„Was machst du hier?", kommt mir im Flüsterton über die Lippen. Meine Stimme bricht und ich kann mich nicht mehr bewegen.
Langsam dreht sich mein Gegenüber mir entgegen. Er trägt einen schwarzen Pullover und eine schwarze Jeans, die Kapuze ist über seinen Kopf gezogen. Schon bevor er sich umdreht, weiß ich dass er es ist.
Neugierig beäugt er mich, in seinem Gesicht zuckt etwas. „Du hast deine Jacke vergessen.", weicht er meiner Frage aus. „Warum bist du nicht auf den Weg nach Hause?" Seine Stimme ist rau. Er klingt überrascht und streng.„Ich wollte in die Stadt, habe dann das Fehlen meiner Jacke bemerkt und bin wieder her gekommen." Ich kneife meine Lippen zusammen und blicke einen kurzen Moment zur Seite. Ich ertrage seinen Anblick gerade nicht.
Warum kann es nicht ein ganz normaler Montag sein?
Er nimmt meinen dunkel bauen Regenmantel in seine Hände und betrachtet ihn. Ich warte auf eine Reaktion, aber es kommt keine. Angespannt sieht er mich wieder an.„Was hast du mit deiner Hand gemacht?" Sofort folgt mein Blick dem seinem. Und Plötzlich will ich den Verband unbedingt loswerden. Er juckt und ekelt mich an.
„Ich habe mich geschnitten."
„Woran?"
„An einer Scherbe.", meine Stimme wird langsam fester.
„Wie kommt es?" Leicht legt er seinen Kopf schräg.
„Ich habe einen Spiegel fallen lassen, als ich damit meinen Rücken begutachtet habe." Ein Leichter Vorwurf schwingt zunächst in meiner Stimme mit, bis ich mich eines besseren belehre. Es wird ihn nicht gefallen, wenn ich ihn Vorwürfe mache. Wenn ich ihm wiederspreche.
Seine Lippen zerren sich zu einen Grinsen. „Hat dir meine kleine Verschönerung gefallen?"
Ich schlucke.
Eine Antwort kommt nicht aus meinen Mund.Unbeirrt redet er weiter. „Ich will dir etwas zeigen." Immer noch steht das Grinsen in seinem Gesicht. Ein ungutes Gefühl beschleicht mich.
„Eigentlich wollte ich mir etwas zu essen holen." Ich will nicht schon wieder mit ihm gehen.
„Brauchst du nicht. Komm." Fordernd streckt er seinen freien Arm aus und kommt auf mich zu. Er packt mich an meinen Oberarm und zerrt mich mit sich aus meinem Klassenraum. Ich muss ein wenig rennen, damit ich sein Tempo halten kann.
„Du musst wissen ... gestern ... da war ich wirklich schlecht gelaunt. Verstehst du? Ich bin oft schlecht gelaunt. Naja egal. Heute ...", er hält inne, nicht nur bei sprechen, sondern auch beim Gehen. Er kommt ein Schritt näher auf mich zu und sein Atem streift die Haut in meinem Gesicht. Nun packt er mich an meinen beiden Armen. „Verstehst du? Ja? Heute ... denke ich ... bin ich gut gelaunt. Ja? Also ..." Er nimmt sein Tempo wieder auf und ich folge ihn. An meiner Hand hält er mich, als wäre ich ein kleines Kind.
„Du warst schlecht gelaunt?" Ein Schauer überfährt mich. Hat es was mit mir zu tun?
„Ich sag doch, dass es jetzt egal ist." Verweigert er mir eine Antwort. Zielstrebig zieht er mich weiter durch die Schule.
„Du kennst dich hier gut aus.", murmle ich. Ob er mich hört, weiß ich nicht, denn er gibt mir keine Antwort.
Als wir das Schulgebäude verlassen, steuert er schnell auf eine Seitenstraße zu, in der sich selten Menschen befinden. Die Sonne ist hervor gekommen und lässt den zunächst recht kalten Herbsttag wärmer wirken.
Was will er wieder von mir? Er wirkt angespannt ...
Er öffnet die Beifahrertür des Taxis, mit dem er mich schon das erste Mal mit sich genommen hat. Ohne zu zögern steige ich ein und denke darüber nach, wie ich mich nun zu verhalten habe. Ich darf ihn nicht verärgern. Ich muss ihn überzeugen, dass ich weiterhin zu ihm passe ... Jedenfalls in seinen Augen.
Auch er steigt ins Auto, doch fährt er nicht gleich los. Er setzt sich eine Sonnenbrille auf und bindet wieder einen Schal um seinen Mund.
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Zwischen Schönheit und Selbstsucht (Jeff the Killer FF/ Lovestory)
Fanfiction*Abgeschlossene Geschichte* Für sie sind Menschen weder gut, noch böse. Sie sind Selbstsüchtig. Für ihn ist Schönheit ein Geschenk, eine Tugend. Nur er ist dazu gesinnt sie wahrhaftig zu erkennen. Beide sind klug, perfektionieren die List und glaub...