt.
Seine Schwachstelle.
Doch dann bemerkt er erst, dass sie immer noch schläft. Das sie gar nicht erwacht ist. Sie scheint  einfach schlecht zu träumen. 

"Bleib, bitte.", die Worte sind kaum zu verstehen. Das Mädchen bewegt sich ein wenig, wird dann aber schlagartig ruhig. Sofort entspannt der Eindringling sich. 

Ein letztes Mal streicht er ihr durchs Haar, prägt sich ihr Bild in seinem Geist ein und sie fängt an zu lächeln. Hastig wendet sich von ihr ab. 

Jetzt. Jetzt oder nie.

Wenn sie ihn finden will, wird sie das tun. Und wenn sie bereit ist, dann wird er für sein Mal'ach da sein.

Zwischen Schönheit und Selbstsucht (Jeff the Killer FF/ Lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt